Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.Die XI. Frag. Die XI. Frag/ Warumb thut Gott der Herr die heimliche der Menschen Sünde nicht allwegen selber offenbaren? ES werden oftmals Todschläge heimlich und
Die XI. Frag. Die XI. Frag/ Warumb thut Gott der Herr die heimliche der Menſchen Suͤnde nicht allwegen ſelber offenbaren? ES werden oftmals Todſchlaͤge heimlich und
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Die XI. Frag.
Die XI. Frag/
Warumb thut Gott der Herr
die heimliche der Menſchen Suͤnde nicht
allwegen ſelber offenbaren?
ES werden oftmals Todſchlaͤge heimlich
begangen/ deren Thaͤter/ jedoch entweder eine
lange Zeit/ oder gantz und gar verſchwiegen
bleiben; daruͤber ſich man etwan verwundert/ weiln
Gott dem Herrn alles Gegenwaͤrtig bekant/ und
moͤglich iſt/ daß ſie nicht offenbaret/ und geſtrafft
werden? Darauff geantwortet wird/ daß zwar Gott
vielerley Weg hat/ die heimlich begehende Ehebruͤch/
Moͤrderen/ Dieberey/ und andere Laſter zu offen-
baren/ und zuſtraffen: es waͤre ihme nichts leichter/
als die Ehebrecher und Ehebrecherin/ wann ſie zu-
ſammen kommen/ im Ehebruch ſelbſten/ mit der
Gicht/ hinfallender Seuche/ dem Schlag/ Don-
ner/ und dergleichen/ anzugreiffen/ und hierdurch
jedermaͤnniglich zu offenbaren: es waͤre ihm nichts
leichter/ als die Straſſen-Raͤuber/ und Moͤrder/ in
den Waͤlden/ den Woͤlffen/ und andern Thieren zu
zerreiſſen geben; die Abgoͤtter/ Zaͤuberer/ und He-
xen/ die Meyneidige/ Gotteslaͤſterer/ Luͤgner/ Lot-
terbuben/ zu blenden/ oder ſie Hoͤr- und Sprachloß
zu machen: es waͤre ihm auch nichts leichter/ als die
halsſtarrige und widerſpenſtige Kinder/ Auffruͤhrer
und
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