tall K aus einem Zinkcylinder, der in verdünnte Schwefelsäure taucht. In der Thonzelle Z befindet sich ein zum Zweck der Vergrösserung der Oberfläche gewundenes Platinblech und concentrirte Salpetersäure. Der Strom geht innerhalb der Flüssigkeit vom Zink zum Platin, an ersterem wird daher wie vorhin der Sauerstoff, am letzteren der Was- serstoff ausgeschieden. Die Constanz der Kette beruht darauf, dass der Wasserstoff die Salpetersäure zu salpetriger Säure reducirt und sich mit dem Sauerstoff zu Wasser verbindet.
3) Das Bunsen'sche Element. Hier befindet sich an der Stelle des äussern Metalls K ein Cylinder aus plastischer Kohle, der in concentrirte Salpetersäure taucht. In der Thonzelle befindet sich, wie beim Daniell'schen Element, Zink und verdünnte Schwefelsäure. Der chemische Vorgang ist derselbe wie im Grove'schen Element, indem hier die Kohle die nämliche Rolle wie dort das Platin spielt.
Das Zink wird in den constanten Elementen stets mit amalgamirter Oberfläche angewandt. Dies geschieht wegen der starken Verunreinigung des käuflichen Zinks mit andern Metallen, wodurch sich bei Anwendung der rohen Metallfläche zwischen den einzelnen Theilen des Zinks selber galvanische Ströme bilden, die zu einer ra- schen Auflösung des Metalls führen. Solches verhütet man, indem die Oberfläche des Zinks amalgamirt, d. h. mit einer Schichte von Zinkamalgam überzogen wird. Die elektromotorische Wirksamkeit des letztern ist nicht erheblich von derjenigen des reinen Zinks verschieden. Die Amalgamirung des Zinks wird erneuert, indem man dessen Oberfläche mit verdünnter Schwefelsäure befeuchtet und dann einen Quecksilber- tropfen auf derselben ausbreitet.
Die zahlreichen Elemente, die ausser den obigen construirt worden sind, haben nicht in den practischen Gebrauch einzudringen vermocht. Erwähnen wollen wir nur, dass man bei den Grove'schen und Bunsen'schen Elementen, um die untersalpetersauren Dämpfe zu vermeiden, an Stelle der Salpetersäure andere oxydirende Flüssigkeiten, so besonders Chromsäure oder doppeltchromsaures Kali mit Schwefelsäure, angewendet hat. Die Wirkung der Elemente wird aber dadurch geschwächt und inconstanter. Braucht man öfter starke galvanische Ketten, so ist das Zusammensetzen und Auseinandernehmen der Elemente allzu zeitraubend; man hat daher für diese Zwecke solche Elemente construirt, die entweder (nach Analogie der inconstanten Kette in Fig. 204) sehr schnell zusammengefügt werden oder lange Zeit beisammen bleiben können, ohne ihre elektromotorischen Eigenschaften zu verlieren. Wir heben von den verschiedenen Mo- dificationen, die hier construirt worden sind, zwei hervor, welche namentlich in die ärztliche Praxis Eingang gefunden haben:
1) Die Siemens'sche Batterie. Sie besteht aus in folgender Weise mo- dificirten Daniell'schen Elementen. Auf dem Boden des Glassgefässes ist eine Thon- zelle aufgesetzt, deren Boden nach oben gekehrt ist und eine Oeffnung besitzt, in welche ein engerer Glascylinder eingekittet ist. Innerhalb der Thonzelle befindet sich ein mehrfach gewundenes Kupferblech, an welches ein Kupferdraht gelöthet ist. Auf der Thonzelle liegt eine Schicht von Papier mache, welche zuerst mit Schwefelsäure und dann mit Wasser so bearbeitet wird, dass sie eine feste Masse bildet, und auf dieser Papiermasse befindet sich der Zinkcylinder. Der in die Oeffnung des Thonge- fässes eingekittete Glascylinder wird mit Kupfervitriolkrystallen und dann mit Wasser angefüllt, in das äussere Glasgefäss wird Wasser oder sehr verdünnte Schwefelsäure
Von der Elektricität.
tall K aus einem Zinkcylinder, der in verdünnte Schwefelsäure taucht. In der Thonzelle Z befindet sich ein zum Zweck der Vergrösserung der Oberfläche gewundenes Platinblech und concentrirte Salpetersäure. Der Strom geht innerhalb der Flüssigkeit vom Zink zum Platin, an ersterem wird daher wie vorhin der Sauerstoff, am letzteren der Was- serstoff ausgeschieden. Die Constanz der Kette beruht darauf, dass der Wasserstoff die Salpetersäure zu salpetriger Säure reducirt und sich mit dem Sauerstoff zu Wasser verbindet.
