W. S. G. E.: Acten-mäßige und Umständliche Relation von denen Vampiren oder Menschen-Saugern, Welche sich in diesem und vorigen Jahren, im Königreich Servien herfürgethan. Leipzig, 1732.und den eisernen Deckel durchbohret, auch seiner natürlichen Wirckung nach, so starck operiret, daß er 10000. Hälmigen, so dem Croco ähnlich waren, wie das aufgehende Gedräyde, von den Eisen in die Höhe getrieben, und hervorkeimend gemacht, welche alle in der Länge einer kleinen Nadel gewachsen waren; welches Anschauen, uns beyde in nicht geringe Verwunderung setzte, und uns fest persuadirte, daß dieses allein dasjenige sey, was den Wachsthum verursache. Ich schliesse also mit den Philosophis: Quod fuit tale, est magis tale, und es ist daraus deutlich abzunehmen, das die thätige Krafft des Geistes, welcher bey denen Vampiren ist, die einige warhaffte wirckende Ursache sey, daß ihnen neue Nägel, Haare und Haut gewachsen: und man braucht die Nägel und Haare nicht mit den Mooß der Bäume zu vergleichen, oder zu sagen, daß die alte Haut aus Mangel der Transpiration abfalle; (Denn woher komt die neue Haut?) oder sonst übel zusammen hengende raisons zu fingiren. Doch wir lassen jeden glauben was er will. §. 3. Wir kommen nun auf das Geblüt, welches und den eisernen Deckel durchbohret, auch seiner natürlichen Wirckung nach, so starck operiret, daß er 10000. Hälmigen, so dem Croco ähnlich waren, wie das aufgehende Gedräyde, von den Eisen in die Höhe getrieben, und hervorkeimend gemacht, welche alle in der Länge einer kleinen Nadel gewachsen waren; welches Anschauen, uns beyde in nicht geringe Verwunderung setzte, und uns fest persuadirte, daß dieses allein dasjenige sey, was den Wachsthum verursache. Ich schliesse also mit den Philosophis: Quod fuit tale, est magis tale, und es ist daraus deutlich abzunehmen, das die thätige Krafft des Geistes, welcher bey denen Vampiren ist, die einige warhaffte wirckende Ursache sey, daß ihnen neue Nägel, Haare und Haut gewachsen: und man braucht die Nägel und Haare nicht mit den Mooß der Bäume zu vergleichen, oder zu sagen, daß die alte Haut aus Mangel der Transpiration abfalle; (Denn woher komt die neue Haut?) oder sonst übel zusammen hengende raisons zu fingiren. Doch wir lassen jeden glauben was er will. §. 3. Wir kommen nun auf das Geblüt, welches <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0030" n="30"/> und den eisernen Deckel durchbohret, auch seiner natürlichen Wirckung nach, so starck <hi rendition="#aq">operi</hi>ret, daß er 10000. Hälmigen, so dem <hi rendition="#aq">Croco</hi> ähnlich waren, wie das aufgehende Gedräyde, von den Eisen in die Höhe getrieben, und hervorkeimend gemacht, welche alle in der Länge einer kleinen Nadel gewachsen waren; welches Anschauen, uns beyde in nicht geringe Verwunderung setzte, und uns fest <hi rendition="#aq">persuadir</hi>te, daß dieses allein dasjenige sey, was den Wachsthum verursache. Ich schliesse also mit den <hi rendition="#aq">Philosophis: Quod fuit tale, est magis tale</hi>, und es ist daraus deutlich abzunehmen, das die thätige Krafft des Geistes, welcher bey denen <hi rendition="#aq">Vampir</hi>en ist, die einige warhaffte wirckende Ursache sey, daß ihnen neue Nägel, Haare und Haut gewachsen: und man braucht die Nägel und Haare nicht mit den Mooß der Bäume zu vergleichen, oder zu sagen, daß die alte Haut aus Mangel der <hi rendition="#aq">Transpiration</hi> abfalle; (Denn woher komt die neue Haut?) oder sonst übel zusammen hengende <hi rendition="#aq">raisons</hi> zu <hi rendition="#aq">fingir</hi>en. Doch wir lassen jeden glauben was er will.</p> </div> <div n="2"> <head>§. 3.</head> <p>Wir kommen nun auf das Geblüt, welches </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [30/0030]
und den eisernen Deckel durchbohret, auch seiner natürlichen Wirckung nach, so starck operiret, daß er 10000. Hälmigen, so dem Croco ähnlich waren, wie das aufgehende Gedräyde, von den Eisen in die Höhe getrieben, und hervorkeimend gemacht, welche alle in der Länge einer kleinen Nadel gewachsen waren; welches Anschauen, uns beyde in nicht geringe Verwunderung setzte, und uns fest persuadirte, daß dieses allein dasjenige sey, was den Wachsthum verursache. Ich schliesse also mit den Philosophis: Quod fuit tale, est magis tale, und es ist daraus deutlich abzunehmen, das die thätige Krafft des Geistes, welcher bey denen Vampiren ist, die einige warhaffte wirckende Ursache sey, daß ihnen neue Nägel, Haare und Haut gewachsen: und man braucht die Nägel und Haare nicht mit den Mooß der Bäume zu vergleichen, oder zu sagen, daß die alte Haut aus Mangel der Transpiration abfalle; (Denn woher komt die neue Haut?) oder sonst übel zusammen hengende raisons zu fingiren. Doch wir lassen jeden glauben was er will.
§. 3. Wir kommen nun auf das Geblüt, welches
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