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W. S. G. E.: Curieuse und sehr wunderbare Relation, von denen sich neuer Dingen in Servien erzeigenden Blut-Saugern oder Vampyrs. 1732.

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Und 3. meinen Außschlag geben. Weil doch
die Sach einige Verwandschafft mit den Vam-
pyrs
hat, so will ich vorderist die Historie da-
von kürtzlich erzehlen mit denen ungeänderten
Worten derer, die davon geschrieben: Es ist
schon lang, daß sich hin und her in der Welt
bis noch auf unsere Zeiten geäußert hat, daß
man aus den Gräbern heraus die eingescharr-
te Todten hat hören schmatzen, wie die Schwei-
ne, wenn sie eßen; oder batschen, klopffen, und
ein ander Geräusch machen. Hat man nun
sie ausgegraben, so hat man gefunden, daß die
Leiche sich entweder die Finger, oder die Hän-
de, oder einen Arm, u. d. g. abgenagt, oder
die umgeschlagene Leilache und Hembder halb
oder gantz verschlungen, oder noch blutig im
Rachen stecken gehabt haben. Weil man nun
die Anmerckung haben will, daß auf solches
Schmatzen entweder die Pest folge, oder doch
wenigstens die nächsten Anverwandten nachster-
ben müssen, daher diese Schmatzer auch Nach-
fresser genennet werden: so pflegt man solchen
Todten mit einem Grab-Scheit den Kopf ab-
zustossen; andere aber beym Begräbniß einen
Wasen unter das Kinn, oder einen Stein in
den Mund zu legen, damit ihnen die Näsche-
rey vergehen möge.

Und 3. meinen Außschlag geben. Weil doch
die Sach einige Verwandschafft mit den Vam-
pyrs
hat, so will ich vorderist die Historie da-
von kuͤrtzlich erzehlen mit denen ungeaͤnderten
Worten derer, die davon geschrieben: Es ist
schon lang, daß sich hin und her in der Welt
bis noch auf unsere Zeiten geaͤußert hat, daß
man aus den Graͤbern heraus die eingescharr-
te Todten hat hoͤren schmatzen, wie die Schwei-
ne, wenn sie eßen; oder batschen, klopffen, und
ein ander Geraͤusch machen. Hat man nun
sie ausgegraben, so hat man gefunden, daß die
Leiche sich entweder die Finger, oder die Haͤn-
de, oder einen Arm, u. d. g. abgenagt, oder
die umgeschlagene Leilache und Hembder halb
oder gantz verschlungen, oder noch blutig im
Rachen stecken gehabt haben. Weil man nun
die Anmerckung haben will, daß auf solches
Schmatzen entweder die Pest folge, oder doch
wenigstens die naͤchsten Anverwandten nachster-
ben muͤssen, daher diese Schmatzer auch Nach-
fresser genennet werden: so pflegt man solchen
Todten mit einem Grab-Scheit den Kopf ab-
zustossen; andere aber beym Begraͤbniß einen
Wasen unter das Kinn, oder einen Stein in
den Mund zu legen, damit ihnen die Naͤsche-
rey vergehen moͤge.

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[32/0032] Und 3. meinen Außschlag geben. Weil doch die Sach einige Verwandschafft mit den Vam- pyrs hat, so will ich vorderist die Historie da- von kuͤrtzlich erzehlen mit denen ungeaͤnderten Worten derer, die davon geschrieben: Es ist schon lang, daß sich hin und her in der Welt bis noch auf unsere Zeiten geaͤußert hat, daß man aus den Graͤbern heraus die eingescharr- te Todten hat hoͤren schmatzen, wie die Schwei- ne, wenn sie eßen; oder batschen, klopffen, und ein ander Geraͤusch machen. Hat man nun sie ausgegraben, so hat man gefunden, daß die Leiche sich entweder die Finger, oder die Haͤn- de, oder einen Arm, u. d. g. abgenagt, oder die umgeschlagene Leilache und Hembder halb oder gantz verschlungen, oder noch blutig im Rachen stecken gehabt haben. Weil man nun die Anmerckung haben will, daß auf solches Schmatzen entweder die Pest folge, oder doch wenigstens die naͤchsten Anverwandten nachster- ben muͤssen, daher diese Schmatzer auch Nach- fresser genennet werden: so pflegt man solchen Todten mit einem Grab-Scheit den Kopf ab- zustossen; andere aber beym Begraͤbniß einen Wasen unter das Kinn, oder einen Stein in den Mund zu legen, damit ihnen die Naͤsche- rey vergehen moͤge.

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Zitationshilfe: W. S. G. E.: Curieuse und sehr wunderbare Relation, von denen sich neuer Dingen in Servien erzeigenden Blut-Saugern oder Vampyrs. 1732, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wsge_vampyr_1732/32>, abgerufen am 23.11.2024.