Leicht auf zierlichen Schenkeln, er wiehert der Gräfin entgegen. Ein hochmüthiger Schimmel, der gern ein Spanier seyn will; Zum Bastarde sich wünscht, und seine Herkunft verachtet. Perle, mit Aepfeln gefleckt, und eine Dänische Stute, Spitzte muthig das Ohr, und goß vom scheckigten Rü- cken Einen prächtigen Schweif herab auf marmornes Pfla- ster. Muck, ein ungrischer Fuchs, prahlt mit verstümmelten Ohren, Die ihm die Türken verschlitzt, und mit dem Brand- mahl der Feinde. Neben ihm stampfte Farouch, ein jagdgewöhnter Pola- cke; Dampf braust aus der hohen gekrümmten Nase. Die Adern Beißt er oft selber sich auf, und wiehert Begierde zum Jagen. Diese hatten als Sklaven noch nie vor Wagen gezogen, Und verachteten stolz die andern vollen Gespanne. Sechse, von gleicher Gestalt, mit schwarzen Köpfen und Mähnen, Waren des Obersten bester Zug, und hießen die Moh- ren.
Doch
Der Phaeton.
Leicht auf zierlichen Schenkeln, er wiehert der Graͤfin entgegen. Ein hochmuͤthiger Schimmel, der gern ein Spanier ſeyn will; Zum Baſtarde ſich wuͤnſcht, und ſeine Herkunft verachtet. Perle, mit Aepfeln gefleckt, und eine Daͤniſche Stute, Spitzte muthig das Ohr, und goß vom ſcheckigten Ruͤ- cken Einen praͤchtigen Schweif herab auf marmornes Pfla- ſter. Muck, ein ungriſcher Fuchs, prahlt mit verſtuͤmmelten Ohren, Die ihm die Tuͤrken verſchlitzt, und mit dem Brand- mahl der Feinde. Neben ihm ſtampfte Farouch, ein jagdgewoͤhnter Pola- cke; Dampf brauſt aus der hohen gekruͤmmten Naſe. Die Adern Beißt er oft ſelber ſich auf, und wiehert Begierde zum Jagen. Dieſe hatten als Sklaven noch nie vor Wagen gezogen, Und verachteten ſtolz die andern vollen Geſpanne. Sechſe, von gleicher Geſtalt, mit ſchwarzen Koͤpfen und Maͤhnen, Waren des Oberſten beſter Zug, und hießen die Moh- ren.
Doch
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Der Phaeton.
Leicht auf zierlichen Schenkeln, er wiehert der Graͤfin
entgegen.
Ein hochmuͤthiger Schimmel, der gern ein Spanier
ſeyn will;
Zum Baſtarde ſich wuͤnſcht, und ſeine Herkunft verachtet.
Perle, mit Aepfeln gefleckt, und eine Daͤniſche Stute,
Spitzte muthig das Ohr, und goß vom ſcheckigten Ruͤ-
cken
Einen praͤchtigen Schweif herab auf marmornes Pfla-
ſter.
Muck, ein ungriſcher Fuchs, prahlt mit verſtuͤmmelten
Ohren,
Die ihm die Tuͤrken verſchlitzt, und mit dem Brand-
mahl der Feinde.
Neben ihm ſtampfte Farouch, ein jagdgewoͤhnter Pola-
cke;
Dampf brauſt aus der hohen gekruͤmmten Naſe. Die
Adern
Beißt er oft ſelber ſich auf, und wiehert Begierde zum
Jagen.
Dieſe hatten als Sklaven noch nie vor Wagen gezogen,
Und verachteten ſtolz die andern vollen Geſpanne.
Sechſe, von gleicher Geſtalt, mit ſchwarzen Koͤpfen
und Maͤhnen,
Waren des Oberſten beſter Zug, und hießen die Moh-
ren.
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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/358>, abgerufen am 24.11.2024.
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