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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Vierte Capitel.
Stürmen/ in etlichen battaglien ist/ und/
wie man heut zu tag redet/ die avanguardi
etlichmal führet/ und sein Lebtag nicht ein
mal einen Schuß oder Stoß bekomt/ da
doch tausend und aber tausend vor ihm/
hinder ihm/ neben ihm/ unter ihm/ ober ihm
erschoffen/ gequetscht/ gefangen worden/ de-
ren keiner so nahe zum Feind kommen ist
als er/ der mitten unter ihnen chargirt hat.
Mancher lüderlicher gottloser Gesell möch-
te sagen: Er wäre/ zum Exempel/ väst
gewesen/ daß kein Bley und Klinge
hätte durchdringen können.
Wir wol-
len aber auf solche Teufelskunst nicht ge-
hen/ und manchen frommen Christlichen
Cavaglier ansehen/ der ihm ein Gewissen
gemacht/ solche verfluchte Mittel zu ergreif-
fen. Wann nun wir dessen die Grund-Ur-
sach wissen wollen/ weiset sie uns Moses/
daß das GOttes absonderliche Hut und
Vorsorg sey/ die noch heutiges Tages nach
seinem allein weisen Raht und Willen/
manchen Menschen also umschanzet/ daß
ihm nicht ein Haar versengt werden/ oder
von seinem Leib fallen soll. Dann so/ spricht

er/

Das Vierte Capitel.
Stuͤrmen/ in etlichen battaglien iſt/ und/
wie man heut zu tag redet/ die avanguardi
etlichmal fuͤhret/ und ſein Lebtag nicht ein
mal einen Schuß oder Stoß bekomt/ da
doch tauſend und aber tauſend vor ihm/
hinder ihm/ neben ihm/ unter ihm/ ober ihm
erſchoffen/ gequetſcht/ gefangen worden/ de-
ren keiner ſo nahe zum Feind kommen iſt
als er/ der mitten unter ihnen chargirt hat.
Mancher luͤderlicher gottloſer Geſell moͤch-
te ſagen: Er waͤre/ zum Exempel/ vaͤſt
geweſen/ daß kein Bley und Klinge
haͤtte durchdringen koͤnnen.
Wir wol-
len aber auf ſolche Teufelskunſt nicht ge-
hen/ und manchen frommen Chriſtlichen
Cavaglier anſehen/ der ihm ein Gewiſſen
gemacht/ ſolche verfluchte Mittel zu ergreif-
fen. Wann nun wir deſſen die Grund-Ur-
ſach wiſſen wollen/ weiſet ſie uns Moſes/
daß das GOttes abſonderliche Hut und
Vorſorg ſey/ die noch heutiges Tages nach
ſeinem allein weiſen Raht und Willen/
manchen Menſchen alſo umſchanzet/ daß
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[84/0148] Das Vierte Capitel. Stuͤrmen/ in etlichen battaglien iſt/ und/ wie man heut zu tag redet/ die avanguardi etlichmal fuͤhret/ und ſein Lebtag nicht ein mal einen Schuß oder Stoß bekomt/ da doch tauſend und aber tauſend vor ihm/ hinder ihm/ neben ihm/ unter ihm/ ober ihm erſchoffen/ gequetſcht/ gefangen worden/ de- ren keiner ſo nahe zum Feind kommen iſt als er/ der mitten unter ihnen chargirt hat. Mancher luͤderlicher gottloſer Geſell moͤch- te ſagen: Er waͤre/ zum Exempel/ vaͤſt geweſen/ daß kein Bley und Klinge haͤtte durchdringen koͤnnen. Wir wol- len aber auf ſolche Teufelskunſt nicht ge- hen/ und manchen frommen Chriſtlichen Cavaglier anſehen/ der ihm ein Gewiſſen gemacht/ ſolche verfluchte Mittel zu ergreif- fen. Wann nun wir deſſen die Grund-Ur- ſach wiſſen wollen/ weiſet ſie uns Moſes/ daß das GOttes abſonderliche Hut und Vorſorg ſey/ die noch heutiges Tages nach ſeinem allein weiſen Raht und Willen/ manchen Menſchen alſo umſchanzet/ daß ihm nicht ein Haar verſengt werden/ oder von ſeinem Leib fallen ſoll. Dann ſo/ ſpricht er/

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/148>, abgerufen am 27.11.2024.