Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Siebennde Capitel. Krönung betrachtet/ vernünftig geschrie-ben. Er spricht: Autoritas non compa- ratur nostra industria: sed est eximium & singulare Dei donum, quod non o- mnibus gubernatoribus contingit. Das ist: Unser Fleiß allein kan uns kein Ansehen machen. Selbes aber ist eine vortrefliche und sonderliche Gabe Gottes/ die nicht allen Regenten zu- komt. Zum beweiß führt er Alexandrum Magnum. Wo solte seine Jugend dazu kommen seyn/ daß alte graue Häupter/ ge- gen ihm lauter Generalspersonen/ sich für ihm scheuen/ von ihm commandirn lassen solten/ wann nicht GOtt selbsten/ einen Strahlen seiner Majestät/ aus seinen Au- gen hätte flammen lassen/ das/ wie es uns Christen desto gründlicher Daniel weiset der Prophet/ seiner Weissagung im VIII. 1. 20. Also hat die Wahrheit auch den Heyden Curtium unwissend bezwungen/ daß er schreibt: (*) Nihil nisi Divina ope aggre- (*) Q. Curtius de rebus gestis Alexandri
Lib. III. C. V l. n. 18. edit. Freinshem. M D C XL. Das Sieben̄de Capitel. Kroͤnung betrachtet/ vernuͤnftig geſchrie-ben. Er ſpricht: Autoritas non compa- ratur noſtrâ induſtriâ: ſed eſt eximium & ſingulare Dei donum, quod non o- mnibus gubernatoribus contingit. Das iſt: Unſer Fleiß allein kan uns kein Anſehen machen. Selbes aber iſt eine vortrefliche und ſonderliche Gabe Gottes/ die nicht allen Regenten zu- komt. Zum beweiß fuͤhrt er Alexandrum Magnum. Wo ſolte ſeine Jugend dazu kommen ſeyn/ daß alte graue Haͤupter/ ge- gen ihm lauter Generalsperſonen/ ſich fuͤr ihm ſcheuen/ von ihm commandirn laſſen ſolten/ wann nicht GOtt ſelbſten/ einen Strahlen ſeiner Majeſtaͤt/ aus ſeinen Au- gen haͤtte flammen laſſen/ das/ wie es uns Chriſten deſto gruͤndlicher Daniel weiſet der Prophet/ ſeiner Weiſſagung im VIII. 1. 20. Alſo hat die Wahrheit auch den Heyden Curtium unwiſſend bezwungen/ daß er ſchreibt: (*) Nihil niſi Divinâ ope aggre- (*) Q. Curtius de rebus geſtis Alexandri
Lib. III. C. V l. n. 18. edit. Freinshem. M D C XL. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0246" n="176"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Sieben̄de Capitel.</hi></fw><lb/> Kroͤnung betrachtet/ vernuͤnftig geſchrie-<lb/> ben. Er ſpricht: <hi rendition="#aq">Autoritas non compa-<lb/> ratur noſtrâ induſtriâ: ſed eſt eximium<lb/> & ſingulare <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Dei</hi></hi> donum, quod non o-<lb/> mnibus gubernatoribus contingit.</hi> Das<lb/> iſt: <hi rendition="#fr">Unſer Fleiß allein kan uns kein<lb/> Anſehen machen. Selbes aber iſt eine<lb/> vortrefliche und ſonderliche Gabe<lb/> Gottes/ die nicht allen Regenten zu-<lb/> komt.</hi> Zum beweiß fuͤhrt er <hi rendition="#aq">Alexandrum<lb/> Magnum.</hi> Wo ſolte ſeine Jugend dazu<lb/> kommen ſeyn/ daß alte graue Haͤupter/ ge-<lb/> gen ihm lauter Generalsperſonen/ ſich fuͤr<lb/> ihm ſcheuen/ von ihm <hi rendition="#aq">comman</hi>dirn laſſen<lb/> ſolten/ wann nicht GOtt ſelbſten/ einen<lb/> Strahlen ſeiner Majeſtaͤt/ aus ſeinen Au-<lb/> gen haͤtte flammen laſſen/ das/ wie es uns<lb/> Chriſten deſto gruͤndlicher Daniel weiſet<lb/> der Prophet/ ſeiner Weiſſagung im <hi rendition="#aq">VIII.</hi><lb/> 1. 20. Alſo hat die Wahrheit auch den<lb/> Heyden <hi rendition="#aq">Curtium</hi> unwiſſend bezwungen/<lb/> daß er ſchreibt: <note place="foot" n="(*)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Q. Curtius de rebus geſtis Alexandri<lb/> Lib. <hi rendition="#g">III</hi>. C. V l. n. 18. edit. Freinshem.<lb/> M D C XL.</hi></hi></note> <hi rendition="#aq">Nihil niſi Divinâ ope</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">aggre-</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [176/0246]
Das Sieben̄de Capitel.
Kroͤnung betrachtet/ vernuͤnftig geſchrie-
ben. Er ſpricht: Autoritas non compa-
ratur noſtrâ induſtriâ: ſed eſt eximium
& ſingulare Dei donum, quod non o-
mnibus gubernatoribus contingit. Das
iſt: Unſer Fleiß allein kan uns kein
Anſehen machen. Selbes aber iſt eine
vortrefliche und ſonderliche Gabe
Gottes/ die nicht allen Regenten zu-
komt. Zum beweiß fuͤhrt er Alexandrum
Magnum. Wo ſolte ſeine Jugend dazu
kommen ſeyn/ daß alte graue Haͤupter/ ge-
gen ihm lauter Generalsperſonen/ ſich fuͤr
ihm ſcheuen/ von ihm commandirn laſſen
ſolten/ wann nicht GOtt ſelbſten/ einen
Strahlen ſeiner Majeſtaͤt/ aus ſeinen Au-
gen haͤtte flammen laſſen/ das/ wie es uns
Chriſten deſto gruͤndlicher Daniel weiſet
der Prophet/ ſeiner Weiſſagung im VIII.
1. 20. Alſo hat die Wahrheit auch den
Heyden Curtium unwiſſend bezwungen/
daß er ſchreibt: (*) Nihil niſi Divinâ ope
aggre-
(*) Q. Curtius de rebus geſtis Alexandri
Lib. III. C. V l. n. 18. edit. Freinshem.
M D C XL.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/246 |
Zitationshilfe: | Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/246>, abgerufen am 16.02.2025. |