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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Sechste Capitel.
Ehren erhaben; hergegen Haman/
der Juden-Feind/ aus grosser Ehr in
äusserste Schmach gefallen. Hat
also Gott seine vätterliche Vorsorg
für die übrigen seines Volks wollen
erzeigen/ dardurch sie nicht allein wi-
der ihre Feinde beschützet: sondern
auch bey dem Könige zu grösserer
Gunst/ Ehren/ und Förderniß kä-
men.
Neque dubito, spricht hierüber (*)
Nicolaus Serarius,. quin Mardochaeo,
Deus, magni alicujus, pro tota gente,
boni spem aliquam injecerit, ut non mo-
do non repugnaret, sed conjugium etiam
istud peroptaret.
Das ist: Jch zweifle
nicht: Gott habe dem Mardochai
die bäste Hoffnung eingegeben/ daß
dem gantzen Jüdischen Volk etwas
gutes für sey/ auf daß er nicht nur nit
widerstrebte/ seinen Pupillen/ einem
heidnischen König/ zum Ehgemahl

zu
(*) Nicolaus Serarius in Esther. c. II.
v. 17. & seq. quaest. II. p. m. 317.

Das Sechſte Capitel.
Ehren erhaben; hergegen Haman/
der Juden-Feind/ aus groſſer Ehr in
aͤuſſerſte Schmach gefallen. Hat
alſo Gott ſeine vaͤtterliche Vorſorg
fuͤr die uͤbrigen ſeines Volks wollen
erzeigen/ dardurch ſie nicht allein wi-
der ihre Feinde beſchuͤtzet: ſondern
auch bey dem Koͤnige zu groͤſſerer
Gunſt/ Ehren/ und Foͤrderniß kaͤ-
men.
Neque dubito, ſpricht hieruͤber (*)
Nicolaus Serarius,. quin Mardochæo,
Deus, magni alicujus, pro tota gente,
boni ſpem aliquam injecerit, ut non mo-
dò non repugnaret, ſed conjugium etiam
iſtud peroptaret.
Das iſt: Jch zweifle
nicht: Gott habe dem Mardochai
die baͤſte Hoffnung eingegeben/ daß
dem gantzen Juͤdiſchen Volk etwas
gutes für ſey/ auf daß er nicht nur nit
widerſtrebte/ ſeinen Pupillen/ einem
heidniſchen Koͤnig/ zum Ehgemahl

zu
(*) Nicolaus Serarius in Eſther. c. II.
v. 17. & ſeq. quæſt. II. p. m. 317.
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[152/0220] Das Sechſte Capitel. Ehren erhaben; hergegen Haman/ der Juden-Feind/ aus groſſer Ehr in aͤuſſerſte Schmach gefallen. Hat alſo Gott ſeine vaͤtterliche Vorſorg fuͤr die uͤbrigen ſeines Volks wollen erzeigen/ dardurch ſie nicht allein wi- der ihre Feinde beſchuͤtzet: ſondern auch bey dem Koͤnige zu groͤſſerer Gunſt/ Ehren/ und Foͤrderniß kaͤ- men. Neque dubito, ſpricht hieruͤber (*) Nicolaus Serarius,. quin Mardochæo, Deus, magni alicujus, pro tota gente, boni ſpem aliquam injecerit, ut non mo- dò non repugnaret, ſed conjugium etiam iſtud peroptaret. Das iſt: Jch zweifle nicht: Gott habe dem Mardochai die baͤſte Hoffnung eingegeben/ daß dem gantzen Juͤdiſchen Volk etwas gutes für ſey/ auf daß er nicht nur nit widerſtrebte/ ſeinen Pupillen/ einem heidniſchen Koͤnig/ zum Ehgemahl zu (*) Nicolaus Serarius in Eſther. c. II. v. 17. & ſeq. quæſt. II. p. m. 317.

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/220>, abgerufen am 21.11.2024.