W. S. G. E.: Curieuse und sehr wunderbare Relation, von denen sich neuer Dingen in Servien erzeigenden Blut-Saugern oder Vampyrs. 1732.sache, warum man sich ein Bedencken machen sache, warum man sich ein Bedencken machen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0043" n="43"/> sache, warum man sich ein Bedencken machen<lb/> solte. GOtt habe solches nirgend verbotten.<lb/> Es moͤchte endlich zu einigem Aberglauben An-<lb/> laß geben. Aber diese Gefahr seye nicht so groß,<lb/> als wenn unter vielen nur eines einigen Leben,<lb/> der haͤtte auf solche Weise <hi rendition="#aq">salvi</hi>rt werden koͤn-<lb/> nen, versaͤumet wuͤrde. Ja er wolte wuͤnschen,<lb/> daß, ehe ein Sarg eingesencket werde, man den-<lb/> selben jedesmahl zuvor eroͤfne, und versuche, ob<lb/> bey der neuen Anwehung freyer Lufft sich nicht<lb/> am Gesicht oder sonsten auch nur das geringste<lb/> Zeichen eines noch uͤbrigen Lebens entdecken las-<lb/> se, wozu man erfahrne Maͤnner nehmen muͤ-<lb/> ste. Das Leben des Menschen seye so <hi rendition="#aq">pretios</hi>,<lb/> daß es sich wol solcher Sorgfalt belohne. Wol-<lb/> te man aber dieses Klopffen und Rauschen fuͤr<lb/> ein Wunder-Werck ansehen, so gehoͤre gros-<lb/> se Fuͤrsichtigkeit dazu, damit wir nicht einer<lb/> andern Ursache zuschreiben, was die Natur<lb/> vermocht hat. Ja wenn auch der Teufel hie und<lb/> da sein Spiel mit darunter menge, so schade<lb/> es doch nichts, den Coͤrper aufzugraben, und<lb/> nachzusehen, was denn geschehen seye. Bishie-<lb/> her der vernuͤnfftige <hi rendition="#aq">D. Spencer Part. III. p.<lb/> 120. sq.</hi> Noch faͤlt mir ein, daß Herr <hi rendition="#aq">D. Al-<lb/> berti</hi> sich irgendwo auch auf die Herrn <hi rendition="#aq">Jurist</hi>en<lb/> beruffet, welche schon mehrers es denen <hi rendition="#aq">Medi-<lb/> cis</hi> verweisen, daß sie wo nicht gleich den ersten,<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [43/0043]
sache, warum man sich ein Bedencken machen
solte. GOtt habe solches nirgend verbotten.
Es moͤchte endlich zu einigem Aberglauben An-
laß geben. Aber diese Gefahr seye nicht so groß,
als wenn unter vielen nur eines einigen Leben,
der haͤtte auf solche Weise salvirt werden koͤn-
nen, versaͤumet wuͤrde. Ja er wolte wuͤnschen,
daß, ehe ein Sarg eingesencket werde, man den-
selben jedesmahl zuvor eroͤfne, und versuche, ob
bey der neuen Anwehung freyer Lufft sich nicht
am Gesicht oder sonsten auch nur das geringste
Zeichen eines noch uͤbrigen Lebens entdecken las-
se, wozu man erfahrne Maͤnner nehmen muͤ-
ste. Das Leben des Menschen seye so pretios,
daß es sich wol solcher Sorgfalt belohne. Wol-
te man aber dieses Klopffen und Rauschen fuͤr
ein Wunder-Werck ansehen, so gehoͤre gros-
se Fuͤrsichtigkeit dazu, damit wir nicht einer
andern Ursache zuschreiben, was die Natur
vermocht hat. Ja wenn auch der Teufel hie und
da sein Spiel mit darunter menge, so schade
es doch nichts, den Coͤrper aufzugraben, und
nachzusehen, was denn geschehen seye. Bishie-
her der vernuͤnfftige D. Spencer Part. III. p.
120. sq. Noch faͤlt mir ein, daß Herr D. Al-
berti sich irgendwo auch auf die Herrn Juristen
beruffet, welche schon mehrers es denen Medi-
cis verweisen, daß sie wo nicht gleich den ersten,
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