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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].

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Der Renommist.

So laß der Mode Haar auch zu den Sternen dringen,
Und du, o Muse, komm, und hilf sie mir besingen.

Ein dunkelbraunes Haar, mit Puder vorn be-
stäubt,

Das ein durchglühter Stal in runde Locken treibt,
Fließt in den Nacken hin; die Scheitel bis zur Stirne
Bedeckt ein leichter Schmuck von zartgewebtem Zwirne.
Die Haube schließt nicht an, und flieht aus dem Gesicht,
So wie ein Stralenschein den Heiligen umflicht.
Gefärbte Federn blühn, wie Blumen an der Seite;
Und dickes goldnes Band, von der gehörgen Breite,
Das hinten zierlich sich in eine Schleife legt,
Wird an den Spitzen oft vom sanften West bewegt.
So wie ein Flügelpaar am Kopf des Götterbothen,
Wenn er bald Kuppler ist, und bald Furier der Todten.
Von ihrem freyen Hals hängt eine Perlenschnur,
So

Der Renommiſt.

So laß der Mode Haar auch zu den Sternen dringen,
Und du, o Muſe, komm, und hilf ſie mir beſingen.

Ein dunkelbraunes Haar, mit Puder vorn be-
ſtaͤubt,

Das ein durchgluͤhter Stal in runde Locken treibt,
Fließt in den Nacken hin; die Scheitel bis zur Stirne
Bedeckt ein leichter Schmuck von zartgewebtem Zwirne.
Die Haube ſchließt nicht an, und flieht aus dem Geſicht,
So wie ein Stralenſchein den Heiligen umflicht.
Gefaͤrbte Federn bluͤhn, wie Blumen an der Seite;
Und dickes goldnes Band, von der gehoͤrgen Breite,
Das hinten zierlich ſich in eine Schleife legt,
Wird an den Spitzen oft vom ſanften Weſt bewegt.
So wie ein Fluͤgelpaar am Kopf des Goͤtterbothen,
Wenn er bald Kuppler iſt, und bald Furier der Todten.
Von ihrem freyen Hals haͤngt eine Perlenſchnur,
So
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[38/0102] Der Renommiſt. So laß der Mode Haar auch zu den Sternen dringen, Und du, o Muſe, komm, und hilf ſie mir beſingen. Ein dunkelbraunes Haar, mit Puder vorn be- ſtaͤubt, Das ein durchgluͤhter Stal in runde Locken treibt, Fließt in den Nacken hin; die Scheitel bis zur Stirne Bedeckt ein leichter Schmuck von zartgewebtem Zwirne. Die Haube ſchließt nicht an, und flieht aus dem Geſicht, So wie ein Stralenſchein den Heiligen umflicht. Gefaͤrbte Federn bluͤhn, wie Blumen an der Seite; Und dickes goldnes Band, von der gehoͤrgen Breite, Das hinten zierlich ſich in eine Schleife legt, Wird an den Spitzen oft vom ſanften Weſt bewegt. So wie ein Fluͤgelpaar am Kopf des Goͤtterbothen, Wenn er bald Kuppler iſt, und bald Furier der Todten. Von ihrem freyen Hals haͤngt eine Perlenſchnur, So

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/102>, abgerufen am 27.11.2024.