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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Erste Capitel.
Das Tuhn der gantzen Welt auß dem Gestirne
fliest.
Darnach dir lacht ein Stern/ darnach du glück-
lich bist.
Diß wolt mir auch nit ein. Jch sagte/ was ich
dachte:
III. Der Schöpffer/ dessen Hand die Sternen
schuff und machte/
solt er sich dem Geschöpff so machen unterthan?
Gott/ aller Sternen Herr/ mehr als die Ster-
nen kan.
Bald fiele mir erst bey/ was jener Heyd ge-
schrieben/
Der zwar in Schranken nicht der Christen Lehr
geblieben:
Die Gottheit/ was sie hat erschaffen/ auch regirt
mit Raht und Vorbedacht. Kein Stern den
Zepter führt/
kein blindes plumpes Glück/ kein Zufall in den
Sachen.
Gott selbst ist Glück und Stern: weiß alles wol
zu machen;
gewähret und versagt; nimmt/ wie er will/ und gibt.
Das ist gerecht und gut/ was unsrem Gott
beliebt.


Das
Das Erſte Capitel.
Das Tuhn der gantzen Welt auß dem Geſtirne
flieſt.
Darnach dir lacht ein Stern/ darnach du glück-
lich biſt.
Diß wolt mir auch nit ein. Jch ſagte/ was ich
dachte:
III. Der Schoͤpffer/ deſſen Hand die Sternen
ſchuff und machte/
ſolt er ſich dem Geſchoͤpff ſo machen unterthan?
Gott/ aller Sternen Herr/ mehr als die Ster-
nen kan.
Bald fiele mir erſt bey/ was jener Heyd ge-
ſchrieben/
Der zwar in Schranken nicht der Chriſten Lehr
geblieben:
Die Gottheit/ was ſie hat erſchaffen/ auch regirt
mit Raht und Vorbedacht. Kein Stern den
Zepter fuͤhrt/
kein blindes plumpes Gluͤck/ kein Zufall in den
Sachen.
Gott ſelbſt iſt Gluͤck und Stern: weiß alles wol
zu machen;
gewaͤhret und verſagt; nim̃t/ wie er will/ und gibt.
Das iſt gerecht und gut/ was unſrem Gott
beliebt.


Das
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[20/0080] Das Erſte Capitel. Das Tuhn der gantzen Welt auß dem Geſtirne flieſt. Darnach dir lacht ein Stern/ darnach du glück- lich biſt. Diß wolt mir auch nit ein. Jch ſagte/ was ich dachte: III. Der Schoͤpffer/ deſſen Hand die Sternen ſchuff und machte/ ſolt er ſich dem Geſchoͤpff ſo machen unterthan? Gott/ aller Sternen Herr/ mehr als die Ster- nen kan. Bald fiele mir erſt bey/ was jener Heyd ge- ſchrieben/ Der zwar in Schranken nicht der Chriſten Lehr geblieben: Die Gottheit/ was ſie hat erſchaffen/ auch regirt mit Raht und Vorbedacht. Kein Stern den Zepter fuͤhrt/ kein blindes plumpes Gluͤck/ kein Zufall in den Sachen. Gott ſelbſt iſt Gluͤck und Stern: weiß alles wol zu machen; gewaͤhret und verſagt; nim̃t/ wie er will/ und gibt. Das iſt gerecht und gut/ was unſrem Gott beliebt. Das

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/80>, abgerufen am 27.11.2024.