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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Vierte Capitel.
er/ wäre es zu seiner Zeit ergangen/ daß/ da
die Kinder Jsrael mit den Midianitern
gestritten/ und sie aufs Haubt erlegt hätten/
und nach dem zusehen wolten/ was unter
ihrem Heer blieben wäre/ weil der Feind ja
so wol zugeschlagen und zugestossen habe/
wie ers ehe dessen auch schon getahn habe/
Num. XXV. 18. Die Obersten nach ein-
ander kommen und gesagt hätten: Deine
Knechte haben die Summa genom-
men der Kriegsleut/ die unter unsern
Händen gewesen sind/ und fehlet nit
einer.
Num. XXX. 48. 49. Wie gehet es
aber zu? Sie finden es/ daß es der Herr ge-
tahn hatte/ dem sie deßwegen Geschenk
bringen wolten.
. L. Lang nach der
Zeit/ erzehlet der Seelige Augustinus, (*)
daß sich zu seiner Zeit begeben hätte/ da
Rhadagaisus/ der Gohten König/ mit mehr
als hundert tausend Menschen/ Rom be-
rennt/ und doch auf einen Tag mit aller sei-
ner Macht geschlagen/ und selbst/ mit sei-
nen Söhnen gefangen worden sey/ da nicht
einer von den Römern nur verwundt/ we-

niger
(*) Augustin. V. de Civ. Dei. c. XXIII.
D vij

Das Vierte Capitel.
er/ waͤre es zu ſeiner Zeit ergangen/ daß/ da
die Kinder Jſrael mit den Midianitern
geſtritten/ und ſie aufs Haubt erlegt haͤtten/
und nach dem zuſehen wolten/ was unter
ihrem Heer blieben waͤre/ weil der Feind ja
ſo wol zugeſchlagen und zugeſtoſſen habe/
wie ers ehe deſſen auch ſchon getahn habe/
Num. XXV. 18. Die Oberſten nach ein-
ander kommen und geſagt haͤtten: Deine
Knechte haben die Summa genom-
men der Kriegsleut/ die unter unſern
Haͤnden geweſen ſind/ und fehlet nit
einer.
Num. XXX. 48. 49. Wie gehet es
aber zu? Sie finden es/ daß es der Herꝛ ge-
tahn hatte/ dem ſie deßwegen Geſchenk
bringen wolten.
ꝟ. L. Lang nach der
Zeit/ erzehlet der Seelige Auguſtinus, (*)
daß ſich zu ſeiner Zeit begeben haͤtte/ da
Rhadagaiſus/ der Gohten Koͤnig/ mit mehr
als hundert tauſend Menſchen/ Rom be-
rennt/ und doch auf einen Tag mit aller ſei-
ner Macht geſchlagen/ und ſelbſt/ mit ſei-
nen Soͤhnen gefangen worden ſey/ da nicht
einer von den Roͤmern nur verwundt/ we-

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(*) Auguſtin. V. de Civ. Dei. c. XXIII.
D vij
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[85/0149] Das Vierte Capitel. er/ waͤre es zu ſeiner Zeit ergangen/ daß/ da die Kinder Jſrael mit den Midianitern geſtritten/ und ſie aufs Haubt erlegt haͤtten/ und nach dem zuſehen wolten/ was unter ihrem Heer blieben waͤre/ weil der Feind ja ſo wol zugeſchlagen und zugeſtoſſen habe/ wie ers ehe deſſen auch ſchon getahn habe/ Num. XXV. 18. Die Oberſten nach ein- ander kommen und geſagt haͤtten: Deine Knechte haben die Summa genom- men der Kriegsleut/ die unter unſern Haͤnden geweſen ſind/ und fehlet nit einer. Num. XXX. 48. 49. Wie gehet es aber zu? Sie finden es/ daß es der Herꝛ ge- tahn hatte/ dem ſie deßwegen Geſchenk bringen wolten. ꝟ. L. Lang nach der Zeit/ erzehlet der Seelige Auguſtinus, (*) daß ſich zu ſeiner Zeit begeben haͤtte/ da Rhadagaiſus/ der Gohten Koͤnig/ mit mehr als hundert tauſend Menſchen/ Rom be- rennt/ und doch auf einen Tag mit aller ſei- ner Macht geſchlagen/ und ſelbſt/ mit ſei- nen Soͤhnen gefangen worden ſey/ da nicht einer von den Roͤmern nur verwundt/ we- niger (*) Auguſtin. V. de Civ. Dei. c. XXIII. D vij

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/149>, abgerufen am 27.11.2024.