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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763].

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Dritter Gesang.
Und bis zur Decke steigt der wilde Puderstaub.
Charmant ergrimmte sehr, und im gerechten Eiser
Verwünscht er Ludewig, Belinden, und den Läufer.
Doch vom Toppee rief ihm gebiethrisch Ariel,
Der Sylphen Oberster; sein Auge winkt Befehl.
Charmant verwechselte die Ehrfurcht mit dem Grimme,
Und Ariel erhub die königliche Stimme:
O Sylphe, traure nicht, daß Locken untergehn,
Wenn Käfer durch sie schnurrn, und Winde durch sie
wehn;
Wenn ihnen Zorn und Stolz den Untergang gebietet,
Und mit verruchter Hand in eigne Schönheit wütet.
Das Schicksal will es oft, und wills zum größern
Zweck.
Kein Staub verfliegt umsonst, umsonst kömmt auch kein
Fleck
Jn Strümpf und Tugenden. Die Wuth ist ein Ver-
brechen
Mit der Graf Hold verderbt, allein sie soll ihn rächen.

Jch

Dritter Geſang.
Und bis zur Decke ſteigt der wilde Puderſtaub.
Charmant ergrimmte ſehr, und im gerechten Eiſer
Verwuͤnſcht er Ludewig, Belinden, und den Laͤufer.
Doch vom Toppee rief ihm gebiethriſch Ariel,
Der Sylphen Oberſter; ſein Auge winkt Befehl.
Charmant verwechſelte die Ehrfurcht mit dem Grimme,
Und Ariel erhub die koͤnigliche Stimme:
O Sylphe, traure nicht, daß Locken untergehn,
Wenn Kaͤfer durch ſie ſchnurrn, und Winde durch ſie
wehn;
Wenn ihnen Zorn und Stolz den Untergang gebietet,
Und mit verruchter Hand in eigne Schoͤnheit wuͤtet.
Das Schickſal will es oft, und wills zum groͤßern
Zweck.
Kein Staub verfliegt umſonſt, umſonſt koͤmmt auch kein
Fleck
Jn Struͤmpf und Tugenden. Die Wuth iſt ein Ver-
brechen
Mit der Graf Hold verderbt, allein ſie ſoll ihn raͤchen.

Jch
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[63/0071] Dritter Geſang. Und bis zur Decke ſteigt der wilde Puderſtaub. Charmant ergrimmte ſehr, und im gerechten Eiſer Verwuͤnſcht er Ludewig, Belinden, und den Laͤufer. Doch vom Toppee rief ihm gebiethriſch Ariel, Der Sylphen Oberſter; ſein Auge winkt Befehl. Charmant verwechſelte die Ehrfurcht mit dem Grimme, Und Ariel erhub die koͤnigliche Stimme: O Sylphe, traure nicht, daß Locken untergehn, Wenn Kaͤfer durch ſie ſchnurrn, und Winde durch ſie wehn; Wenn ihnen Zorn und Stolz den Untergang gebietet, Und mit verruchter Hand in eigne Schoͤnheit wuͤtet. Das Schickſal will es oft, und wills zum groͤßern Zweck. Kein Staub verfliegt umſonſt, umſonſt koͤmmt auch kein Fleck Jn Struͤmpf und Tugenden. Die Wuth iſt ein Ver- brechen Mit der Graf Hold verderbt, allein ſie ſoll ihn raͤchen. Jch

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763], S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften02_1763/71>, abgerufen am 24.11.2024.