Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die LI. Frag. so die Auffblehung des Bauchs/ von Windenverursachet/ leget. Dillsamen zu Pulver gestos- sen/ und mit warmen Wein getruncken/ thut auch etwas. Und wann eine solche windige materi im Leib auffgehalten wird/ so entstehet das rumpeln und murren im Bauch. Dann indem sie keinen Ausgang hat/ macht sie ein solchen Laut. Die übelverdauende Speisen/ item Schwachheit des Magens/ und der Därmen/ thun viel darzu; bis- weiln auch ein kalter Lufft/ und ein nicht wol gerei- nigter Trunck. Man braucht darwider/ was zu Stärckung des Magens dienet. Es vertreibt sol- ches rumpeln auch Weinrautenwasser/ M. und Ab. jedes Mal 4. oder 5. Loth eingetruncken. Ei- ner hat dieses Mittel für das Grimmen im Leib: Nimm 3. Löffel voll Baumöl/ 3. Löffel voll But- ter/ 3. Löffel voll Essig/ 3. Löffel voll Saltz/ und 3. Löffel voll Honig: Laß alles durcheinander zerge- hen in einer Pfannen/ und hacks so lang/ bis es zu einer Salben wird/ dann streichs auff ein Tüch- lein/ und legs dem Krancken auff den Nabel. IV. Wider den Zwang zum Stulgang/ thue Wein-
Die LI. Frag. ſo die Auffblehung des Bauchs/ von Windenverurſachet/ leget. Dillſamen zu Pulver geſtoſ- ſen/ und mit warmen Wein getruncken/ thut auch etwas. Und wann eine ſolche windige materi im Leib auffgehalten wird/ ſo entſtehet das rumpeln und murren im Bauch. Dann indem ſie keinen Ausgang hat/ macht ſie ein ſolchen Laut. Die uͤbelverdauende Speiſen/ item Schwachheit des Magens/ und der Daͤrmen/ thun viel darzu; bis- weiln auch ein kalter Lufft/ und ein nicht wol gerei- nigter Trunck. Man braucht darwider/ was zu Staͤrckung des Magens dienet. Es vertreibt ſol- ches rumpeln auch Weinrautenwaſſer/ M. und Ab. jedes Mal 4. oder 5. Loth eingetruncken. Ei- ner hat dieſes Mittel fuͤr das Grimmen im Leib: Nimm 3. Loͤffel voll Baumoͤl/ 3. Loͤffel voll But- ter/ 3. Loͤffel voll Eſſig/ 3. Loͤffel voll Saltz/ und 3. Loͤffel voll Honig: Laß alles durcheinander zerge- hen in einer Pfannen/ und hacks ſo lang/ bis es zu einer Salben wird/ dann ſtreichs auff ein Tuͤch- lein/ und legs dem Krancken auff den Nabel. IV. Wider den Zwang zum Stulgang/ thue Wein-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0231" n="203"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LI.</hi></hi> Frag.</hi></fw><lb/> ſo die Auffblehung des Bauchs/ von Winden<lb/> verurſachet/ leget. Dillſamen zu Pulver geſtoſ-<lb/> ſen/ und mit warmen Wein getruncken/ thut auch<lb/> etwas. Und wann eine ſolche windige <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">materi</hi></hi> im<lb/> Leib auffgehalten wird/ ſo entſtehet das rumpeln<lb/> und murren im Bauch. Dann indem ſie keinen<lb/> Ausgang hat/ macht ſie ein ſolchen Laut. Die<lb/> uͤbelverdauende Speiſen/ item Schwachheit des<lb/> Magens/ und der Daͤrmen/ thun viel darzu; bis-<lb/> weiln auch ein kalter Lufft/ und ein nicht wol gerei-<lb/> nigter Trunck. Man braucht darwider/ was zu<lb/> Staͤrckung des Magens dienet. Es vertreibt ſol-<lb/> ches rumpeln auch Weinrautenwaſſer/ M. und<lb/> Ab. jedes Mal 4. oder 5. Loth eingetruncken. Ei-<lb/> ner hat dieſes Mittel fuͤr das Grimmen im Leib:<lb/> Nimm 3. Loͤffel voll Baumoͤl/ 3. Loͤffel voll But-<lb/> ter/ 3. Loͤffel voll Eſſig/ 3. Loͤffel voll Saltz/ und 3.<lb/> Loͤffel voll Honig: Laß alles durcheinander zerge-<lb/> hen in einer Pfannen/ und hacks ſo lang/ bis es zu<lb/> einer Salben wird/ dann ſtreichs auff ein Tuͤch-<lb/> lein/ und legs dem Krancken auff den Nabel.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">IV.</hi></hi> Wider den Zwang zum Stulgang/ thue<lb/> Eichenlaub in ein Saͤcklein/ machs in heiſſem<lb/> Waſſer warm/ und halt es vor den Maßgang.<lb/> Wann es erkaltet/ ſo machs bald wider warm/<lb/> brauchs wie zuvor. Oder ſchmier denſelben mit<lb/> Chamillenoͤl. Oder nimm Chamillenoͤl mit Eyer-<lb/> dotter wol vermiſcht/ und ſtreichs mit dem Finger<lb/> in den Hintern. Oder ſiede weiſſen Wein/ mit<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Wein-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [203/0231]
Die LI. Frag.
ſo die Auffblehung des Bauchs/ von Winden
verurſachet/ leget. Dillſamen zu Pulver geſtoſ-
ſen/ und mit warmen Wein getruncken/ thut auch
etwas. Und wann eine ſolche windige materi im
Leib auffgehalten wird/ ſo entſtehet das rumpeln
und murren im Bauch. Dann indem ſie keinen
Ausgang hat/ macht ſie ein ſolchen Laut. Die
uͤbelverdauende Speiſen/ item Schwachheit des
Magens/ und der Daͤrmen/ thun viel darzu; bis-
weiln auch ein kalter Lufft/ und ein nicht wol gerei-
nigter Trunck. Man braucht darwider/ was zu
Staͤrckung des Magens dienet. Es vertreibt ſol-
ches rumpeln auch Weinrautenwaſſer/ M. und
Ab. jedes Mal 4. oder 5. Loth eingetruncken. Ei-
ner hat dieſes Mittel fuͤr das Grimmen im Leib:
Nimm 3. Loͤffel voll Baumoͤl/ 3. Loͤffel voll But-
ter/ 3. Loͤffel voll Eſſig/ 3. Loͤffel voll Saltz/ und 3.
Loͤffel voll Honig: Laß alles durcheinander zerge-
hen in einer Pfannen/ und hacks ſo lang/ bis es zu
einer Salben wird/ dann ſtreichs auff ein Tuͤch-
lein/ und legs dem Krancken auff den Nabel.
IV. Wider den Zwang zum Stulgang/ thue
Eichenlaub in ein Saͤcklein/ machs in heiſſem
Waſſer warm/ und halt es vor den Maßgang.
Wann es erkaltet/ ſo machs bald wider warm/
brauchs wie zuvor. Oder ſchmier denſelben mit
Chamillenoͤl. Oder nimm Chamillenoͤl mit Eyer-
dotter wol vermiſcht/ und ſtreichs mit dem Finger
in den Hintern. Oder ſiede weiſſen Wein/ mit
Wein-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |