Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Siebennde Capitel. H. Stephani Vicarius, Urenkel/und Erb/ der also nicht so wol durch eure Stimmen und das erbliche Recht: als von dem H. Stephano, und dem Gott/ der über diß Königreich herr- schet/ zum König in Ungarn worden. Jhr elende Gemuter! wider wen greifft ihr dann zu den Waffen? Wider mich/ oder wider eures Erz- Königs Successorn/ und den ihr euch selbst durch und durch einhällig er- wählet habt? Ergreifft ihrs wider mich als einen Menschen: so seyt ihr Mörder und Todschläger! wolt ihr aber über euren König und Stepha- ni Nachfolger/ so seyt ibr gewissen- lose Vatter-Mörder/ allen Straffen und Plagen unterworfen! Jhr dörft nit wähnen/ daß ihr mit einem Men- schen zu tuhn habt; mit dem aber habt ihr zu tuhn/ der neben dem was men- schlich ist/ auch eine Göttliche Wür- de an sich trägt! Jn dem Schuz deß Allwal-
Das Sieben̄de Capitel. H. Stephani Vicarius, Urenkel/und Erb/ der alſo nicht ſo wol durch eure Stim̃en und das erbliche Recht: als von dem H. Stephano, und dem Gott/ der über diß Koͤnigreich herꝛ- ſchet/ zum Koͤnig in Ungarn worden. Jhr elende Gemůter! wider wen greifft ihr dann zu den Waffen? Wider mich/ oder wider eures Erz- Koͤnigs Succeſſorn/ und den ihr euch ſelbſt durch und durch einhaͤllig er- waͤhlet habt? Ergreifft ihrs wider mich als einen Menſchen: ſo ſeyt ihr Moͤrder und Todſchlaͤger! wolt ihr aber uͤber euren Koͤnig und Stepha- ni Nachfolger/ ſo ſeyt ibr gewiſſen- loſe Vatter-Moͤrder/ allen Straffen und Plagen unterworfen! Jhr doͤrft nit waͤhnen/ daß ihr mit einem Men- ſchen zu tuhn habt; mit dem aber habt ihr zu tuhn/ der neben dem was men- ſchlich iſt/ auch eine Goͤttliche Wuͤr- de an ſich traͤgt! Jn dem Schuz deß Allwal-
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Das Sieben̄de Capitel.
H. Stephani Vicarius, Urenkel/
und Erb/ der alſo nicht ſo wol durch
eure Stim̃en und das erbliche Recht:
als von dem H. Stephano, und dem
Gott/ der über diß Koͤnigreich herꝛ-
ſchet/ zum Koͤnig in Ungarn worden.
Jhr elende Gemůter! wider wen
greifft ihr dann zu den Waffen?
Wider mich/ oder wider eures Erz-
Koͤnigs Succeſſorn/ und den ihr euch
ſelbſt durch und durch einhaͤllig er-
waͤhlet habt? Ergreifft ihrs wider
mich als einen Menſchen: ſo ſeyt ihr
Moͤrder und Todſchlaͤger! wolt ihr
aber uͤber euren Koͤnig und Stepha-
ni Nachfolger/ ſo ſeyt ibr gewiſſen-
loſe Vatter-Moͤrder/ allen Straffen
und Plagen unterworfen! Jhr doͤrft
nit waͤhnen/ daß ihr mit einem Men-
ſchen zu tuhn habt; mit dem aber habt
ihr zu tuhn/ der neben dem was men-
ſchlich iſt/ auch eine Goͤttliche Wuͤr-
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Zitationshilfe: | Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/244>, abgerufen am 16.02.2025. |