Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].

Bild:
<< vorherige Seite

Erster Gesang.
Bis zum Mittag gefall'n, und vom Mittag zum
Thaue des Abends,

Einen Sommertag lang; und mit der sinkenden Sonne
Sey er herab vom Zenith, gleich einem schiessenden
Sterne,

Jm Egeischen Meer auf die Jnsel Lemnos gestürzet.
So erzählten sie irrig von ihm; sein Fall war vorher
schon

Mit der rebellischen Rotte geschehn. Was halfs ihm
im Himmel

Hohe Thürme gebaut zu haben? Mit allen Maschinen
Kont er sich ietzo nicht retten; er ward vom Himmel
geworfen,

Jn der Hölle zu bauen mit seinen fleißigen Schaaren.

Auf der Obren Befehl ward nun beym Schall
der Trompeten,

Unter stolzen Gebräuchen von fliegender Herolde Lippen,
Durch

Erſter Geſang.
Bis zum Mittag gefall’n, und vom Mittag zum
Thaue des Abends,

Einen Sommertag lang; und mit der ſinkenden Sonne
Sey er herab vom Zenith, gleich einem ſchieſſenden
Sterne,

Jm Egeiſchen Meer auf die Jnſel Lemnos geſtuͤrzet.
So erzaͤhlten ſie irrig von ihm; ſein Fall war vorher
ſchon

Mit der rebelliſchen Rotte geſchehn. Was halfs ihm
im Himmel

Hohe Thuͤrme gebaut zu haben? Mit allen Maſchinen
Kont er ſich ietzo nicht retten; er ward vom Himmel
geworfen,

Jn der Hoͤlle zu bauen mit ſeinen fleißigen Schaaren.

Auf der Obren Befehl ward nun beym Schall
der Trompeten,

Unter ſtolzen Gebraͤuchen von fliegender Herolde Lippen,
Durch
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg>
          <pb facs="#f0095" n="95"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Er&#x017F;ter Ge&#x017F;ang.</hi> </fw><lb/>
          <l>Bis zum Mittag gefall&#x2019;n, und vom Mittag zum<lb/><hi rendition="#et">Thaue des Abends,</hi></l><lb/>
          <l>Einen Sommertag lang; und mit der &#x017F;inkenden Sonne</l><lb/>
          <l>Sey er herab vom Zenith, gleich einem &#x017F;chie&#x017F;&#x017F;enden<lb/><hi rendition="#et">Sterne,</hi></l><lb/>
          <l>Jm Egei&#x017F;chen Meer auf die Jn&#x017F;el Lemnos ge&#x017F;tu&#x0364;rzet.</l><lb/>
          <l>So erza&#x0364;hlten &#x017F;ie irrig von ihm; &#x017F;ein Fall war vorher<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;chon</hi></l><lb/>
          <l>Mit der rebelli&#x017F;chen Rotte ge&#x017F;chehn. Was halfs ihm<lb/><hi rendition="#et">im Himmel</hi></l><lb/>
          <l>Hohe Thu&#x0364;rme gebaut zu haben? Mit allen Ma&#x017F;chinen</l><lb/>
          <l>Kont er &#x017F;ich ietzo nicht retten; er ward vom Himmel<lb/><hi rendition="#et">geworfen,</hi></l><lb/>
          <l>Jn der Ho&#x0364;lle zu bauen mit &#x017F;einen fleißigen Schaaren.</l>
        </lg><lb/>
        <lg>
          <l>Auf der Obren Befehl ward nun beym Schall<lb/><hi rendition="#et">der Trompeten,</hi></l><lb/>
          <l>Unter &#x017F;tolzen Gebra&#x0364;uchen von fliegender Herolde Lippen,</l><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Durch</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[95/0095] Erſter Geſang. Bis zum Mittag gefall’n, und vom Mittag zum Thaue des Abends, Einen Sommertag lang; und mit der ſinkenden Sonne Sey er herab vom Zenith, gleich einem ſchieſſenden Sterne, Jm Egeiſchen Meer auf die Jnſel Lemnos geſtuͤrzet. So erzaͤhlten ſie irrig von ihm; ſein Fall war vorher ſchon Mit der rebelliſchen Rotte geſchehn. Was halfs ihm im Himmel Hohe Thuͤrme gebaut zu haben? Mit allen Maſchinen Kont er ſich ietzo nicht retten; er ward vom Himmel geworfen, Jn der Hoͤlle zu bauen mit ſeinen fleißigen Schaaren. Auf der Obren Befehl ward nun beym Schall der Trompeten, Unter ſtolzen Gebraͤuchen von fliegender Herolde Lippen, Durch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/95
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764], S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/95>, abgerufen am 21.11.2024.