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Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

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Die XIII. Frag.
11. 12. zun Hebr. am 10. v. 34. 35. 36. Augusti-
nus
über den 98. Psalm. Und dieses insonderheit
darumb: 1. Damit die grösse der Sünde desto tief-
fer erkant/ 2. dieselbe desto fleissiger verhütet/ und
3. die Gottlosen/ durch dergleichen Exempel/ desto
hefftiger erschrecket werden. Sihe D. Frantzi-
um, disput. 13. ex Deuteron. thes. 172. seqq.

und thue darzu D. Johan. Försteri problem.
Theolog. ex Orat. Dominic. decad. 2. pro-
blem.
9.

Die XIII. Frag/
Ob die Kinder ihrer Vätter Misse-
that zu entgelten?

D. Martinus Luther/ in Commenta-
rio
über das 20. Capitel deß 2. B. Mosis/
Tom. 4. Jen. Germ. saget also: Diese Frage/ war-
umb der Sohn für den Vatter leide/ hat der Pro-
phet Ezechiel gehandelt/ und spricht: Jhr habt ein
Sprichwort unter euch in Jsrael/ die Vätter
haben Heerling gessen/ und uns sind die Zeene
stumpff worden. Und Jeremias spricht: Unsere
Vätter haben gesündiget/ und sind dahin/ wir aber
müssen ihrer Sünde entgelten/ und gehet noch heu-
tigs Tages/ wir sündigen/ und verdienen/ das
unsere Nachkommen entgelten müssen. Das soll
man aber nicht also verstehen/ daß eine Straffe der

Seelen
C 3

Die XIII. Frag.
11. 12. zun Hebr. am 10. v. 34. 35. 36. Auguſti-
nus
uͤber den 98. Pſalm. Und dieſes inſonderheit
darumb: 1. Damit die groͤſſe der Suͤnde deſto tief-
fer erkant/ 2. dieſelbe deſto fleiſſiger verhuͤtet/ und
3. die Gottloſen/ durch dergleichen Exempel/ deſto
hefftiger erſchrecket werden. Sihe D. Frantzi-
um, diſput. 13. ex Deuteron. theſ. 172. ſeqq.

und thue darzu D. Johan. Förſteri problem.
Theolog. ex Orat. Dominic. decad. 2. pro-
blem.
9.

Die XIII. Frag/
Ob die Kinder ihrer Vaͤtter Miſſe-
that zu entgelten?

D. Martinus Luther/ in Commenta-
rio
uͤber das 20. Capitel deß 2. B. Moſis/
Tom. 4. Jen. Germ. ſaget alſo: Dieſe Frage/ war-
umb der Sohn fuͤr den Vatter leide/ hat der Pro-
phet Ezechiel gehandelt/ und ſpricht: Jhr habt ein
Sprichwort unter euch in Jſrael/ die Vaͤtter
haben Heerling geſſen/ und uns ſind die Zeene
ſtumpff worden. Und Jeremias ſpricht: Unſere
Vaͤtter haben geſuͤndiget/ und ſind dahin/ wir aber
muͤſſen ihrer Suͤnde entgelten/ und gehet noch heu-
tigs Tages/ wir ſuͤndigen/ und verdienen/ das
unſere Nachkommen entgelten muͤſſen. Das ſoll
man aber nicht alſo verſtehen/ daß eine Straffe der

Seelen
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[37/0053] Die XIII. Frag. 11. 12. zun Hebr. am 10. v. 34. 35. 36. Auguſti- nus uͤber den 98. Pſalm. Und dieſes inſonderheit darumb: 1. Damit die groͤſſe der Suͤnde deſto tief- fer erkant/ 2. dieſelbe deſto fleiſſiger verhuͤtet/ und 3. die Gottloſen/ durch dergleichen Exempel/ deſto hefftiger erſchrecket werden. Sihe D. Frantzi- um, diſput. 13. ex Deuteron. theſ. 172. ſeqq. und thue darzu D. Johan. Förſteri problem. Theolog. ex Orat. Dominic. decad. 2. pro- blem. 9. Die XIII. Frag/ Ob die Kinder ihrer Vaͤtter Miſſe- that zu entgelten? D. Martinus Luther/ in Commenta- rio uͤber das 20. Capitel deß 2. B. Moſis/ Tom. 4. Jen. Germ. ſaget alſo: Dieſe Frage/ war- umb der Sohn fuͤr den Vatter leide/ hat der Pro- phet Ezechiel gehandelt/ und ſpricht: Jhr habt ein Sprichwort unter euch in Jſrael/ die Vaͤtter haben Heerling geſſen/ und uns ſind die Zeene ſtumpff worden. Und Jeremias ſpricht: Unſere Vaͤtter haben geſuͤndiget/ und ſind dahin/ wir aber muͤſſen ihrer Suͤnde entgelten/ und gehet noch heu- tigs Tages/ wir ſuͤndigen/ und verdienen/ das unſere Nachkommen entgelten muͤſſen. Das ſoll man aber nicht alſo verſtehen/ daß eine Straffe der Seelen C 3

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/53>, abgerufen am 27.11.2024.