Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].

Bild:
<< vorherige Seite

Das verlohrne Paradies.
War er mit Ruhm im Himmel bekant, durch manches
Gebäude,

Manchen erhabnen gethürmten Pallast, wo thronende
Engel

Jhren Aufenthalt hatten, und gleich den Fürsten re-
gierten,

Da sie der oberste König zu solchem Ansehn erhaben,
Und in seiner Hierarchie jedwedem, die Herrschaft
Ueber die glänzenden Reihn und Orden der Engel, ver-
trauet.

Auch war sein Name so unbekant nicht, noch ohne
Verehrer

Jn des alten Gräciens Gränzen. Jhn nannten die
Menschen

Mulziber in den Ausonischen Ländern, und fabelten
von ihm,

Wie er vom Himmel gefallen, indem ihn Jupiter zornig
Von den krystallenen Zinnen geworfen; da sey er vom
Morgen

Bis

Das verlohrne Paradies.
War er mit Ruhm im Himmel bekant, durch manches
Gebaͤude,

Manchen erhabnen gethuͤrmten Pallaſt, wo thronende
Engel

Jhren Aufenthalt hatten, und gleich den Fuͤrſten re-
gierten,

Da ſie der oberſte Koͤnig zu ſolchem Anſehn erhaben,
Und in ſeiner Hierarchie jedwedem, die Herrſchaft
Ueber die glaͤnzenden Reihn und Orden der Engel, ver-
trauet.

Auch war ſein Name ſo unbekant nicht, noch ohne
Verehrer

Jn des alten Graͤciens Graͤnzen. Jhn nannten die
Menſchen

Mulziber in den Auſoniſchen Laͤndern, und fabelten
von ihm,

Wie er vom Himmel gefallen, indem ihn Jupiter zornig
Von den kryſtallenen Zinnen geworfen; da ſey er vom
Morgen

Bis
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg>
          <pb facs="#f0094" n="94"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das verlohrne Paradies.</hi> </fw><lb/>
          <l>War er mit Ruhm im Himmel bekant, durch manches<lb/><hi rendition="#et">Geba&#x0364;ude,</hi></l><lb/>
          <l>Manchen erhabnen gethu&#x0364;rmten Palla&#x017F;t, wo thronende<lb/><hi rendition="#et">Engel</hi></l><lb/>
          <l>Jhren Aufenthalt hatten, und gleich den Fu&#x0364;r&#x017F;ten re-<lb/><hi rendition="#et">gierten,</hi></l><lb/>
          <l>Da &#x017F;ie der ober&#x017F;te Ko&#x0364;nig zu &#x017F;olchem An&#x017F;ehn erhaben,</l><lb/>
          <l>Und in &#x017F;einer Hierarchie jedwedem, die Herr&#x017F;chaft</l><lb/>
          <l>Ueber die gla&#x0364;nzenden Reihn und Orden der Engel, ver-<lb/><hi rendition="#et">trauet.</hi></l><lb/>
          <l>Auch war &#x017F;ein Name &#x017F;o unbekant nicht, noch ohne<lb/><hi rendition="#et">Verehrer</hi></l><lb/>
          <l>Jn des alten Gra&#x0364;ciens Gra&#x0364;nzen. Jhn nannten die<lb/><hi rendition="#et">Men&#x017F;chen</hi></l><lb/>
          <l>Mulziber in den Au&#x017F;oni&#x017F;chen La&#x0364;ndern, und fabelten<lb/><hi rendition="#et">von ihm,</hi></l><lb/>
          <l>Wie er vom Himmel gefallen, indem ihn Jupiter zornig</l><lb/>
          <l>Von den kry&#x017F;tallenen Zinnen geworfen; da &#x017F;ey er vom<lb/><hi rendition="#et">Morgen</hi></l><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Bis</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[94/0094] Das verlohrne Paradies. War er mit Ruhm im Himmel bekant, durch manches Gebaͤude, Manchen erhabnen gethuͤrmten Pallaſt, wo thronende Engel Jhren Aufenthalt hatten, und gleich den Fuͤrſten re- gierten, Da ſie der oberſte Koͤnig zu ſolchem Anſehn erhaben, Und in ſeiner Hierarchie jedwedem, die Herrſchaft Ueber die glaͤnzenden Reihn und Orden der Engel, ver- trauet. Auch war ſein Name ſo unbekant nicht, noch ohne Verehrer Jn des alten Graͤciens Graͤnzen. Jhn nannten die Menſchen Mulziber in den Auſoniſchen Laͤndern, und fabelten von ihm, Wie er vom Himmel gefallen, indem ihn Jupiter zornig Von den kryſtallenen Zinnen geworfen; da ſey er vom Morgen Bis

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/94
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764], S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/94>, abgerufen am 21.11.2024.