Wundt, Wilhelm: Handbuch der medicinischen Physik. Erlangen, 1867.Von der Schwere. ziehungskräfte der einzelnen Theilchen eines Körpers bedingt sind.Es ist ferner nicht zu umgehen, dass wir in einzelnen Fällen auch die Wirkung anderer Kräfte, die ähnlich wie die Schwere unmittelbar sinnlich wahrnehmbare Ortsveränderungen der Körper verursachen, mit in die Betrachtung ziehen, da solche Kräfte, wie z. B. die Muskelkraft beim Wurf oder bei den menschlichen Ortsbewegungen, sehr häufig mit der Schwere zusammenwirken. Uebrigens versteht es sich von selbst, dass wir auf den Ursprung dieser Kräfte nicht näher eingehen, sondern sie hier nur in ihrer Wirkungsweise berücksichtigen, in der man sie sich auch immer durch den Druck eines Gewichts von be- stimmter Grösse, Richtung und Dauer, also durch eine Schwerewir- kung ersetzt denken kann. Wir bezeichnen hiernach die Abtheilun- gen, in die wir den vorliegenden Abschnitt zerfällen, allgemein als Physik der festen Körper, Physik der Flüssigkeiten und Physik der Gase. Man nimmt an, dass die Anziehungskräfte zwischen den Atomen der Körper Aus dem was wir über die Eintheilungsprincipien dieses Abschnittes bemerkt Von der Schwere. ziehungskräfte der einzelnen Theilchen eines Körpers bedingt sind.Es ist ferner nicht zu umgehen, dass wir in einzelnen Fällen auch die Wirkung anderer Kräfte, die ähnlich wie die Schwere unmittelbar sinnlich wahrnehmbare Ortsveränderungen der Körper verursachen, mit in die Betrachtung ziehen, da solche Kräfte, wie z. B. die Muskelkraft beim Wurf oder bei den menschlichen Ortsbewegungen, sehr häufig mit der Schwere zusammenwirken. Uebrigens versteht es sich von selbst, dass wir auf den Ursprung dieser Kräfte nicht näher eingehen, sondern sie hier nur in ihrer Wirkungsweise berücksichtigen, in der man sie sich auch immer durch den Druck eines Gewichts von be- stimmter Grösse, Richtung und Dauer, also durch eine Schwerewir- kung ersetzt denken kann. Wir bezeichnen hiernach die Abtheilun- gen, in die wir den vorliegenden Abschnitt zerfällen, allgemein als Physik der festen Körper, Physik der Flüssigkeiten und Physik der Gase. 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Von der Schwere.
ziehungskräfte der einzelnen Theilchen eines Körpers bedingt sind.
Es ist ferner nicht zu umgehen, dass wir in einzelnen Fällen auch
die Wirkung anderer Kräfte, die ähnlich wie die Schwere unmittelbar
sinnlich wahrnehmbare Ortsveränderungen der Körper verursachen, mit
in die Betrachtung ziehen, da solche Kräfte, wie z. B. die Muskelkraft
beim Wurf oder bei den menschlichen Ortsbewegungen, sehr häufig
mit der Schwere zusammenwirken. Uebrigens versteht es sich von
selbst, dass wir auf den Ursprung dieser Kräfte nicht näher eingehen,
sondern sie hier nur in ihrer Wirkungsweise berücksichtigen, in der
man sie sich auch immer durch den Druck eines Gewichts von be-
stimmter Grösse, Richtung und Dauer, also durch eine Schwerewir-
kung ersetzt denken kann. Wir bezeichnen hiernach die Abtheilun-
gen, in die wir den vorliegenden Abschnitt zerfällen, allgemein als
Physik der festen Körper, Physik der Flüssigkeiten und Physik der
Gase.
Man nimmt an, dass die Anziehungskräfte zwischen den Atomen der Körper
mit jenen Anziehungskräften identisch seien, welche die Erscheinungen der Schwere
und der allgemeinen Gravitation verursachen. Da aber die Cohäsions- und Elasticitäts-
erscheinungen durch die abstossenden Kräfte zwischen den unwägbaren Atomen
gleichzeitig mitbedingt sind, und man daher immer nur die Resultante dieser zweier-
lei Kräfte beobachten kann, so ist es, wie wir schon in §. 9. Anm. angedeutet haben,
nicht möglich zu bestimmen, nach welchem Gesetz die anziehenden und die abstossen-
den Molecularkräfte wirken. Eben desshalb ist es aber auch nicht sicher, ob in den
geringen Entfernungen, in welchen sich die Atome eines Körpers von einander be-
finden, noch das a. a. O. allgemein aufgestellte Gesetz [FORMEL] gilt. Nur so viel steht
fest, dass die abstossenden Kräfte mit wachsender Entfernung viel rascher abnehmen
als die anziehenden. Hieraus erklärt es sich auch, dass wir bei der Fernewirkung
der Körper nur die Anziehungskräfte kennen lernen.
Aus dem was wir über die Eintheilungsprincipien dieses Abschnittes bemerkt
haben geht schon hervor, dass unsere Eintheilung auf systematische Präcision keinen
Anspruch machen kann. In der Natur wirken die verschiedensten Kräfte gleichzeitig
neben einander. Auch verhältnissmässig sehr einfache Naturerscheinungen bieten uns
daher immer schon Complicationen von Kräftewirkungen. Unter solchen Umständen
ist namentlich die angewandte Naturlehre genöthigt vielmehr nach practischen und
heuristischen als nach streng logischen Maximen bei der Anordnung ihres Stoffs zu
verfahren.
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