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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Erste Capitel.
Erklärung.
Non nostras Fortuna vices; 2. nec fulgi-
dus orbis
Sidere: 3. Sed prudens Rector ab axe
rotat.
DAs Unglück und das Glück der Bösen und
der Frommen.
hatt mir mit Widersinn die Sinnen eingenommen.
Jch sahe gute Tag' in böser Buben Hauß:
bey Frommen sahe Noht zu allen Fenstern auß.
Den liebt das Glück/ den nicht: hört ich den Pö-
bel sagen.
Sie aber hörten mich/ auff diese Sage/ fragen:
Sagt an/ was ist das Glück? es muß ja etwas
seyn/
ein Teuffel oder Gott. Es wil mir gar nit ein.
I. Ein Göttinn ist es nicht; wie zwar die Heyden
schreiben!
Nur ein Gott/ Ein Gott ist/ an den wir Christen
gläuben.
Der Teuffel ist es nicht: Gott lässet dem nit zu/
daß er/ was er nur will/ auff Gottes Boden thu.
Sie schwiegen alle still. Jch hatte wol gesprochen/
und ihnen auß dem Sinn geredt/ und abgebrochen
den Götzen/ die Fortun. Mich selbst hatt' ich
vergnügt:
weil diese Fantasey in mir mich offt bekriegt.
II. Ein Weiser kam darzu. Als er die Frag erlernet/
sprach er: Das Glück hat sich am Himmel ein-
gesternet.
Das
Das Erſte Capitel.
Erklaͤrung.
Non noſtras Fortuna vices; 2. nec fulgi-
dus orbis
Sidere: 3. Sed prudens Rector ab axe
rotat.
DAs Ungluͤck und das Glück der Boͤſen und
der Frommen.
hatt mir mit Widerſinn die Sinnen eingenom̃en.
Jch ſahe gute Tag’ in boͤſer Buben Hauß:
bey Frommen ſahe Noht zu allen Fenſtern auß.
Den liebt das Glück/ den nicht: hoͤrt ich den Poͤ-
bel ſagen.
Sie aber hoͤrten mich/ auff dieſe Sage/ fragen:
Sagt an/ was iſt das Gluͤck? es muß ja etwas
ſeyn/
ein Teuffel oder Gott. Es wil mir gar nit ein.
I. Ein Goͤttinn iſt es nicht; wie zwar die Heyden
ſchreiben!
Nur ein Gott/ Ein Gott iſt/ an den wir Chriſten
glaͤuben.
Der Teuffel iſt es nicht: Gott laͤſſet dem nit zu/
daß er/ was er nur will/ auff Gottes Boden thu.
Sie ſchwiegen alle ſtill. Jch hatte wol geſprochen/
und ihnen auß dem Sinn geredt/ und abgebrochen
den Goͤtzen/ die Fortun. Mich ſelbſt hatt’ ich
vergnuͤgt:
weil dieſe Fantaſey in mir mich offt bekriegt.
II. Ein Weiſer kam darzu. Als er die Frag erlernet/
ſprach er: Das Gluͤck hat ſich am Himmel ein-
geſternet.
Das
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[19/0079] Das Erſte Capitel. Erklaͤrung. Non noſtras Fortuna vices; 2. nec fulgi- dus orbis Sidere: 3. Sed prudens Rector ab axe rotat. DAs Ungluͤck und das Glück der Boͤſen und der Frommen. hatt mir mit Widerſinn die Sinnen eingenom̃en. Jch ſahe gute Tag’ in boͤſer Buben Hauß: bey Frommen ſahe Noht zu allen Fenſtern auß. Den liebt das Glück/ den nicht: hoͤrt ich den Poͤ- bel ſagen. Sie aber hoͤrten mich/ auff dieſe Sage/ fragen: Sagt an/ was iſt das Gluͤck? es muß ja etwas ſeyn/ ein Teuffel oder Gott. Es wil mir gar nit ein. I. Ein Goͤttinn iſt es nicht; wie zwar die Heyden ſchreiben! Nur ein Gott/ Ein Gott iſt/ an den wir Chriſten glaͤuben. Der Teuffel iſt es nicht: Gott laͤſſet dem nit zu/ daß er/ was er nur will/ auff Gottes Boden thu. Sie ſchwiegen alle ſtill. Jch hatte wol geſprochen/ und ihnen auß dem Sinn geredt/ und abgebrochen den Goͤtzen/ die Fortun. Mich ſelbſt hatt’ ich vergnuͤgt: weil dieſe Fantaſey in mir mich offt bekriegt. II. Ein Weiſer kam darzu. Als er die Frag erlernet/ ſprach er: Das Gluͤck hat ſich am Himmel ein- geſternet. Das

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/79>, abgerufen am 23.11.2024.