W. S. G. E.: Curieuse und sehr wunderbare Relation, von denen sich neuer Dingen in Servien erzeigenden Blut-Saugern oder Vampyrs. 1732.an dem Ort, wo sein Cörper liegen geblieben an dem Ort, wo sein Coͤrper liegen geblieben <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0022" n="22"/> an dem Ort, wo sein Coͤrper liegen geblieben<lb/> war, und dieser <hi rendition="#aq">signali</hi>rte sich sogleich durch<lb/> allerhand Wunder-Wercke, die in seiner Ge-<lb/> genwart fast so haͤuffig geschahen, als man eben<lb/> jetzund von dem Grabe des <hi rendition="#aq">Paris</hi> zu <hi rendition="#aq">Paris</hi> er-<lb/> zehlet. Warum wir aber seiner alhie geden-<lb/> cken, ist die Ursache, weilen bey dessen neulicher<lb/> Erhebung aus dem Grabe nach 338. Jahren<lb/> der uͤbrige Leib zwar als ein <hi rendition="#aq">Sceleton,</hi> die ver-<lb/> schwiegene <hi rendition="#fr">Zunge</hi> aber gantz frisch, und am<lb/> Kopf und an der Seiten zwey frische Wun-<lb/> den, woraus Eyter geflossen, gefunden wor-<lb/> den. Die <hi rendition="#aq">Acta</hi> dieser <hi rendition="#aq">Canonisation,</hi> zu Prag<lb/> und Rom zusammen getragen, sind wol zu le-<lb/> sen; wenn nur das Weibliche Geschlecht das<lb/> drey und achzigste Blat uͤberschlaͤgt. Doch ist<lb/> der vierfache Gruß an diese Zunge noch an-<lb/> daͤchtiger unter den Roͤmischen, dessen Anfang<lb/> lautet: O liebwerthester Heiliger <hi rendition="#aq">Johannes</hi>!<lb/> ich bin nicht faͤhig mehrers außzusprechen, als<lb/> diese Worte: Ich habe gesuͤndiget; und dar-<lb/> um mit Vertrauen dich anruffe: Du wollest<lb/> aufloͤsen meine Zunge, damit ich erstlich meine<lb/> Suͤnden hertzlich bereue, alsdenn deine heilige<lb/> Zunge wuͤrdiger verehren und ehrerbietiger<lb/> gruͤßen moͤge. ꝛc. ꝛc. Endlich koͤnte man sich<lb/> auch hie einiger maßen errinnern des Blutens<lb/> der gewaltthaͤtig umgebrachten Coͤrper, wenn<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [22/0022]
an dem Ort, wo sein Coͤrper liegen geblieben
war, und dieser signalirte sich sogleich durch
allerhand Wunder-Wercke, die in seiner Ge-
genwart fast so haͤuffig geschahen, als man eben
jetzund von dem Grabe des Paris zu Paris er-
zehlet. Warum wir aber seiner alhie geden-
cken, ist die Ursache, weilen bey dessen neulicher
Erhebung aus dem Grabe nach 338. Jahren
der uͤbrige Leib zwar als ein Sceleton, die ver-
schwiegene Zunge aber gantz frisch, und am
Kopf und an der Seiten zwey frische Wun-
den, woraus Eyter geflossen, gefunden wor-
den. Die Acta dieser Canonisation, zu Prag
und Rom zusammen getragen, sind wol zu le-
sen; wenn nur das Weibliche Geschlecht das
drey und achzigste Blat uͤberschlaͤgt. Doch ist
der vierfache Gruß an diese Zunge noch an-
daͤchtiger unter den Roͤmischen, dessen Anfang
lautet: O liebwerthester Heiliger Johannes!
ich bin nicht faͤhig mehrers außzusprechen, als
diese Worte: Ich habe gesuͤndiget; und dar-
um mit Vertrauen dich anruffe: Du wollest
aufloͤsen meine Zunge, damit ich erstlich meine
Suͤnden hertzlich bereue, alsdenn deine heilige
Zunge wuͤrdiger verehren und ehrerbietiger
gruͤßen moͤge. ꝛc. ꝛc. Endlich koͤnte man sich
auch hie einiger maßen errinnern des Blutens
der gewaltthaͤtig umgebrachten Coͤrper, wenn
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