Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.Die XXVIII. Frag. Cap. 35. im 5. Buch am 19. im Buch Josua Cap.20. Und was D. VVolfg. Frantzius, disput. 10. ex Deuteronomio. hierüber schreibet/ zu lesen. An andern Orthen/ als zu Thebis/ Athen/ Epheso/ etc. waren auch dergleichen Freyheiten; und wann die Schuldner zu der Dianae Tempel/ in der gemelten Stadt Epheso flohen/ seyn sie sicher vor ihren Glau- bigern gewesen. Und wurden solche Freyungen/ in Geist- und Weltliche abgetheilt. Die Geistliche werden Gottes Fried/ und Kirchen Freyheit ge- nant. Dann die in die Kirchtn fliehen/ mögen wi- der ihren willen/ wegen deß Orts Würdigkeit/ dar- auß/ nach gemeinem Recht/ nicht gezogen werden. Sihe l. 2. 3. & 6. G. de His, qui ad Ecclesiam con- fugiunt, lib. 1. tit. 12. Die Gothen haben niemand beleidiget/ die Sicherheit von den Kirchen begehr- ten. So hat König Alexander in Schotten geord- net/ daß die Dieb und Räuber/ wann sie zu einer Kirch fliehen/ ihres Lebens halben Sicherheit haben solten. Die Weltliche Freyungen belangende/ waren vorzeiten der Käyser und Könige Bilder- stöck befreyet; und noch vielmehr ihre Personen selbsten/ daher der AEsopus den Croesum, der Lydier König/ so ihn ohne Ursach tödten wolte/ also ange- redet hat: Herr König/ ich rühre deine Füsse an/ daß du mich ohne Vrsach nicht umbbringest; Ma- gerus de advocat. armata cap. 15. num. 83. So waren der Könige Häuser vorzeiten auch solche Freyungen. Heutigs Tags seyn hin und wieder in
Die XXVIII. Frag. Cap. 35. im 5. Buch am 19. im Buch Joſua Cap.20. Und was D. VVolfg. Frantzius, diſput. 10. ex Deuteronomio. hieruͤber ſchreibet/ zu leſen. An andern Orthen/ als zu Thebis/ Athen/ Epheſo/ ꝛc. waren auch dergleichen Freyheiten; und wann die Schuldner zu der Dianæ Tempel/ in der gemelten Stadt Epheſo flohen/ ſeyn ſie ſicher vor ihren Glau- bigern geweſen. Und wurden ſolche Freyungen/ in Geiſt- und Weltliche abgetheilt. Die Geiſtliche werden Gottes Fried/ und Kirchen Freyheit ge- nant. Dann die in die Kirchtn fliehen/ moͤgen wi- der ihren willen/ wegen deß Orts Wuͤrdigkeit/ dar- auß/ nach gemeinem Recht/ nicht gezogen werden. Sihe l. 2. 3. & 6. G. de His, qui ad Eccleſiam con- fugiunt, lib. 1. tit. 12. Die Gothen haben niemand beleidiget/ die Sicherheit von den Kirchen begehr- ten. So hat Koͤnig Alexander in Schotten geord- net/ daß die Dieb und Raͤuber/ wann ſie zu einer Kirch fliehen/ ihres Lebens halben Sicherheit haben ſolten. Die Weltliche Freyungen belangende/ waren vorzeiten der Kaͤyſer und Koͤnige Bilder- ſtoͤck befreyet; und noch vielmehr ihre Perſonen ſelbſten/ daher der Æſopus den Crœſum, der Lydier Koͤnig/ ſo ihn ohne Urſach toͤdten wolte/ alſo ange- redet hat: Herr Koͤnig/ ich ruͤhre deine Fuͤſſe an/ daß du mich ohne Vrſach nicht umbbringeſt; Ma- gerus de advocat. armata cap. 15. num. 83. So waren der Koͤnige Haͤuſer vorzeiten auch ſolche Freyungen. Heutigs Tags ſeyn hin und wieder in
