Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.Die LVI. Frag. DAs Schrepffen ist ein Art deß Auß- anff
Die LVI. Frag. DAs Schrepffen iſt ein Art deß Auß- anff
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Die LVI. Frag.
DAs Schrepffen iſt ein Art deß Auß-
fuͤhrens/ auß dem Leib/ deß Gebluͤts/
und der Feuchtigkeit/ durch Auffſetzung
der Laß-Koͤpff. Es wird aber nicht nur das boͤſe/
wie ihnen theils einbilden/ ſondern auch das gute
Gebluͤt dardurch außgefůhret. Dann die End-
Urſach deſſen iſt/ daß ein jedwedere Feuchtigkeit her-
auß gebracht werde/ damit die Natur das/ ſo verblei-
bet/ deſto beſſer kochen moͤge. Die Koͤpffe/ ſo man
darzu gebrauchet/ ſeyn entweder ſilbern/ oder zin-
nern/ oder glaͤſerin/ oder meſſin. Man pfleget die-
ſelbe mit Waſſer/ darinn Majoran geſotten wor-
den/ zu reinigen; dieweil ſich leichtlich eine Feuch-
tigkeit/ und dardurch gar ein Gifft an dieſelbe/ und
die Schrepffeiſelein ſetzen kan. Wann man ein
Kertzenliecht darzu haͤlt/ ſo wird der Lufft darinn er-
waͤrmet/ und alſo důnner/ aber ſtracks wider kaͤlter/
wann man die Koͤpff an die Haut ſetzet/ und dicker/
alſo daß er ein kleinern Raum einnimmet/ damit
der uͤbrige Raum oder Platz/ auff daß nichts leer ſte-
he/ mit dem Gebluͤt moͤge angefuͤllet werden. Und
daher ſollen die Koͤpff auch beheb/ und vollkommen
ſeyn. Die Alten haben ſich auch der Hoͤrner darzu
gebrauchet; ſo noch bey den Schweitzern in Ubung
ſeyn ſollen. Theils wollen/ daß die Laßkoͤpffe nicht
zu brauchen ſeyen/ es ſey dann der Leib zuvor wol ge-
reiniget. Dann alsdann thaͤten ſie die uͤbrige Feuch-
tigkeit/ ſo tieff in der Haut/ und anderswo im Leib
ſtecket/ herfuͤr ziehen. Alſo ſolle man ſie auch nicht
anff
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