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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763].

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Dritter Gesang.
Jhr Fräulein folgt ihr nach; Das Kleid war weißer
Mohr,
Und ihre hohe Brust bedeckte schwarzer Flor.
Zwo Sänften stehen still. Aus einer steigt Clorine;
Jhr blaues Auge rührt, und Sieg herrscht aus der
Miene;
Das schönste Haar pries noch der Kammerjungfer Fleiß;
Jhr Kleid war rosenroth, und die Mantilje weiß.
Nach ihr kam Herr von Baum, friesiret mit der Na-
del;
Sein Kleid war himmelblau, noch neu, und ohne Tadel;
Das Westgen glich ihm nicht, die Trottel dran war alt;
Sonst war er reich und dumm, und lieblich von Gestalt.
Der Herr Baron von Knall, Erbherr auf Queis und
Thoren,
Stieg stolz und laut heran, und sprach sehr hochgeboh-
ren;
Sein andres Jch, sein Pferd, ein Fuchs aus Engelland,
Stand wiehernd vor der Thür an seines Reitknechts
Hand.
Die Baroneßin Quant, mit schönen blonden Haaren,

Kam

Dritter Geſang.
Jhr Fraͤulein folgt ihr nach; Das Kleid war weißer
Mohr,
Und ihre hohe Bruſt bedeckte ſchwarzer Flor.
Zwo Saͤnften ſtehen ſtill. Aus einer ſteigt Clorine;
Jhr blaues Auge ruͤhrt, und Sieg herrſcht aus der
Miene;
Das ſchoͤnſte Haar pries noch der Kammerjungfer Fleiß;
Jhr Kleid war roſenroth, und die Mantilje weiß.
Nach ihr kam Herr von Baum, frieſiret mit der Na-
del;
Sein Kleid war himmelblau, noch neu, und ohne Tadel;
Das Weſtgen glich ihm nicht, die Trottel dran war alt;
Sonſt war er reich und dumm, und lieblich von Geſtalt.
Der Herr Baron von Knall, Erbherr auf Queis und
Thoren,
Stieg ſtolz und laut heran, und ſprach ſehr hochgeboh-
ren;
Sein andres Jch, ſein Pferd, ein Fuchs aus Engelland,
Stand wiehernd vor der Thuͤr an ſeines Reitknechts
Hand.
Die Baroneßin Quant, mit ſchoͤnen blonden Haaren,

Kam
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[75/0083] Dritter Geſang. Jhr Fraͤulein folgt ihr nach; Das Kleid war weißer Mohr, Und ihre hohe Bruſt bedeckte ſchwarzer Flor. Zwo Saͤnften ſtehen ſtill. Aus einer ſteigt Clorine; Jhr blaues Auge ruͤhrt, und Sieg herrſcht aus der Miene; Das ſchoͤnſte Haar pries noch der Kammerjungfer Fleiß; Jhr Kleid war roſenroth, und die Mantilje weiß. Nach ihr kam Herr von Baum, frieſiret mit der Na- del; Sein Kleid war himmelblau, noch neu, und ohne Tadel; Das Weſtgen glich ihm nicht, die Trottel dran war alt; Sonſt war er reich und dumm, und lieblich von Geſtalt. Der Herr Baron von Knall, Erbherr auf Queis und Thoren, Stieg ſtolz und laut heran, und ſprach ſehr hochgeboh- ren; Sein andres Jch, ſein Pferd, ein Fuchs aus Engelland, Stand wiehernd vor der Thuͤr an ſeines Reitknechts Hand. Die Baroneßin Quant, mit ſchoͤnen blonden Haaren, Kam

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 2. [Braunschweig], [1763], S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften02_1763/83>, abgerufen am 21.11.2024.