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Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

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Die LXXI. Frag.
und gib ihnen auch Milch/ in einem besondern Ge-
schirr/ zu trincken/ und das beharre 30. Tag/ und
gib ihnen sonst nichts zu essen/ und zu trincken. Und
das thut auch Gersten: item Gerstenmeel mit
Wein/ oder Bier/ angefeuchtet/ und sollen ihnen
die Flugfedern ausgerissen werden.

Der gleichen werden auch die Fasanen mit Ger-
sten/ und Hirschen/ feist gemacht: und so man ih-
nen die Gersten in Milch weichet/ und sonst nichts
anders zu essen/ und trincken/ als Milch/ gibet/ so
bekommen sie ein schönes/ weisses/ und sehr gutes
Fleisch.

Die Antvögel thut man in einen beschloßnen
Zwinger/ säet in der Mitte Gras/ wirfft Gersten
ins Wasser/ und last sie deren gnug essen.

Also schleust man auch die Küniglein ein/ und
gibt ihnen Gersten/ und Kleyen/ durcheinander
vermischt/ zu essen: Oder aber/ Wegwarten/ und
Hasenköl.

4. Wann du Gäns mästen wilt/ gib ihnen
Wegwarten/ und Hasenköl/ zu essen; item/ m[a]ch
aus Rockenmeel/ und Honig/ einen Teig/ und dar-
aus kleine Kügelein. Vom Gerstenmeel/ mit Was-
ser angerührt/ und zu einem Teig/ auß solchem
Kügelein gemacht/ und dieselbe lassen trucken wer-
den/ bekommen sie grosse Lebern. Jns gemein be-
kommen sie von der im Wasser geweichten Gersten
ein schöns weisses Fleisch/ und werden feist davon.
Wann man auch den Gänsen Weitzen in Wasser

quellet/

Die LXXI. Frag.
und gib ihnen auch Milch/ in einem beſondern Ge-
ſchirr/ zu trincken/ und das beharre 30. Tag/ und
gib ihnen ſonſt nichts zu eſſen/ und zu trincken. Und
das thut auch Gerſten: item Gerſtenmeel mit
Wein/ oder Bier/ angefeuchtet/ und ſollen ihnen
die Flugfedern ausgeriſſen werden.

Der gleichen werden auch die Faſanen mit Ger-
ſten/ und Hirſchen/ feiſt gemacht: und ſo man ih-
nen die Gerſten in Milch weichet/ und ſonſt nichts
anders zu eſſen/ und trincken/ als Milch/ gibet/ ſo
bekommen ſie ein ſchoͤnes/ weiſſes/ und ſehr gutes
Fleiſch.

Die Antvoͤgel thut man in einen beſchloßnen
Zwinger/ ſaͤet in der Mitte Gras/ wirfft Gerſten
ins Waſſer/ und laſt ſie deren gnug eſſen.

Alſo ſchleuſt man auch die Kuͤniglein ein/ und
gibt ihnen Gerſten/ und Kleyen/ durcheinander
vermiſcht/ zu eſſen: Oder aber/ Wegwarten/ und
Haſenkoͤl.

4. Wann du Gaͤns maͤſten wilt/ gib ihnen
Wegwarten/ und Haſenkoͤl/ zu eſſen; item/ m[a]ch
aus Rockenmeel/ und Honig/ einen Teig/ und dar-
aus kleine Kuͤgelein. Vom Gerſtenmeel/ mit Waſ-
ſer angeruͤhrt/ und zu einem Teig/ auß ſolchem
Kuͤgelein gemacht/ und dieſelbe laſſen trucken wer-
den/ bekommen ſie groſſe Lebern. Jns gemein be-
kommen ſie von der im Waſſer geweichten Gerſten
ein ſchoͤns weiſſes Fleiſch/ und werden feiſt davon.
Wann man auch den Gaͤnſen Weitzen in Waſſer

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[348/0376] Die LXXI. Frag. und gib ihnen auch Milch/ in einem beſondern Ge- ſchirr/ zu trincken/ und das beharre 30. Tag/ und gib ihnen ſonſt nichts zu eſſen/ und zu trincken. Und das thut auch Gerſten: item Gerſtenmeel mit Wein/ oder Bier/ angefeuchtet/ und ſollen ihnen die Flugfedern ausgeriſſen werden. Der gleichen werden auch die Faſanen mit Ger- ſten/ und Hirſchen/ feiſt gemacht: und ſo man ih- nen die Gerſten in Milch weichet/ und ſonſt nichts anders zu eſſen/ und trincken/ als Milch/ gibet/ ſo bekommen ſie ein ſchoͤnes/ weiſſes/ und ſehr gutes Fleiſch. Die Antvoͤgel thut man in einen beſchloßnen Zwinger/ ſaͤet in der Mitte Gras/ wirfft Gerſten ins Waſſer/ und laſt ſie deren gnug eſſen. Alſo ſchleuſt man auch die Kuͤniglein ein/ und gibt ihnen Gerſten/ und Kleyen/ durcheinander vermiſcht/ zu eſſen: Oder aber/ Wegwarten/ und Haſenkoͤl. 4. Wann du Gaͤns maͤſten wilt/ gib ihnen Wegwarten/ und Haſenkoͤl/ zu eſſen; item/ mach aus Rockenmeel/ und Honig/ einen Teig/ und dar- aus kleine Kuͤgelein. Vom Gerſtenmeel/ mit Waſ- ſer angeruͤhrt/ und zu einem Teig/ auß ſolchem Kuͤgelein gemacht/ und dieſelbe laſſen trucken wer- den/ bekommen ſie groſſe Lebern. Jns gemein be- kommen ſie von der im Waſſer geweichten Gerſten ein ſchoͤns weiſſes Fleiſch/ und werden feiſt davon. Wann man auch den Gaͤnſen Weitzen in Waſſer quellet/

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/376>, abgerufen am 18.07.2024.