Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].
Nur Raufbold wachte noch, und sang mit seinen Schaaren, Ein wildes Siegeslied, daß sie entkommen waren. Es J 5
Nur Raufbold wachte noch, und ſang mit ſeinen Schaaren, Ein wildes Siegeslied, daß ſie entkommen waren. Es J 5
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Fuͤnfter Geſang.
Und mache ſeinen Arm dem Arme Raufbolds gleich.
Sein Beyſpiel wird gewiß dir neue Helden ziehen,
Und deine Herrſchaft wird auch an der Pleiße bluͤhen.
Alſo Lindan. — Sein Wort floß zu der Goͤttin Ohr,
Und alſobald ruft ſie den Thanathos hervor.
Ein ungeheurer Geiſt! ſein Blick weißagt Verderben;
Von ſeiner Sichel wird manch edler Juͤngling ſterben;
Die Mutter klagt um ihn in mancher ſchwarzen Nacht,
Daß in der Muſen Schooß das Schwerd ihn um-
gebracht.
Sie ſchwingen beyde ſich nach Leipzigs ſtillen Linden,
Wo ſie in ſuͤßer Ruh den muͤden Stutzer finden.
Doch ſchlief er unverzagt, wie Alexander ſchlief,
Als die Trompete ſchon zum blutgen Angrif rief.
Nur Raufbold wachte noch, und ſang mit ſeinen
Schaaren,
Ein wildes Siegeslied, daß ſie entkommen waren.
Es
J 5
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Zitationshilfe: | Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/201>, abgerufen am 16.02.2025. |