Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Achte Capitel. gehen. Hat nit ein Töpffer Macht/spricht der Apostel ferner/ aus einem Klumpen/ zu machen ein Faß zu Ehren/ und das ander zu Unehren. Rom. IX. 21. Abermal schreibt Gregorius loco dicto: Auctoris facta semper indis- cussa veneranda sunt, quia injusta nequa- quam esse possunt. Rationem quippe de occulto ejus judicio quaerere, nihil est aliud, quam contra ejus consilium super- bire. Cum ergo factorum causa non de- prehenditur, restat, ut sub factis illius cum humilitate taceatur, quia nequaquam sufficit sensus carnis, ut secreta penetret majestatis. Qui ergo in factis Dei ra- tionem non videt: infirmitatem suam considerans cur non videat, rationem videt. Das ist: Deß Meisters Werk müssen ungemeistert geehret werden/ weil sie nie ungerecht seyn können. Dann seines verborgenen Gerichts ein Ursach forschen wollen/ ist nichts anders/ als wider seinen Rahtschluß stolzieren wollen. So man dann sei- ner J v
Das Achte Capitel. gehen. Hat nit ein Toͤpffer Macht/ſpricht der Apoſtel ferner/ aus einem Klumpen/ zu machen ein Faß zu Ehren/ und das ander zu Unehren. Rom. IX. 21. Abermal ſchreibt Gregorius loco dicto: Auctoris facta ſemper indis- cuſſa veneranda ſunt, quia injuſta nequa- quam eſſe poſſunt. Rationem quippe de occulto ejus judicio quærere, nihil eſt aliud, quàm contra ejus conſilium ſuper- bire. Cùm ergo factorum cauſa non de- prehenditur, reſtat, ut ſub factis illius cum humilitate taceatur, quia nequaquam ſufficit ſenſus carnis, ut ſecreta penetret majeſtatis. Qui ergo in factis Dei ra- tionem non videt: infirmitatem ſuam conſiderans cur non videat, rationem videt. Das iſt: Deß Meiſters Werk muͤſſen ungemeiſtert geehret werden/ weil ſie nie ungerecht ſeyn koͤnnen. Dann ſeines verborgenen Gerichts ein Urſach forſchen wollen/ iſt nichts anders/ als wider ſeinen Rahtſchluß ſtolzieren wollen. So man dann ſei- ner J v
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Das Achte Capitel.
gehen. Hat nit ein Toͤpffer Macht/
ſpricht der Apoſtel ferner/ aus einem
Klumpen/ zu machen ein Faß zu
Ehren/ und das ander zu Unehren.
Rom. IX. 21. Abermal ſchreibt Gregorius
loco dicto: Auctoris facta ſemper indis-
cuſſa veneranda ſunt, quia injuſta nequa-
quam eſſe poſſunt. Rationem quippe de
occulto ejus judicio quærere, nihil eſt
aliud, quàm contra ejus conſilium ſuper-
bire. Cùm ergo factorum cauſa non de-
prehenditur, reſtat, ut ſub factis illius cum
humilitate taceatur, quia nequaquam
ſufficit ſenſus carnis, ut ſecreta penetret
majeſtatis. Qui ergo in factis Dei ra-
tionem non videt: infirmitatem ſuam
conſiderans cur non videat, rationem
videt. Das iſt: Deß Meiſters Werk
muͤſſen ungemeiſtert geehret werden/
weil ſie nie ungerecht ſeyn koͤnnen.
Dann ſeines verborgenen Gerichts
ein Urſach forſchen wollen/ iſt nichts
anders/ als wider ſeinen Rahtſchluß
ſtolzieren wollen. So man dann ſei-
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