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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Siebennde Capitel.
und nicht so wol seinen Fürsatz/ als eines
unwissenden Kindes ohngefähr-fliehender
Pfeil das Ziel erreiche.

Was man sonst scherzweis sagt/ aus den
Teutschen Sprichwörtern/ (*) mag sich
nicht übel daher setzen lassen. Man spricht
aber: Die Fürsten/ Herrn und Edelleut/
haben ihre Ankunft daher. Da Adam reutet/
und Eva spann/ gewann Eva viel Kinder.
Auf eine Zeit wolt unser Herr Gott zu Eva
gehen und besehen/ wie sie haushielte. Nun
hätte sie eben all ihre Kinder auf einmal
bey einander/ wusch sie und schmucket sie.
Da aber Eva unsern HErrn Gott sahe
kommen/ schämet sie sich/ daß sie so viel Kin-
der hätte/ versteckte etliche ins Stroh/ etliche
ins Häu/ etliche ins Ofenloch/ die aller-
hüpschesten behielt sie bey sich. Unser Herr
GOtt sahe die gebuzten Kindlein an/ und
sprach zu einem: Du solt ein König
seyn! Zum andern: Du solt Fürst
seyn! Du ein Edelmann! Du solt
ein Burgermeister/ Schuldheiß/
Vogt/ oder Amtmann seyn!
Da

nun
(*) Edit. Francof. ad Moen. 1615. p. 164. b.

Das Sieben̄de Capitel.
und nicht ſo wol ſeinen Fuͤrſatz/ als eines
unwiſſenden Kindes ohngefaͤhr-fliehender
Pfeil das Ziel erꝛeiche.

Was man ſonſt ſcherzweis ſagt/ aus den
Teutſchen Sprichwoͤrtern/ (*) mag ſich
nicht uͤbel daher ſetzen laſſen. Man ſpricht
aber: Die Fuͤrſten/ Herꝛn und Edelleut/
haben ihre Ankunft daher. Da Adam reutet/
und Eva ſpann/ gewann Eva viel Kinder.
Auf eine Zeit wolt unſer Herꝛ Gott zu Eva
gehen und beſehen/ wie ſie haushielte. Nun
haͤtte ſie eben all ihre Kinder auf einmal
bey einander/ wuſch ſie und ſchmucket ſie.
Da aber Eva unſern HErꝛn Gott ſahe
kommen/ ſchaͤmet ſie ſich/ daß ſie ſo viel Kin-
der haͤtte/ verſteckte etliche ins Stroh/ etliche
ins Haͤu/ etliche ins Ofenloch/ die aller-
huͤpſcheſten behielt ſie bey ſich. Unſer Herꝛ
GOtt ſahe die gebuzten Kindlein an/ und
ſprach zu einem: Du ſolt ein Koͤnig
ſeyn! Zum andern: Du ſolt Fuͤrſt
ſeyn! Du ein Edelmann! Du ſolt
ein Burgermeiſter/ Schuldheiß/
Vogt/ oder Amtmann ſeyn!
Da

nun
(*) Edit. Francof. ad Mœn. 1615. p. 164. b.
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[187/0257] Das Sieben̄de Capitel. und nicht ſo wol ſeinen Fuͤrſatz/ als eines unwiſſenden Kindes ohngefaͤhr-fliehender Pfeil das Ziel erꝛeiche. Was man ſonſt ſcherzweis ſagt/ aus den Teutſchen Sprichwoͤrtern/ (*) mag ſich nicht uͤbel daher ſetzen laſſen. Man ſpricht aber: Die Fuͤrſten/ Herꝛn und Edelleut/ haben ihre Ankunft daher. Da Adam reutet/ und Eva ſpann/ gewann Eva viel Kinder. Auf eine Zeit wolt unſer Herꝛ Gott zu Eva gehen und beſehen/ wie ſie haushielte. Nun haͤtte ſie eben all ihre Kinder auf einmal bey einander/ wuſch ſie und ſchmucket ſie. Da aber Eva unſern HErꝛn Gott ſahe kommen/ ſchaͤmet ſie ſich/ daß ſie ſo viel Kin- der haͤtte/ verſteckte etliche ins Stroh/ etliche ins Haͤu/ etliche ins Ofenloch/ die aller- huͤpſcheſten behielt ſie bey ſich. Unſer Herꝛ GOtt ſahe die gebuzten Kindlein an/ und ſprach zu einem: Du ſolt ein Koͤnig ſeyn! Zum andern: Du ſolt Fuͤrſt ſeyn! Du ein Edelmann! Du ſolt ein Burgermeiſter/ Schuldheiß/ Vogt/ oder Amtmann ſeyn! Da nun (*) Edit. Francof. ad Mœn. 1615. p. 164. b.

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/257>, abgerufen am 21.11.2024.