3) Das Bunsen’sche Element. Hier befindet sich an der Stelle des äussern Metalls K ein Cylinder aus plastischer Kohle, der in concentrirte Salpetersäure taucht. In der Thonzelle befindet sich, wie beim Daniell’schen Element, Zink und verdünnte Schwefelsäure. Der chemische Vorgang ist derselbe wie im Grove’schen Element, indem hier die Kohle die nämliche Rolle wie dort das Platin spielt.
Das Zink wird in den constanten Elementen stets mit amalgamirter Oberfläche angewandt. Dies geschieht wegen der starken Verunreinigung des käuflichen Zinks mit andern Metallen, wodurch sich bei Anwendung der rohen Metallfläche zwischen den einzelnen Theilen des Zinks selber galvanische Ströme bilden, die zu einer ra- schen Auflösung des Metalls führen. Solches verhütet man, indem die Oberfläche des Zinks amalgamirt, d. h. mit einer Schichte von Zinkamalgam überzogen wird. Die elektromotorische Wirksamkeit des letztern ist nicht erheblich von derjenigen des reinen Zinks verschieden. Die Amalgamirung des Zinks wird erneuert, indem man dessen Oberfläche mit verdünnter Schwefelsäure befeuchtet und dann einen Quecksilber- tropfen auf derselben ausbreitet.
Die zahlreichen Elemente, die ausser den obigen construirt worden sind, haben nicht in den practischen Gebrauch einzudringen vermocht. Erwähnen wollen wir nur, dass man bei den Grove’schen und Bunsen’schen Elementen, um die untersalpetersauren Dämpfe zu vermeiden, an Stelle der Salpetersäure andere oxydirende Flüssigkeiten, so besonders Chromsäure oder doppeltchromsaures Kali mit Schwefelsäure, angewendet hat. Die Wirkung der Elemente wird aber dadurch geschwächt und inconstanter. Braucht man öfter starke galvanische Ketten, so ist das Zusammensetzen und Auseinandernehmen der Elemente allzu zeitraubend; man hat daher für diese Zwecke solche Elemente construirt, die entweder (nach Analogie der inconstanten Kette in Fig. 204) sehr schnell zusammengefügt werden oder lange Zeit beisammen bleiben können, ohne ihre elektromotorischen Eigenschaften zu verlieren. Wir heben von den verschiedenen Mo- dificationen, die hier construirt worden sind, zwei hervor, welche namentlich in die ärztliche Praxis Eingang gefunden haben:
1) Die Siemens’sche Batterie. Sie besteht aus in folgender Weise mo- dificirten Daniell’schen Elementen. Auf dem Boden des Glassgefässes ist eine Thon- zelle aufgesetzt, deren Boden nach oben gekehrt ist und eine Oeffnung besitzt, in welche ein engerer Glascylinder eingekittet ist. Innerhalb der Thonzelle befindet sich ein mehrfach gewundenes Kupferblech, an welches ein Kupferdraht gelöthet ist. Auf der Thonzelle liegt eine Schicht von Papier mâché, welche zuerst mit Schwefelsäure und dann mit Wasser so bearbeitet wird, dass sie eine feste Masse bildet, und auf dieser Papiermasse befindet sich der Zinkcylinder. Der in die Oeffnung des Thonge- fässes eingekittete Glascylinder wird mit Kupfervitriolkrystallen und dann mit Wasser angefüllt, in das äussere Glasgefäss wird Wasser oder sehr verdünnte Schwefelsäure
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Von der Elektricität.
tall K aus einem Zinkcylinder, der in verdünnte Schwefelsäure taucht.
In der Thonzelle Z befindet sich ein zum Zweck der Vergrösserung
der Oberfläche gewundenes Platinblech und concentrirte Salpetersäure.
