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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764].

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Der Abend.
Auch erwählte vor allen, die Schöne, den silbernen Flü-
gel.

Wenn sie es will, so ertönt die Ouvertüre der Oper
Durch ihr schallend Gemach, in ganzer voller Beglei-
tung.

Und dann rauschet der Vorhang empor; die Arie singet
Durch die silbernen Saiten; und hat sie selber gelernet,
Jhre Stimme zu biegen, und von den Welschen zu
borgen:

So wird unser Vergnügen durch zärtliche Worte ver-
mehret,

Wenn der bezaubernde Mund mit wahrer Empfindung
sie singet;

Jhre Fertigkeit wird ein Kreis der Bewunderer prei-
sen.

Und hier wolle die Muse Germaniens Ehre be-
haupten,

Das durch eignes Verdienst den musikalischen Lorbeer
Um die Schläfe sich beugt, und mehr, und grössere
Namen,

Unter

Der Abend.
Auch erwaͤhlte vor allen, die Schoͤne, den ſilbernen Fluͤ-
gel.

Wenn ſie es will, ſo ertoͤnt die Ouvertuͤre der Oper
Durch ihr ſchallend Gemach, in ganzer voller Beglei-
tung.

Und dann rauſchet der Vorhang empor; die Arie ſinget
Durch die ſilbernen Saiten; und hat ſie ſelber gelernet,
Jhre Stimme zu biegen, und von den Welſchen zu
borgen:

So wird unſer Vergnuͤgen durch zaͤrtliche Worte ver-
mehret,

Wenn der bezaubernde Mund mit wahrer Empfindung
ſie ſinget;

Jhre Fertigkeit wird ein Kreis der Bewunderer prei-
ſen.

Und hier wolle die Muſe Germaniens Ehre be-
haupten,

Das durch eignes Verdienſt den muſikaliſchen Lorbeer
Um die Schlaͤfe ſich beugt, und mehr, und groͤſſere
Namen,

Unter
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[140/0148] Der Abend. Auch erwaͤhlte vor allen, die Schoͤne, den ſilbernen Fluͤ- gel. Wenn ſie es will, ſo ertoͤnt die Ouvertuͤre der Oper Durch ihr ſchallend Gemach, in ganzer voller Beglei- tung. Und dann rauſchet der Vorhang empor; die Arie ſinget Durch die ſilbernen Saiten; und hat ſie ſelber gelernet, Jhre Stimme zu biegen, und von den Welſchen zu borgen: So wird unſer Vergnuͤgen durch zaͤrtliche Worte ver- mehret, Wenn der bezaubernde Mund mit wahrer Empfindung ſie ſinget; Jhre Fertigkeit wird ein Kreis der Bewunderer prei- ſen. Und hier wolle die Muſe Germaniens Ehre be- haupten, Das durch eignes Verdienſt den muſikaliſchen Lorbeer Um die Schlaͤfe ſich beugt, und mehr, und groͤſſere Namen, Unter

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764], S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften04_1764/148>, abgerufen am 24.11.2024.