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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Achte Capitel.
auch eine Ursach angedeutet worden/ die
wir da ein wenig widerholen. Alles halten
wir sonst für weißlich und wolgetahn/ daß
GOtt allerley Arten Vögel/ Vierfüssiger
Tiehre/ Pflanzen und Bäume geschaffen/
allerley Glieder an unsern Leib gesezt/ teihls
zur Nohtdurft/ teihls zur Zierd. Wäre es
nun nicht eine töhrichte Frag/ wann man
zu wissen begehrte: warum Gott ein Glied
zum Kopf gemacht hab/ eines zum Herzen/
eines zum Magen/ eines weiß nit/ zu was/
eines zum Fuß? Ein Kind wurde ja ant-
worten: Darum wäre es geschehen/ weil
es die Nohtdurft erfordert/ und die Gestalt
eines Menschen. Dann/ wann lauter Köpf
wären/ lauter Herzen/ lauter Mägen/ lauter
Füsse: wo würde ein ganzer Leib seyn?
Jtem/ wann das eine Schönheit macht/ so
ein hoher Berg neben einem tieffen Tahl
stehet; so gedenke man: daß der Gott aller
Schönheit/ und der GOtt der da weiß/
was wir alles
und alle bedurfen Matt.
VI.
32. auch die varietät unter den Men-
schen habe ordnen wollen/ damit sie auch an
ihrem Ort/ mit solchem Unterscheid/ die

Schön-

Das Achte Capitel.
auch eine Urſach angedeutet worden/ die
wir da ein wenig widerholen. Alles halten
wir ſonſt fuͤr weißlich und wolgetahn/ daß
GOtt allerley Arten Voͤgel/ Vierfuͤſſiger
Tiehre/ Pflanzen und Baͤume geſchaffen/
allerley Glieder an unſern Leib geſezt/ teihls
zur Nohtdurft/ teihls zur Zierd. Waͤre es
nun nicht eine toͤhrichte Frag/ wann man
zu wiſſen begehrte: warum Gott ein Glied
zum Kopf gemacht hab/ eines zum Herzen/
eines zum Magen/ eines weiß nit/ zu was/
eines zum Fuß? Ein Kind wurde ja ant-
worten: Darum waͤre es geſchehen/ weil
es die Nohtdurft erfordert/ und die Geſtalt
eines Menſchen. Dann/ wann lauter Koͤpf
waͤren/ lauter Herzen/ lauter Maͤgen/ lauter
Fuͤſſe: wo wuͤrde ein ganzer Leib ſeyn?
Jtem/ wann das eine Schoͤnheit macht/ ſo
ein hoher Berg neben einem tieffen Tahl
ſtehet; ſo gedenke man: daß der Gott aller
Schoͤnheit/ und der GOtt der da weiß/
was wir alles
und alle bedurfen Matt.
VI.
32. auch die varietaͤt unter den Men-
ſchen habe ordnen wollen/ damit ſie auch an
ihrem Ort/ mit ſolchem Unterſcheid/ die

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[207/0279] Das Achte Capitel. auch eine Urſach angedeutet worden/ die wir da ein wenig widerholen. Alles halten wir ſonſt fuͤr weißlich und wolgetahn/ daß GOtt allerley Arten Voͤgel/ Vierfuͤſſiger Tiehre/ Pflanzen und Baͤume geſchaffen/ allerley Glieder an unſern Leib geſezt/ teihls zur Nohtdurft/ teihls zur Zierd. Waͤre es nun nicht eine toͤhrichte Frag/ wann man zu wiſſen begehrte: warum Gott ein Glied zum Kopf gemacht hab/ eines zum Herzen/ eines zum Magen/ eines weiß nit/ zu was/ eines zum Fuß? Ein Kind wurde ja ant- worten: Darum waͤre es geſchehen/ weil es die Nohtdurft erfordert/ und die Geſtalt eines Menſchen. Dann/ wann lauter Koͤpf waͤren/ lauter Herzen/ lauter Maͤgen/ lauter Fuͤſſe: wo wuͤrde ein ganzer Leib ſeyn? Jtem/ wann das eine Schoͤnheit macht/ ſo ein hoher Berg neben einem tieffen Tahl ſtehet; ſo gedenke man: daß der Gott aller Schoͤnheit/ und der GOtt der da weiß/ was wir alles und alle bedurfen Matt. VI. 32. auch die varietaͤt unter den Men- ſchen habe ordnen wollen/ damit ſie auch an ihrem Ort/ mit ſolchem Unterſcheid/ die Schoͤn-

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/279>, abgerufen am 21.11.2024.