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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Siebennde Capitel.
aggredi videbatur, das ist: was er an-
griffe/ wiese/ daß Gottes Hülf dabey
war.
So darf man nun nicht fragen: Wie
kömmt es/ daß der General so glückseelig ist/
so beliebt bey der Armee/ so angesehen bey den
Feinden/ der ander nicht; Da doch der/ al-
ler Zeugniß nach/ viel fürsichtiger gehet/ viel
mutiger/ viel freundlicher ist gegen die Sol-
daten/ viel liberaler/ und hat doch weder den
respect bey Freunden und Feinden/ noch
das Glück zu schlagen/ oder zu stürmen/ we-
der den March oder contramarch ohne
Schaden zu nehmen? Auf das alles ant-
worten die Heyden: Es geschehe divina
ope,
oder aus einer Göttlichen Vor-
sehung/
nicht allein wie Demosthenes
wähnte/ warum es Alexandro so nach
Wunsch ergangen/ müsse man gedenken:
Eum agendo & laborando, & audendo:
non desidendo, fuisse fortunatum,
das ist:
Sein Glück hab er durch seine Ar-
beit/ und Künheit: nit mit faulenzen
und trocken zuwegen gebracht.

Der vielbelesene Gregorius Richter/
setzt unter obgedachtes Axioma Strigelii,

unter
H v

Das Sieben̄de Capitel.
aggredi videbatur, das iſt: was er an-
griffe/ wieſe/ daß Gottes Huͤlf dabey
war.
So darf man nun nicht fragen: Wie
koͤm̃t es/ daß der General ſo gluͤckſeelig iſt/
ſo beliebt bey der Armee/ ſo angeſehen bey den
Feinden/ der ander nicht; Da doch der/ al-
ler Zeugniß nach/ viel fuͤrſichtiger gehet/ viel
mutiger/ viel freundlicher iſt gegen die Sol-
daten/ viel liberaler/ und hat doch weder den
reſpect bey Freunden und Feinden/ noch
das Gluͤck zu ſchlagen/ oder zu ſtuͤrmen/ we-
der den March oder contramarch ohne
Schaden zu nehmen? Auf das alles ant-
worten die Heyden: Es geſchehe divinâ
ope,
oder aus einer Goͤttlichen Vor-
ſehung/
nicht allein wie Demoſthenes
waͤhnte/ warum es Alexandro ſo nach
Wunſch ergangen/ muͤſſe man gedenken:
Eum agendo & laborando, & audendo:
non deſidendo, fuiſſe fortunatum,
das iſt:
Sein Gluͤck hab er durch ſeine Ar-
beit/ und Kuͤnheit: nit mit faulenzen
und trocken zuwegen gebracht.

Der vielbeleſene Gregorius Richter/
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[177/0247] Das Sieben̄de Capitel. aggredi videbatur, das iſt: was er an- griffe/ wieſe/ daß Gottes Huͤlf dabey war. So darf man nun nicht fragen: Wie koͤm̃t es/ daß der General ſo gluͤckſeelig iſt/ ſo beliebt bey der Armee/ ſo angeſehen bey den Feinden/ der ander nicht; Da doch der/ al- ler Zeugniß nach/ viel fuͤrſichtiger gehet/ viel mutiger/ viel freundlicher iſt gegen die Sol- daten/ viel liberaler/ und hat doch weder den reſpect bey Freunden und Feinden/ noch das Gluͤck zu ſchlagen/ oder zu ſtuͤrmen/ we- der den March oder contramarch ohne Schaden zu nehmen? Auf das alles ant- worten die Heyden: Es geſchehe divinâ ope, oder aus einer Goͤttlichen Vor- ſehung/ nicht allein wie Demoſthenes waͤhnte/ warum es Alexandro ſo nach Wunſch ergangen/ muͤſſe man gedenken: Eum agendo & laborando, & audendo: non deſidendo, fuiſſe fortunatum, das iſt: Sein Gluͤck hab er durch ſeine Ar- beit/ und Kuͤnheit: nit mit faulenzen und trocken zuwegen gebracht. Der vielbeleſene Gregorius Richter/ ſetzt unter obgedachtes Axioma Strigelii, unter H v

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/247>, abgerufen am 24.11.2024.