Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Erste Capitel. Ein Gnaden-gab'ist alle Haab; kein Stäublein wir verdienen könden. 6. (ab.Ein Sünder pocht je nichts dem Richter Jch will/ in Demut/ hoffen Gnaden. Jch wünsche nichts: Jch weiß/ daß ich offt hab begehret meinen bittren Schaden. Du weist was mir nütz/ nötig hier; Du kanst und wirst mich wol berahten. 7. Dein Will'/ o GOTT/ soll auch meinWille seyn: Jch soll und will dir nichts fürschreiben. Schenk/ wem du wilst/ die Gaben; sie sind dein: Mir wird mein Teihl doch übrig bleiben. Dann/ was seyn sol/ das schickt sich wol; Kein Mensch kan solches hintertreiben. Erklärung.
Das Erſte Capitel. Ein Gnaden-gab’iſt alle Haab; kein Staͤublein wir verdienen koͤnden. 6. (ab.Ein Suͤnder pocht je nichts dem Richter Jch will/ in Demut/ hoffen Gnaden. Jch wuͤnſche nichts: Jch weiß/ daß ich offt hab begehret meinen bittren Schaden. Du weiſt was mir nütz/ noͤtig hier; Du kanſt und wirſt mich wol berahten. 7. Dein Will’/ ô GOTT/ ſoll auch meinWille ſeyn: Jch ſoll und will dir nichts fuͤrſchreiben. Schenk/ wem du wilſt/ die Gaben; ſie ſind dein: Mir wird mein Teihl doch uͤbrig bleiben. Dann/ was ſeyn ſol/ das ſchickt ſich wol; Kein Menſch kan ſolches hintertreiben. Erklaͤrung.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg n="5"> <pb facs="#f0076" n="18"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das Erſte Capitel.</hi> </fw><lb/> <l>Ein Gnaden-gab’</l><lb/> <l>iſt alle Haab;</l><lb/> <l>kein Staͤublein wir verdienen koͤnden.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <head>6.</head> <l xml:id="v04" prev="#v03"> <hi rendition="#et">(ab.</hi> </l><lb/> <l xml:id="v03" next="#v04">Ein Suͤnder pocht je nichts dem Richter</l><lb/> <l>Jch will/ in Demut/ hoffen Gnaden.</l><lb/> <l>Jch wuͤnſche nichts: Jch weiß/ daß ich<lb/><hi rendition="#et">offt hab</hi></l><lb/> <l>begehret meinen bittren Schaden.</l><lb/> <l>Du weiſt was mir</l><lb/> <l>nütz/ noͤtig hier;</l><lb/> <l>Du kanſt und wirſt mich wol berahten.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <head>7.</head><lb/> <l>Dein Will’/ <hi rendition="#aq">ô</hi> <hi rendition="#g">GOTT/</hi> ſoll auch mein<lb/><hi rendition="#et">Wille ſeyn:</hi></l><lb/> <l>Jch ſoll und will dir nichts fuͤrſchreiben.</l><lb/> <l>Schenk/ wem du wilſt/ die Gaben; ſie<lb/><hi rendition="#et">ſind dein:</hi></l><lb/> <l>Mir wird mein Teihl doch uͤbrig bleiben.</l><lb/> <l>Dann/ was ſeyn ſol/</l><lb/> <l>das ſchickt ſich wol;</l><lb/> <l>Kein Menſch kan ſolches hintertreiben.</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Erklaͤrung.</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [18/0076]
Das Erſte Capitel.
Ein Gnaden-gab’
iſt alle Haab;
kein Staͤublein wir verdienen koͤnden.
6.(ab.
Ein Suͤnder pocht je nichts dem Richter
Jch will/ in Demut/ hoffen Gnaden.
Jch wuͤnſche nichts: Jch weiß/ daß ich
offt hab
begehret meinen bittren Schaden.
Du weiſt was mir
nütz/ noͤtig hier;
Du kanſt und wirſt mich wol berahten.
7.
Dein Will’/ ô GOTT/ ſoll auch mein
Wille ſeyn:
Jch ſoll und will dir nichts fuͤrſchreiben.
Schenk/ wem du wilſt/ die Gaben; ſie
ſind dein:
Mir wird mein Teihl doch uͤbrig bleiben.
Dann/ was ſeyn ſol/
das ſchickt ſich wol;
Kein Menſch kan ſolches hintertreiben.
Erklaͤrung.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |