Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763].Hercynia. Unerschrockenheit sollte dieses Phantom allezeit über-winden. Sie fuhren vorbey, der Wind verwehte seine Drohungen, und nichts gieng davon in die Erfüllung, als daß sie von neuem mit einem di- cken Schneegestöber bedeckt wurden. Jndes war die Nacht völlig eingebrochen. über
Hercynia. Unerſchrockenheit ſollte dieſes Phantom allezeit uͤber-winden. Sie fuhren vorbey, der Wind verwehte ſeine Drohungen, und nichts gieng davon in die Erfuͤllung, als daß ſie von neuem mit einem di- cken Schneegeſtoͤber bedeckt wurden. Jndes war die Nacht voͤllig eingebrochen. uͤber
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Hercynia.
Unerſchrockenheit ſollte dieſes Phantom allezeit uͤber-
winden. Sie fuhren vorbey, der Wind verwehte
ſeine Drohungen, und nichts gieng davon in die
Erfuͤllung, als daß ſie von neuem mit einem di-
cken Schneegeſtoͤber bedeckt wurden.
Jndes war die Nacht voͤllig eingebrochen.
Die Wandrer wuͤrden ſich gewiß in den ungeheu-
ren Waͤldern verlohren haben, wenn es moͤglich
geweſen waͤre, aus den hohlen Wegen heraus zu
fallen. Sie| ſetzten ihre Reiſe mit innerer Furcht
fort. Bald ſahen ſie bey dem Schimmer des
Schnees in liefe Thaͤler hinab; Bald ſtacken ſie
wieder zwiſchen ſteilen Felſenwaͤnden, die ihnen al-
le Ausſicht verwehrten. Jetzt rollte ein Bach unter
ihren Fuͤſſen dahin, und ietzt in loͤcherichten Rennen
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Zitationshilfe: | Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763], S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften02_1763/218>, abgerufen am 17.02.2025. |