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0102" n="86"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XXVIII.</hi></hi> Frag.</hi></fw><lb/> Cap. 35. im 5. Buch am 19. im Buch Joſua Cap.<lb/> 20. Und was <hi rendition="#aq">D. VVolfg. Frantzius, diſput. 10.<lb/> ex Deuteronomio.</hi> hieruͤber ſchreibet/ zu leſen. An<lb/> andern Orthen/ als zu Thebis/ Athen/ Epheſo/ ꝛc.<lb/> waren auch dergleichen Freyheiten; und wann die<lb/> Schuldner zu der Dian<hi rendition="#aq">æ</hi> Tempel/ in der gemelten<lb/> Stadt Epheſo flohen/ ſeyn ſie ſicher vor ihren Glau-<lb/> bigern geweſen. Und wurden ſolche Freyungen/<lb/> in Geiſt- und Weltliche abgetheilt. Die Geiſtliche<lb/> werden Gottes Fried/ und Kirchen Freyheit ge-<lb/> nant. Dann die in die Kirchtn fliehen/ moͤgen wi-<lb/> der ihren willen/ wegen deß Orts Wuͤrdigkeit/ dar-<lb/> auß/ nach gemeinem Recht/ nicht gezogen werden.<lb/> Sihe <hi rendition="#aq">l. 2. 3. & 6. G. de His, qui ad Eccleſiam con-<lb/> fugiunt, lib. 1. tit.</hi> 12. Die Gothen haben niemand<lb/> beleidiget/ die Sicherheit von den Kirchen begehr-<lb/> ten. So hat Koͤnig Alexander in Schotten geord-<lb/> net/ daß die Dieb und Raͤuber/ wann ſie zu einer<lb/> Kirch fliehen/ ihres Lebens halben Sicherheit haben<lb/> ſolten. Die Weltliche Freyungen belangende/<lb/> waren vorzeiten der Kaͤyſer und Koͤnige Bilder-<lb/> ſtoͤck befreyet; und noch vielmehr ihre Perſonen<lb/> ſelbſten/ daher der <hi rendition="#aq">Æſopus</hi> den <hi rendition="#aq">Crœſum,</hi> der Lydier<lb/> Koͤnig/ ſo ihn ohne Urſach toͤdten wolte/ alſo ange-<lb/> redet hat: Herr Koͤnig/ ich ruͤhre deine Fuͤſſe an/<lb/> daß du mich ohne Vrſach nicht umbbringeſt; <hi rendition="#aq">Ma-<lb/> gerus de advocat. armata cap. 15. num.</hi> 83. So<lb/> waren der Koͤnige Haͤuſer vorzeiten auch ſolche<lb/> Freyungen. Heutigs Tags ſeyn hin und wieder<lb/> <fw place="bottom" type="catch">in</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [86/0102]
Die XXVIII. Frag.
Cap. 35. im 5. Buch am 19. im Buch Joſua Cap.
20. Und was D. VVolfg. Frantzius, diſput. 10.
ex Deuteronomio. hieruͤber ſchreibet/ zu leſen. An
andern Orthen/ als zu Thebis/ Athen/ Epheſo/ ꝛc.
waren auch dergleichen Freyheiten; und wann die
Schuldner zu der Dianæ Tempel/ in der gemelten
Stadt Epheſo flohen/ ſeyn ſie ſicher vor ihren Glau-
bigern geweſen. Und wurden ſolche Freyungen/
in Geiſt- und Weltliche abgetheilt. Die Geiſtliche
werden Gottes Fried/ und Kirchen Freyheit ge-
nant. Dann die in die Kirchtn fliehen/ moͤgen wi-
der ihren willen/ wegen deß Orts Wuͤrdigkeit/ dar-
auß/ nach gemeinem Recht/ nicht gezogen werden.
Sihe l. 2. 3. & 6. G. de His, qui ad Eccleſiam con-
fugiunt, lib. 1. tit. 12. Die Gothen haben niemand
beleidiget/ die Sicherheit von den Kirchen begehr-
ten. So hat Koͤnig Alexander in Schotten geord-
net/ daß die Dieb und Raͤuber/ wann ſie zu einer
Kirch fliehen/ ihres Lebens halben Sicherheit haben
ſolten. Die Weltliche Freyungen belangende/
waren vorzeiten der Kaͤyſer und Koͤnige Bilder-
ſtoͤck befreyet; und noch vielmehr ihre Perſonen
ſelbſten/ daher der Æſopus den Crœſum, der Lydier
Koͤnig/ ſo ihn ohne Urſach toͤdten wolte/ alſo ange-
redet hat: Herr Koͤnig/ ich ruͤhre deine Fuͤſſe an/
daß du mich ohne Vrſach nicht umbbringeſt; Ma-
gerus de advocat. armata cap. 15. num. 83. So
waren der Koͤnige Haͤuſer vorzeiten auch ſolche
Freyungen. Heutigs Tags ſeyn hin und wieder
in
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |