Wundt, Wilhelm: Handbuch der medicinischen Physik. Erlangen, 1867.Wirkungen des elektrischen Stroms auf den Magneten. untern und der Südpol der obern über dem Nordpol der untern steht.Dadurch wird die Einwirkung des Erdmagnetismus auf die Pole der Nadel compensirt, und ein vollkommen astatisches Nadelpaar müsste daher in jeder andern Richtung ebenso leicht wie im magnetischen Meridian verbleiben. In der Praxis ist es aber nicht möglich eine vollkommene Astasie herzustellen, sondern es überwiegt immer etwas der Magnetismus der einen Nadel; ein frei an einem Coconfaden f aufgehängtes Nadelpaar stellt sich desshalb in den magnetischen Me- ridian ein. Bringt man es aus dieser Lage, so schwingt es um die- selbe, und zwar um so rascher, eine je grössere Kraft der Erdmagne- tismus noch ausübt, je mehr also das System von vollkommener Asta- sie entfernt ist. Man ermisst daher die Vollkommenheit der Astasie des Nadelpaars an seiner Schwingungsdauer. Wird nun ein Strom in der in Fig. 237 angegebenen Weise geführt, so wirkt derselbe auf beide Nadeln im gleichen Sinn. Denn denken wir uns mit dem Kopf voran und das Gesicht der Nadel zugekehrt im Stromarm a b schwim- [Abbildung]
Fig. 238. mend, so wird durch diesen der Pol n zur Linken abgelenkt, nachWirkungen des elektrischen Stroms auf den Magneten. untern und der Südpol der obern über dem Nordpol der untern steht.Dadurch wird die Einwirkung des Erdmagnetismus auf die Pole der Nadel compensirt, und ein vollkommen astatisches Nadelpaar müsste daher in jeder andern Richtung ebenso leicht wie im magnetischen Meridian verbleiben. In der Praxis ist es aber nicht möglich eine vollkommene Astasie herzustellen, sondern es überwiegt immer etwas der Magnetismus der einen Nadel; ein frei an einem Coconfaden f aufgehängtes Nadelpaar stellt sich desshalb in den magnetischen Me- ridian ein. Bringt man es aus dieser Lage, so schwingt es um die- selbe, und zwar um so rascher, eine je grössere Kraft der Erdmagne- tismus noch ausübt, je mehr also das System von vollkommener Asta- sie entfernt ist. Man ermisst daher die Vollkommenheit der Astasie des Nadelpaars an seiner Schwingungsdauer. Wird nun ein Strom in der in Fig. 237 angegebenen Weise geführt, so wirkt derselbe auf beide Nadeln im gleichen Sinn. Denn denken wir uns mit dem Kopf voran und das Gesicht der Nadel zugekehrt im Stromarm a b schwim- [Abbildung]
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Wirkungen des elektrischen Stroms auf den Magneten.
untern und der Südpol der obern über dem Nordpol der untern steht.
Dadurch wird die Einwirkung des Erdmagnetismus auf die Pole der
Nadel compensirt, und ein vollkommen astatisches Nadelpaar müsste
daher in jeder andern Richtung ebenso leicht wie im magnetischen
Meridian verbleiben. In der Praxis ist es aber nicht möglich eine
vollkommene Astasie herzustellen, sondern es überwiegt immer etwas
der Magnetismus der einen Nadel; ein frei an einem Coconfaden f
aufgehängtes Nadelpaar stellt sich desshalb in den magnetischen Me-
ridian ein. Bringt man es aus dieser Lage, so schwingt es um die-
selbe, und zwar um so rascher, eine je grössere Kraft der Erdmagne-
tismus noch ausübt, je mehr also das System von vollkommener Asta-
sie entfernt ist. Man ermisst daher die Vollkommenheit der Astasie
des Nadelpaars an seiner Schwingungsdauer. Wird nun ein Strom in
der in Fig. 237 angegebenen Weise geführt, so wirkt derselbe auf
beide Nadeln im gleichen Sinn. Denn denken wir uns mit dem Kopf
voran und das Gesicht der Nadel zugekehrt im Stromarm a b schwim-
[Abbildung Fig. 238.]
mend, so wird durch diesen der Pol n zur Linken abgelenkt, nach
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