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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764].

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Die Nacht.
Und kein Jndisch Gewürz, sein' reines Geblüte ver-
dorben.

Sey mir willkommen, o Hain, voll melancholi-
scher Gange,

Nimm mich in deinen geruhigen Schoos, und lisple
mir Muth zu.

Fürchterlich schallet durch dich mein irrender nächtlicher
Fußtritt,

Welcher umsonst die Spuren des Freundes, die Spu-
ren von Menschen

Jn der erstorbenen Flur, in wüsten Gegenden aufsucht.
Unter die heilige Linde, die ihren waldichten Wipfel
Hier in traurige Schatten verbirgt, und Schrecken
herabrauscht,

Will ich mich setzen. Verwayßt, gleich einem Lande
des Todes,

Liegt die Gegend um mich. Jn bunten wechselnden
Farben

Wallet nicht mehr das finstre Gewand der schlafenden
Erde.

Nun liegt Garten und Au, nun liegen Schlösser und
Hütten

Vor

Die Nacht.
Und kein Jndiſch Gewuͤrz, ſein’ reines Gebluͤte ver-
dorben.

Sey mir willkommen, o Hain, voll melancholi-
ſcher Gange,

Nimm mich in deinen geruhigen Schoos, und lisple
mir Muth zu.

Fuͤrchterlich ſchallet durch dich mein irrender naͤchtlicher
Fußtritt,

Welcher umſonſt die Spuren des Freundes, die Spu-
ren von Menſchen

Jn der erſtorbenen Flur, in wuͤſten Gegenden aufſucht.
Unter die heilige Linde, die ihren waldichten Wipfel
Hier in traurige Schatten verbirgt, und Schrecken
herabrauſcht,

Will ich mich ſetzen. Verwayßt, gleich einem Lande
des Todes,

Liegt die Gegend um mich. Jn bunten wechſelnden
Farben

Wallet nicht mehr das finſtre Gewand der ſchlafenden
Erde.

Nun liegt Garten und Au, nun liegen Schloͤſſer und
Huͤtten

Vor
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[155/0163] Die Nacht. Und kein Jndiſch Gewuͤrz, ſein’ reines Gebluͤte ver- dorben. Sey mir willkommen, o Hain, voll melancholi- ſcher Gange, Nimm mich in deinen geruhigen Schoos, und lisple mir Muth zu. Fuͤrchterlich ſchallet durch dich mein irrender naͤchtlicher Fußtritt, Welcher umſonſt die Spuren des Freundes, die Spu- ren von Menſchen Jn der erſtorbenen Flur, in wuͤſten Gegenden aufſucht. Unter die heilige Linde, die ihren waldichten Wipfel Hier in traurige Schatten verbirgt, und Schrecken herabrauſcht, Will ich mich ſetzen. Verwayßt, gleich einem Lande des Todes, Liegt die Gegend um mich. Jn bunten wechſelnden Farben Wallet nicht mehr das finſtre Gewand der ſchlafenden Erde. Nun liegt Garten und Au, nun liegen Schloͤſſer und Huͤtten Vor

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764], S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften04_1764/163>, abgerufen am 27.11.2024.