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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].

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Fünfter Gesang.

Vertrauet unserm Arm die Sicherheit der Stadt.
Wenn die Studenten schreyn, und durch die Straßen
stürmen,

Ziehn wir gewafnet aus, die Ruhe zu beschirmen.
Hundsfütter, Kerls, seyd ihr, (sprach Raufbold,) und
alsbald

Reißt er aus seiner Hand die Stange mit Gewalt.
Mit drey entsetzlichen und riesenmäßgen Sprüngen
Eilt er, um die Trophee der Brüderschaar zu bringen.
Der Häscher steht erstaunt und schreyt zuletzt: Gewalt!
Daß von dem lauten Ruf die Höhle wiederschallt.
Sie eilen allesammt von süßem Bier und Karten,
Und greifen im Alarm nach ihren Hellebarten.
Der Renommist indeß schwingt in der Siegeshand
Den langen Weberbaum, den er dem Feind entwandt.
Hochtönend sprach sein Mund von diesem Siegeszei-
chen:

Die seige Schnurrenschaar soll ietzt wohl vor uns
weichen.

Der
J

Fuͤnfter Geſang.

Vertrauet unſerm Arm die Sicherheit der Stadt.
Wenn die Studenten ſchreyn, und durch die Straßen
ſtuͤrmen,

Ziehn wir gewafnet aus, die Ruhe zu beſchirmen.
Hundsfuͤtter, Kerls, ſeyd ihr, (ſprach Raufbold,) und
alsbald

Reißt er aus ſeiner Hand die Stange mit Gewalt.
Mit drey entſetzlichen und rieſenmaͤßgen Spruͤngen
Eilt er, um die Trophee der Bruͤderſchaar zu bringen.
Der Haͤſcher ſteht erſtaunt und ſchreyt zuletzt: Gewalt!
Daß von dem lauten Ruf die Hoͤhle wiederſchallt.
Sie eilen alleſammt von ſuͤßem Bier und Karten,
Und greifen im Alarm nach ihren Hellebarten.
Der Renommiſt indeß ſchwingt in der Siegeshand
Den langen Weberbaum, den er dem Feind entwandt.
Hochtoͤnend ſprach ſein Mund von dieſem Siegeszei-
chen:

Die ſeige Schnurrenſchaar ſoll ietzt wohl vor uns
weichen.

Der
J
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[129/0193] Fuͤnfter Geſang. Vertrauet unſerm Arm die Sicherheit der Stadt. Wenn die Studenten ſchreyn, und durch die Straßen ſtuͤrmen, Ziehn wir gewafnet aus, die Ruhe zu beſchirmen. Hundsfuͤtter, Kerls, ſeyd ihr, (ſprach Raufbold,) und alsbald Reißt er aus ſeiner Hand die Stange mit Gewalt. Mit drey entſetzlichen und rieſenmaͤßgen Spruͤngen Eilt er, um die Trophee der Bruͤderſchaar zu bringen. Der Haͤſcher ſteht erſtaunt und ſchreyt zuletzt: Gewalt! Daß von dem lauten Ruf die Hoͤhle wiederſchallt. Sie eilen alleſammt von ſuͤßem Bier und Karten, Und greifen im Alarm nach ihren Hellebarten. Der Renommiſt indeß ſchwingt in der Siegeshand Den langen Weberbaum, den er dem Feind entwandt. Hochtoͤnend ſprach ſein Mund von dieſem Siegeszei- chen: Die ſeige Schnurrenſchaar ſoll ietzt wohl vor uns weichen. Der J

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/193>, abgerufen am 24.11.2024.