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Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

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Die LXVII. Frag.
brauen das schwartze und weisse im Aug/ die zween
Augenwinckel/ die Augenwinckel gegen dem schlaff/
und anders mehr betrachtet. Jtem/ obwoln zwey
Augen seyn/ daß jedoch ein Ding nicht zwiefach ge-
sehen werde. Davon die Naturkündiger/ und die/
so von Zergliederung deß Leibs geschrieben haben/ zu
lesen seyn: Jtem/ deß Alb. Lineman. deliciae Ca-
lendariographicae.

Daneben hat man auch in acht zunehmen die
unterschiedliche Zustände der Augen/ als das Trief-
fen/ Wehethun/ Röthe und anders mehr. Und
werden zu gleich etliche Fragen vorgebracht/ als 1.
Warumb Theils Augen ein Ding über zwerg/ oder
auff der Seiten ansehen? 2. Warumb theils besser
bey Nacht/ als beym Tag sehen? 3. Warumb theils
nur in der Nähe sehen? 4. Warumb den Kindern
das Weinen/ so auß der Zusammendruckung der
Drüsen/ oder glandularum entstehet) das sonsten
den Augen schädlich/ nutz seye? Jtem/ warumm man
bißweilen in der Frende weinet? Jtem/ warumb
theils zum Weinen geneigter? hergegen theils in
der Forcht/ und Traurigkeit/ gar nicht weinen kön-
nen? etc. welcher Fragen Erörterung dann auch
bey den angedeuten Natur kündigern aufzuschlagen.

Damit man aber auff den ersten Frag-Pun-
cten komme/ so seyn zwar/ was zu der Augen Zustän-
den/ deren hieoben etliche erzehlet worden/ nützlichen
zu gebrauchen/ vornemlich die Augen-Aertzte umb
ihr Gutachten/ und Raht zu ersuchen: gleichwohl

werden

Die LXVII. Frag.
brauen das ſchwartze und weiſſe im Aug/ die zween
Augenwinckel/ die Augenwinckel gegen dem ſchlaff/
und anders mehr betrachtet. Jtem/ obwoln zwey
Augen ſeyn/ daß jedoch ein Ding nicht zwiefach ge-
ſehen werde. Davon die Naturkuͤndiger/ und die/
ſo von Zergliederung deß Leibs geſchrieben haben/ zu
leſen ſeyn: Jtem/ deß Alb. Lineman. deliciæ Ca-
lendariographicæ.

Daneben hat man auch in acht zunehmen die
unterſchiedliche Zuſtaͤnde der Augen/ als das Trief-
fen/ Wehethun/ Roͤthe und anders mehr. Und
werden zu gleich etliche Fragen vorgebracht/ als 1.
Warumb Theils Augen ein Ding uͤber zwerg/ oder
auff der Seiten anſehen? 2. Warumb theils beſſer
bey Nacht/ als beym Tag ſehen? 3. Warumb theils
nur in der Naͤhe ſehen? 4. Warumb den Kindern
das Weinen/ ſo auß der Zuſammendruckung der
Druͤſen/ oder glandularum entſtehet) das ſonſten
den Augen ſchaͤdlich/ nutz ſeye? Jtem/ warum̃ man
bißweilen in der Frende weinet? Jtem/ warumb
theils zum Weinen geneigter? hergegen theils in
der Forcht/ und Traurigkeit/ gaꝛ nicht weinen koͤn-
nen? ꝛc. welcher Fragen Eroͤrterung dann auch
bey den angedeuten Natur kuͤndigern aufzuſchlagen.

Damit man aber auff den erſten Frag-Pun-
cten komme/ ſo ſeyn zwar/ was zu der Augen Zuſtaͤn-
den/ deren hieoben etliche erzehlet worden/ nuͤtzlichen
zu gebrauchen/ vornemlich die Augen-Aertzte umb
ihr Gutachten/ und Raht zu erſuchen: gleichwohl

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[196/0212] Die LXVII. Frag. brauen das ſchwartze und weiſſe im Aug/ die zween Augenwinckel/ die Augenwinckel gegen dem ſchlaff/ und anders mehr betrachtet. Jtem/ obwoln zwey Augen ſeyn/ daß jedoch ein Ding nicht zwiefach ge- ſehen werde. Davon die Naturkuͤndiger/ und die/ ſo von Zergliederung deß Leibs geſchrieben haben/ zu leſen ſeyn: Jtem/ deß Alb. Lineman. deliciæ Ca- lendariographicæ. Daneben hat man auch in acht zunehmen die unterſchiedliche Zuſtaͤnde der Augen/ als das Trief- fen/ Wehethun/ Roͤthe und anders mehr. Und werden zu gleich etliche Fragen vorgebracht/ als 1. Warumb Theils Augen ein Ding uͤber zwerg/ oder auff der Seiten anſehen? 2. Warumb theils beſſer bey Nacht/ als beym Tag ſehen? 3. Warumb theils nur in der Naͤhe ſehen? 4. Warumb den Kindern das Weinen/ ſo auß der Zuſammendruckung der Druͤſen/ oder glandularum entſtehet) das ſonſten den Augen ſchaͤdlich/ nutz ſeye? Jtem/ warum̃ man bißweilen in der Frende weinet? Jtem/ warumb theils zum Weinen geneigter? hergegen theils in der Forcht/ und Traurigkeit/ gaꝛ nicht weinen koͤn- nen? ꝛc. welcher Fragen Eroͤrterung dann auch bey den angedeuten Natur kuͤndigern aufzuſchlagen. Damit man aber auff den erſten Frag-Pun- cten komme/ ſo ſeyn zwar/ was zu der Augen Zuſtaͤn- den/ deren hieoben etliche erzehlet worden/ nuͤtzlichen zu gebrauchen/ vornemlich die Augen-Aertzte umb ihr Gutachten/ und Raht zu erſuchen: gleichwohl werden

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/212>, abgerufen am 27.11.2024.