Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763].Zweyter Gesang. ihr, die ihr nicht gewöhnt seyd, gegen den Him-mel zu klettern, oder in die Tiefen der Erde hin- unter zu steigen. Kehret zurück, oder ich will ganze Wolken von Schnee auf euch niederschütten; ich will eure Wagenräder zerschmettern, oder euch unter der Last meiner einstürzenden Felsen begraben. So brüllte die Gestalt. Aber der Harzjunge Un- IIter Theil. O
Zweyter Geſang. ihr, die ihr nicht gewoͤhnt ſeyd, gegen den Him-mel zu klettern, oder in die Tiefen der Erde hin- unter zu ſteigen. Kehret zuruͤck, oder ich will ganze Wolken von Schnee auf euch niederſchuͤtten; ich will eure Wagenraͤder zerſchmettern, oder euch unter der Laſt meiner einſtuͤrzenden Felſen begraben. So bruͤllte die Geſtalt. Aber der Harzjunge Un- IIter Theil. O
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0217" n="209"/><fw place="top" type="header">Zweyter Geſang.</fw><lb/> ihr, die ihr nicht gewoͤhnt ſeyd, gegen den Him-<lb/> mel zu klettern, oder in die Tiefen der Erde hin-<lb/> unter zu ſteigen. Kehret zuruͤck, oder ich will<lb/> ganze Wolken von Schnee auf euch niederſchuͤtten;<lb/> ich will eure Wagenraͤder zerſchmettern, oder euch<lb/> unter der Laſt meiner einſtuͤrzenden Felſen begraben.</p><lb/> <p>So bruͤllte die Geſtalt. Aber der Harzjunge<lb/> bekam auf einmal wieder Muth, peitſchte von neu-<lb/> em auf ſeine Roſſe, fluchte einige Teufel und<lb/> Donnerwetter, und fuhr zu, als wenn er mit-<lb/> ten durch den Leib des Rieſen hindurchfahren woll-<lb/> te. Und, ſiehe! ploͤtzlich ſchien die ſchreckliche Ge-<lb/> ſtalt in einen Nebel zu zerflieſſen; es war auf ein-<lb/> mal wieder ein Weg da, und der Rieſe ver-<lb/> ſchwand. So wollte es das Schickſal. Muth und<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">II</hi>ter Theil. O</fw><fw place="bottom" type="catch">Un-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [209/0217]
Zweyter Geſang.
ihr, die ihr nicht gewoͤhnt ſeyd, gegen den Him-
mel zu klettern, oder in die Tiefen der Erde hin-
unter zu ſteigen. Kehret zuruͤck, oder ich will
ganze Wolken von Schnee auf euch niederſchuͤtten;
ich will eure Wagenraͤder zerſchmettern, oder euch
unter der Laſt meiner einſtuͤrzenden Felſen begraben.
So bruͤllte die Geſtalt. Aber der Harzjunge
bekam auf einmal wieder Muth, peitſchte von neu-
em auf ſeine Roſſe, fluchte einige Teufel und
Donnerwetter, und fuhr zu, als wenn er mit-
ten durch den Leib des Rieſen hindurchfahren woll-
te. Und, ſiehe! ploͤtzlich ſchien die ſchreckliche Ge-
ſtalt in einen Nebel zu zerflieſſen; es war auf ein-
mal wieder ein Weg da, und der Rieſe ver-
ſchwand. So wollte es das Schickſal. Muth und
Un-
IIter Theil. O
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |