Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].

Bild:
<< vorherige Seite


Der Renommist.
Fünfter Gesang.
Das wichtge Lomberspiel war ietzt nicht wichtig
gnug.

Sylvan verstellte sich; Selinde merkt Betrug;
Die Schlachtordnung hört auf; es fielen ungerochen,
Die Lomberkönige, von Freundes Schwerd durchstochen.
Spadilje saß verzagt in schandewerther Ruh,
Und als ein Dummkopf gab Sylvan die Basta zu.
Selinde sieht erstaunt den Stutzer Fehler machen;
Der Argwohn, und die Furcht für seine Ruh, erwa-
chen;

Das Spiel hört plötzlich auf, daß durch des Schick-
sals Schlag

Der König und der Sklav vermischt zusammen lag.
So liegt im weiten Thal des Todes bey einander
Der Räuber und der Held, Cartouch und Alexander.
Selin-
H


Der Renommiſt.
Fuͤnfter Geſang.
Das wichtge Lomberſpiel war ietzt nicht wichtig
gnug.

Sylvan verſtellte ſich; Selinde merkt Betrug;
Die Schlachtordnung hoͤrt auf; es fielen ungerochen,
Die Lomberkoͤnige, von Freundes Schwerd durchſtochen.
Spadilje ſaß verzagt in ſchandewerther Ruh,
Und als ein Dummkopf gab Sylvan die Baſta zu.
Selinde ſieht erſtaunt den Stutzer Fehler machen;
Der Argwohn, und die Furcht fuͤr ſeine Ruh, erwa-
chen;

Das Spiel hoͤrt ploͤtzlich auf, daß durch des Schick-
ſals Schlag

Der Koͤnig und der Sklav vermiſcht zuſammen lag.
So liegt im weiten Thal des Todes bey einander
Der Raͤuber und der Held, Cartouch und Alexander.
Selin-
H
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0177" n="113"/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Der Renommi&#x017F;t.</hi><lb/>
Fu&#x0364;nfter Ge&#x017F;ang.</hi> </head><lb/>
        <lg>
          <l><hi rendition="#in">D</hi>as wichtge Lomber&#x017F;piel war ietzt nicht wichtig<lb/><hi rendition="#et">gnug.</hi></l><lb/>
          <l>Sylvan ver&#x017F;tellte &#x017F;ich; Selinde merkt Betrug;</l><lb/>
          <l>Die Schlachtordnung ho&#x0364;rt auf; es fielen ungerochen,</l><lb/>
          <l>Die Lomberko&#x0364;nige, von Freundes Schwerd durch&#x017F;tochen.</l><lb/>
          <l>Spadilje &#x017F;aß verzagt in &#x017F;chandewerther Ruh,</l><lb/>
          <l>Und als ein Dummkopf gab Sylvan die Ba&#x017F;ta zu.</l><lb/>
          <l>Selinde &#x017F;ieht er&#x017F;taunt den Stutzer Fehler machen;</l><lb/>
          <l>Der Argwohn, und die Furcht fu&#x0364;r &#x017F;eine Ruh, erwa-<lb/><hi rendition="#et">chen;</hi></l><lb/>
          <l>Das Spiel ho&#x0364;rt plo&#x0364;tzlich auf, daß durch des Schick-<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;als Schlag</hi></l><lb/>
          <l>Der Ko&#x0364;nig und der Sklav vermi&#x017F;cht zu&#x017F;ammen lag.</l><lb/>
          <l>So liegt im weiten Thal des Todes bey einander</l><lb/>
          <l>Der Ra&#x0364;uber und der Held, Cartouch und Alexander.<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">H</fw><fw place="bottom" type="catch">Selin-</fw><lb/></l>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[113/0177] Der Renommiſt. Fuͤnfter Geſang. Das wichtge Lomberſpiel war ietzt nicht wichtig gnug. Sylvan verſtellte ſich; Selinde merkt Betrug; Die Schlachtordnung hoͤrt auf; es fielen ungerochen, Die Lomberkoͤnige, von Freundes Schwerd durchſtochen. Spadilje ſaß verzagt in ſchandewerther Ruh, Und als ein Dummkopf gab Sylvan die Baſta zu. Selinde ſieht erſtaunt den Stutzer Fehler machen; Der Argwohn, und die Furcht fuͤr ſeine Ruh, erwa- chen; Das Spiel hoͤrt ploͤtzlich auf, daß durch des Schick- ſals Schlag Der Koͤnig und der Sklav vermiſcht zuſammen lag. So liegt im weiten Thal des Todes bey einander Der Raͤuber und der Held, Cartouch und Alexander. Selin- H

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/177
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/177>, abgerufen am 21.11.2024.