Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].
Jhr Flehn war nicht umsonst. Zum zweyten- male bloß, Bekömmt der Renommist vom Stutzer einen Stoß, Der durch den Handschuh durch bis in die Ader dringet, Daß das erzürnte Blut hoch in die Lüfte springet. Der K 4
Jhr Flehn war nicht umſonſt. Zum zweyten- male bloß, Bekoͤmmt der Renommiſt vom Stutzer einen Stoß, Der durch den Handſchuh durch bis in die Ader dringet, Daß das erzuͤrnte Blut hoch in die Luͤfte ſpringet. Der K 4
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Sechſter Geſang.
Und ſetzt die Stoͤße fort mit neuem Heldenmuth.
Sylvan ſeufzt ietzt bey ſich zu der bedraͤngten Schoͤne;
Jhr Meisner Porcellan macht ein betruͤbt Getoͤne;
Den Caffee, den man ſonſt nur dunkelbraun geſehn,
Sah man ietzt dick und ſchwarz im bunten Schaͤlgen
ſtehn.
Auf dem Claviere ſprang ein ganzes Heer von Saiten,
Und eine Glocke fieng von ſelber an zu laͤuten.
Ach! (ſeufzt Selinde laut,) armſeliger Sylvan,
Vielleicht nur zu gewiß iſt es um dich gethan!
Doch lebſt du, und erhoͤrt der Himmel noch ein Flehen,
So muͤſſe dich mein Blick als Sieger wieder ſehen!
Jhr Flehn war nicht umſonſt. Zum zweyten-
male bloß,
Bekoͤmmt der Renommiſt vom Stutzer einen Stoß,
Der durch den Handſchuh durch bis in die Ader
dringet,
Daß das erzuͤrnte Blut hoch in die Luͤfte ſpringet.
Der
K 4
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Zitationshilfe: | Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/215>, abgerufen am 16.02.2025. |