Der Strom geht innerhalb der Flüssigkeit vom Zink zum Platin, an
ersterem wird daher wie vorhin der Sauerstoff, am letzteren der Was-
serstoff ausgeschieden. Die Constanz der Kette beruht darauf, dass
der Wasserstoff die Salpetersäure zu salpetriger Säure reducirt und
sich mit dem Sauerstoff zu Wasser verbindet.
3) Das Bunsen’sche Element. Hier befindet sich an der
Stelle des äussern Metalls K ein Cylinder aus plastischer Kohle, der
in concentrirte Salpetersäure taucht. In der Thonzelle befindet sich,
wie beim Daniell’schen Element, Zink und verdünnte Schwefelsäure.
Der chemische Vorgang ist derselbe wie im Grove’schen Element,
indem hier die Kohle die nämliche Rolle wie dort das Platin spielt.
Das Zink wird in den constanten Elementen stets mit amalgamirter Oberfläche
angewandt. Dies geschieht wegen der starken Verunreinigung des käuflichen Zinks
mit andern Metallen, wodurch sich bei Anwendung der rohen Metallfläche zwischen
den einzelnen Theilen des Zinks selber galvanische Ströme bilden, die zu einer ra-
schen Auflösung des Metalls führen. Solches verhütet man, indem die Oberfläche
des Zinks amalgamirt, d. h. mit einer Schichte von Zinkamalgam überzogen wird.
Die elektromotorische Wirksamkeit des letztern ist nicht erheblich von derjenigen des
reinen Zinks verschieden. Die Amalgamirung des Zinks wird erneuert, indem man
dessen Oberfläche mit verdünnter Schwefelsäure befeuchtet und dann einen Quecksilber-
tropfen auf derselben ausbreitet.
Die zahlreichen Elemente, die ausser den obigen construirt worden sind, haben
nicht in den practischen Gebrauch einzudringen vermocht. Erwähnen wollen wir nur,
dass man bei den Grove’schen und Bunsen’schen Elementen, um die untersalpetersauren
Dämpfe zu vermeiden, an Stelle der Salpetersäure andere oxydirende Flüssigkeiten, so
besonders Chromsäure oder doppeltchromsaures Kali mit Schwefelsäure, angewendet hat.
Die Wirkung der Elemente wird aber dadurch geschwächt und inconstanter. Braucht man
öfter starke galvanische Ketten, so ist das Zusammensetzen und Auseinandernehmen
der Elemente allzu zeitraubend; man hat daher für diese Zwecke solche Elemente
construirt, die entweder (nach Analogie der inconstanten Kette in Fig. 204) sehr
schnell zusammengefügt werden oder lange Zeit beisammen bleiben können, ohne ihre
elektromotorischen Eigenschaften zu verlieren. Wir heben von den verschiedenen Mo-
dificationen, die hier construirt worden sind, zwei hervor, welche namentlich in die
ärztliche Praxis Eingang gefunden haben:
1) Die Siemens’sche Batterie. Sie besteht aus in folgender Weise mo-
dificirten Daniell’schen Elementen. Auf dem Boden des Glassgefässes ist eine Thon-
zelle aufgesetzt, deren Boden nach oben gekehrt ist und eine Oeffnung besitzt, in
welche ein engerer Glascylinder eingekittet ist. Innerhalb der Thonzelle befindet sich
ein mehrfach gewundenes Kupferblech, an welches ein Kupferdraht gelöthet ist. Auf
der Thonzelle liegt eine Schicht von Papier mâché, welche zuerst mit Schwefelsäure
und dann mit Wasser so bearbeitet wird, dass sie eine feste Masse bildet, und auf
dieser Papiermasse befindet sich der Zinkcylinder. Der in die Oeffnung des Thonge-
fässes eingekittete Glascylinder wird mit Kupfervitriolkrystallen und dann mit Wasser
angefüllt, in das äussere Glasgefäss wird Wasser oder sehr verdünnte Schwefelsäure
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Wundt, Wilhelm: Handbuch der medicinischen Physik. Erlangen, 1867, S. 460. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wundt_medizinische_1867/482>, abgerufen am 05.12.2024.
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