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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764].

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Der Abend.
Und ihr rührt sie gewiß, wofern ihr selber gerührt
seyd.

Wenn der Abend lange dich schon an den einsa-
men Schreibtisch,

Oder auch an das lehrende Buch bezaubernd gefesselt:
Dann erheitre den Geist, der anfängt, matter zu den-
ken,

Durch die mächtge Musik. Auf einer Steinertschen
Geige

Zeig entweder die Kunst in langsam seufzenden Noten,
Die wie Farben in Farben sich in einander verlieren:
Oder ergreif die gauckelnde Flöte. Harmonische Sprün-
ge,

Schnelle Triller, und hüpfende Töne, wie rieselnde
Wellen,

Schallen im Saal, und reizen von fern den horchen-
den Nachhall.

Aber vor allem setze dich hin zum hohen Klaviere;
Denn hier bist du allein dir selber ein ganzes Orchester.
Auch

Der Abend.
Und ihr ruͤhrt ſie gewiß, wofern ihr ſelber geruͤhrt
ſeyd.

Wenn der Abend lange dich ſchon an den einſa-
men Schreibtiſch,

Oder auch an das lehrende Buch bezaubernd gefeſſelt:
Dann erheitre den Geiſt, der anfaͤngt, matter zu den-
ken,

Durch die maͤchtge Muſik. Auf einer Steinertſchen
Geige

Zeig entweder die Kunſt in langſam ſeufzenden Noten,
Die wie Farben in Farben ſich in einander verlieren:
Oder ergreif die gauckelnde Floͤte. Harmoniſche Spruͤn-
ge,

Schnelle Triller, und huͤpfende Toͤne, wie rieſelnde
Wellen,

Schallen im Saal, und reizen von fern den horchen-
den Nachhall.

Aber vor allem ſetze dich hin zum hohen Klaviere;
Denn hier biſt du allein dir ſelber ein ganzes Orcheſter.
Auch
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[139/0147] Der Abend. Und ihr ruͤhrt ſie gewiß, wofern ihr ſelber geruͤhrt ſeyd. Wenn der Abend lange dich ſchon an den einſa- men Schreibtiſch, Oder auch an das lehrende Buch bezaubernd gefeſſelt: Dann erheitre den Geiſt, der anfaͤngt, matter zu den- ken, Durch die maͤchtge Muſik. Auf einer Steinertſchen Geige Zeig entweder die Kunſt in langſam ſeufzenden Noten, Die wie Farben in Farben ſich in einander verlieren: Oder ergreif die gauckelnde Floͤte. Harmoniſche Spruͤn- ge, Schnelle Triller, und huͤpfende Toͤne, wie rieſelnde Wellen, Schallen im Saal, und reizen von fern den horchen- den Nachhall. Aber vor allem ſetze dich hin zum hohen Klaviere; Denn hier biſt du allein dir ſelber ein ganzes Orcheſter. Auch

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764], S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften04_1764/147>, abgerufen am 21.11.2024.