W. S. G. E.: Acten-mäßige und Umständliche Relation von denen Vampiren oder Menschen-Saugern, Welche sich in diesem und vorigen Jahren, im Königreich Servien herfürgethan. Leipzig, 1732.Dieses alles rühret her, von eben dem Nutriment des Geistes, davon wir jetzo gehandelt haben, und von dessen Activität, mit welcher er sich bestrebt, zu seinen allgemeinen Geist zurücke zu kehren, oder was neues zu operiren. Es erzehlt ob angeführter berühmter Autor ein curiöses Experiment, welches diese Würckung des Geistes ungemein erklähret: Nun komme ich, spricht er, auf die raison, wodurch ich beweisen will, daß dieser Geist die Ursache alles Wachsthums seye, welches ein Experiment ist, so denen Ungläubigen vielleicht unmöglich scheinen wird; weil ich aber weiß, daß es wahr ist, und ich es mit meinen Augen gesehen, so trage ich kein Bedencken, solches auf meine Treu und Glauben zu referiren. Einsmahls ruffte mich mein Laborante, so ein Frantzoß von Geburth war, ins Laboratorium, und zeigte mir ein dünnes eisernes Blech, welches auf einen irrdenen Topf gedeckt war, worinnen er einen Theil von denen Hefen, woraus nachgehends der Waytzen Spiritus, (davon vorher gedacht worden,) gemacht wurde, ohngefehr 5. Wochen lang aufgehalten hatte: Da ich denn observiret, daß dieser durchdringende Geist, aus den Topff worinnen er ein geschlossen war, hinauf gestiegen, Dieses alles rühret her, von eben dem Nutriment des Geistes, davon wir jetzo gehandelt haben, und von dessen Activität, mit welcher er sich bestrebt, zu seinen allgemeinen Geist zurücke zu kehren, oder was neues zu operiren. Es erzehlt ob angeführter berühmter Autor ein curiöses Experiment, welches diese Würckung des Geistes ungemein erklähret: Nun komme ich, spricht er, auf die raison, wodurch ich beweisen will, daß dieser Geist die Ursache alles Wachsthums seye, welches ein Experiment ist, so denen Ungläubigen vielleicht unmöglich scheinen wird; weil ich aber weiß, daß es wahr ist, und ich es mit meinen Augen gesehen, so trage ich kein Bedencken, solches auf meine Treu und Glauben zu referiren. Einsmahls ruffte mich mein Laborante, so ein Frantzoß von Geburth war, ins Laboratorium, und zeigte mir ein dünnes eisernes Blech, welches auf einen irrdenen Topf gedeckt war, worinnen er einen Theil von denen Hefen, woraus nachgehends der Waytzen Spiritus, (davon vorher gedacht worden,) gemacht wurde, ohngefehr 5. Wochen lang aufgehalten hatte: Da ich denn observiret, daß dieser durchdringende Geist, aus den Topff worinnen er ein geschlossen war, hinauf gestiegen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0029" n="29"/> Dieses alles rühret her, von eben dem <hi rendition="#aq">Nutriment</hi> des Geistes, davon wir jetzo gehandelt haben, und von dessen <hi rendition="#aq">Activi</hi>tät, mit welcher er sich bestrebt, zu seinen allgemeinen Geist zurücke zu kehren, oder was neues zu <hi rendition="#aq">operi</hi>ren. Es erzehlt ob angeführter berühmter <hi rendition="#aq">Autor</hi> ein <hi rendition="#aq">curiö</hi>ses <hi rendition="#aq">Experiment</hi>, welches diese Würckung des Geistes ungemein erklähret: Nun komme ich, spricht er, auf die <hi rendition="#aq">raison</hi>, wodurch ich beweisen will, daß dieser Geist die Ursache alles Wachsthums seye, welches ein <hi rendition="#aq">Experiment</hi> ist, so denen Ungläubigen vielleicht unmöglich scheinen wird; weil ich aber weiß, daß es wahr ist, und ich es mit meinen Augen gesehen, so trage ich kein Bedencken, solches auf meine Treu und Glauben zu <hi rendition="#aq">referir</hi>en. Einsmahls ruffte mich mein <hi rendition="#aq">Laborante</hi>, so ein Frantzoß von Geburth war, ins <hi rendition="#aq">Laboratorium</hi>, und zeigte mir ein dünnes eisernes Blech, welches auf einen irrdenen Topf gedeckt war, worinnen er einen Theil von denen Hefen, woraus nachgehends der Waytzen <hi rendition="#aq">Spiritus</hi>, (davon vorher gedacht worden,) gemacht wurde, ohngefehr 5. Wochen lang aufgehalten hatte: Da ich denn <hi rendition="#aq">observir</hi>et, daß dieser durchdringende Geist, aus den Topff worinnen er ein geschlossen war, hinauf gestiegen, </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [29/0029]
Dieses alles rühret her, von eben dem Nutriment des Geistes, davon wir jetzo gehandelt haben, und von dessen Activität, mit welcher er sich bestrebt, zu seinen allgemeinen Geist zurücke zu kehren, oder was neues zu operiren. Es erzehlt ob angeführter berühmter Autor ein curiöses Experiment, welches diese Würckung des Geistes ungemein erklähret: Nun komme ich, spricht er, auf die raison, wodurch ich beweisen will, daß dieser Geist die Ursache alles Wachsthums seye, welches ein Experiment ist, so denen Ungläubigen vielleicht unmöglich scheinen wird; weil ich aber weiß, daß es wahr ist, und ich es mit meinen Augen gesehen, so trage ich kein Bedencken, solches auf meine Treu und Glauben zu referiren. Einsmahls ruffte mich mein Laborante, so ein Frantzoß von Geburth war, ins Laboratorium, und zeigte mir ein dünnes eisernes Blech, welches auf einen irrdenen Topf gedeckt war, worinnen er einen Theil von denen Hefen, woraus nachgehends der Waytzen Spiritus, (davon vorher gedacht worden,) gemacht wurde, ohngefehr 5. Wochen lang aufgehalten hatte: Da ich denn observiret, daß dieser durchdringende Geist, aus den Topff worinnen er ein geschlossen war, hinauf gestiegen,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |