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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Achte Capitel.
Wesen das keinem unterworfen ist/ und
deßwegen eine freye Hand hat zu tuhn/ zu
lassen/ zu geben/ zu nehmen/ dem oder dem
zu schenken/ jenem nicht; deme ein mehrers/
jenem ein wenigers/ dem dritten davon gar
nichts; auf daß wir von seiner Macht/ und
von seinem Reichtum recht glauben/ recht
Unterricht haben/ und seine Göttliche Ma-
jestät besser ehren können/ und nicht Ursach
nehmen auf einige Abgötterey zu fallen/
und entweder von Menschen; oder welches
leider oft geschiht/ gar von Teuffeln und
bösen Geistern Hülf suchen/ reich/ ansehn-
lich/ stark/ mächtig/ herrlich zu werden. Der
gelehrte/ oft schon belobte Vatter Augusti-
nus
schreibt in Andenken solches gar zu
schön: (*) Parum est nobis dicere: Facit
haec Deus, donat haec Deus: sed solus
facit, solus donat. Quid si enim facit haec
Deus, sed facit haec & aliquis non Deus?
Facit haec Deus, & solus facit. Et sine
causa ista petuntur vel ab hominibus, vel
a daemonibus, & quaecunque bona acci-
piunt inimici Dei, ab illo accipiunt:
&

cum
(*) August. Enarr. in Psal. L XVI. edit.
dictae p. 246. h.
I 6

Das Achte Capitel.
Weſen das keinem unterworfen iſt/ und
deßwegen eine freye Hand hat zu tuhn/ zu
laſſen/ zu geben/ zu nehmen/ dem oder dem
zu ſchenken/ jenem nicht; deme ein mehrers/
jenem ein wenigers/ dem dritten davon gar
nichts; auf daß wir von ſeiner Macht/ und
von ſeinem Reichtum recht glauben/ recht
Unterꝛicht haben/ und ſeine Goͤttliche Ma-
jeſtaͤt beſſer ehren koͤnnen/ und nicht Urſach
nehmen auf einige Abgoͤtterey zu fallen/
und entweder von Menſchen; oder welches
leider oft geſchiht/ gar von Teuffeln und
boͤſen Geiſtern Huͤlf ſuchen/ reich/ anſehn-
lich/ ſtark/ maͤchtig/ herꝛlich zu werden. Der
gelehrte/ oft ſchon belobte Vatter Auguſti-
nus
ſchreibt in Andenken ſolches gar zu
ſchoͤn: (*) Parùm eſt nobis dicere: Facit
hæc Deus, donat hæc Deus: ſed ſolus
facit, ſolus donat. Quid ſi enim facit hæc
Deus, ſed facit hæc & aliquis non Deus?
Facit hæc Deus, & ſolus facit. Et ſine
cauſa iſta petuntur vel ab hominibus, vel
à dæmonibus, & quæcunque bona acci-
piunt inimici Dei, ab illo accipiunt:
&

cum
(*) Auguſt. Enarr. in Pſal. L XVI. edit.
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[203/0275] Das Achte Capitel. Weſen das keinem unterworfen iſt/ und deßwegen eine freye Hand hat zu tuhn/ zu laſſen/ zu geben/ zu nehmen/ dem oder dem zu ſchenken/ jenem nicht; deme ein mehrers/ jenem ein wenigers/ dem dritten davon gar nichts; auf daß wir von ſeiner Macht/ und von ſeinem Reichtum recht glauben/ recht Unterꝛicht haben/ und ſeine Goͤttliche Ma- jeſtaͤt beſſer ehren koͤnnen/ und nicht Urſach nehmen auf einige Abgoͤtterey zu fallen/ und entweder von Menſchen; oder welches leider oft geſchiht/ gar von Teuffeln und boͤſen Geiſtern Huͤlf ſuchen/ reich/ anſehn- lich/ ſtark/ maͤchtig/ herꝛlich zu werden. Der gelehrte/ oft ſchon belobte Vatter Auguſti- nus ſchreibt in Andenken ſolches gar zu ſchoͤn: (*) Parùm eſt nobis dicere: Facit hæc Deus, donat hæc Deus: ſed ſolus facit, ſolus donat. Quid ſi enim facit hæc Deus, ſed facit hæc & aliquis non Deus? Facit hæc Deus, & ſolus facit. Et ſine cauſa iſta petuntur vel ab hominibus, vel à dæmonibus, & quæcunque bona acci- piunt inimici Dei, ab illo accipiunt: & cum (*) Auguſt. Enarr. in Pſal. L XVI. edit. dictæ p. 246. h. I 6

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/275>, abgerufen am 22.11.2024.