W. S. G. E.: Curieuse und sehr wunderbare Relation, von denen sich neuer Dingen in Servien erzeigenden Blut-Saugern oder Vampyrs. 1732.fürzustellen weiß: so kostbar und ungemein fuͤrzustellen weiß: so kostbar und ungemein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0021" n="21"/> fuͤrzustellen weiß: so kostbar und ungemein<lb/> praͤchtig und froͤlich ging es hingegen vor 9.<lb/> Jahren bey der endlich erlangten <hi rendition="#aq">Canonisa-<lb/> tion</hi> des eben auch aus dem Wasser gezogenen<lb/> Heiligen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#aq">Johannis Nepomuceni</hi></hi> ab.<lb/> Dieser <hi rendition="#aq">Johannes</hi> hat bißher auch unter den<lb/><hi rendition="#aq">Protestanten</hi> viel Redens gemacht. Er war<lb/> aus dem Staͤdtlein <hi rendition="#aq">Nepomuck</hi> in Boͤhmen<lb/> gebuͤrtig, und daher heißt er <hi rendition="#aq">Nepomucenus.</hi><lb/> Ist gebohren um das Jahr 1320. Seine<lb/> Gabe zu predigen brachte ihn an den Hof des<lb/> Keysers <hi rendition="#aq">Wenceslai</hi> zu Prag, und damit, wie<lb/> es schon mehrers unterdessen geschehen ist, in<lb/> sein Ungluͤck; aber eben damit auch wieder zu<lb/> seiner groͤsten Ehre und Erhoͤhung. Zu sei-<lb/> nem Ungluͤck gereichte das besondere Vertrauen<lb/> der Keyserl. Gemahlin gegen diesen Hof-Predi-<lb/> ger, und das argwoͤhnische Gemuͤth des un-<lb/> ordentlichen <hi rendition="#aq">Wenceslai.</hi> Denn dieser wolte<lb/> wissen, was seine Gemahlin gebeichtet haͤtte,<lb/> und <hi rendition="#aq">Johannes</hi> wolte es nicht sagen. Dar-<lb/> uͤber kam es mit ihm ins Gefaͤngnis, und da<lb/> dieses noch nichts verfangen wolte, so wurde<lb/> er heimlich bey Nacht den <hi rendition="#aq">16. May An. 1383.</hi><lb/> in die Muldau geworffen. Der redliche und<lb/> getreue <hi rendition="#aq">Johannes</hi> war kaum ertruncken, so ver-<lb/> trocknete das Wasser des Flusses drey gantzer<lb/> Tage lang; es erschienen allerhand helle Lichter<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [21/0021]
fuͤrzustellen weiß: so kostbar und ungemein
praͤchtig und froͤlich ging es hingegen vor 9.
Jahren bey der endlich erlangten Canonisa-
tion des eben auch aus dem Wasser gezogenen
Heiligen Johannis Nepomuceni ab.
Dieser Johannes hat bißher auch unter den
Protestanten viel Redens gemacht. Er war
aus dem Staͤdtlein Nepomuck in Boͤhmen
gebuͤrtig, und daher heißt er Nepomucenus.
Ist gebohren um das Jahr 1320. Seine
Gabe zu predigen brachte ihn an den Hof des
Keysers Wenceslai zu Prag, und damit, wie
es schon mehrers unterdessen geschehen ist, in
sein Ungluͤck; aber eben damit auch wieder zu
seiner groͤsten Ehre und Erhoͤhung. Zu sei-
nem Ungluͤck gereichte das besondere Vertrauen
der Keyserl. Gemahlin gegen diesen Hof-Predi-
ger, und das argwoͤhnische Gemuͤth des un-
ordentlichen Wenceslai. Denn dieser wolte
wissen, was seine Gemahlin gebeichtet haͤtte,
und Johannes wolte es nicht sagen. Dar-
uͤber kam es mit ihm ins Gefaͤngnis, und da
dieses noch nichts verfangen wolte, so wurde
er heimlich bey Nacht den 16. May An. 1383.
in die Muldau geworffen. Der redliche und
getreue Johannes war kaum ertruncken, so ver-
trocknete das Wasser des Flusses drey gantzer
Tage lang; es erschienen allerhand helle Lichter
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