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Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

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Die LXXXIX. Frag.
nicht um ihre Jungfrauschafft kommen. Was
hat den König David den Ehebruch zu begehen
angetrieben/ als daß er viel gesehen: Wie dann
das Gesicht/ oder das Anschauen/ in der Lieb/
grosse Krafft hat/ wie Heliodorus mit den Bey-
spielen des Theagenis, und der Charicliae, erweiset:
und daher der König Cyrus, beym Xenophonte,
lib. 5. de Cyri disciplina, p.
147. die Panthiam, ein
sehr schönes Weib/ und der Grosse Alexander/
des Königs Darii in Persien Gemahlin/ und
Töchter/ nicht ansehen wollen/ damit sie/ durch
dieser Weibs-Personen Schönheit/ nicht/ zu un-
gebürlicher Lieb/ möchten angereitzet werden. Und
wann es seyn kan/ so meide solche Ort/ an welchen
zur Geilheit antreibende Sachen die Sinne bewe-
gen können; sonderlich auch solche Bäder/ da et-
wan/ theils Orten/ Manns- und Weibspersonen
untereinander sitzen. Wann ein Weib ihren Rock
ausziehet/ so leget sie auch die Schamhafftigkeit
damit hinweg. Und war deswegen es ein gantz
unbilliches Begehren des Francisci Sfortiae, Her-
tzogens zu Meyland/ indem er gewolt/ daß des
Ludovici, Marggravens zu Mantua/ Tochter
Dorothea/ so seinem Sohn Galeatio zur Ehe ver-
sprochen worden/ von den Aertzten solte besichtiget
werden; wie gemeldter Crügerus, aus dem Tira-
quello,
erzehlet. 3. Daß man mässig lebe/ und dann
4. fleissig bete; nach der Vermahnung Christi
des HErrn/ beym Matthaeo/ Cap. 26. v. 41. Be-

tet/

Die LXXXIX. Frag.
nicht um ihre Jungfrauſchafft kommen. Was
hat den Koͤnig David den Ehebruch zu begehen
angetrieben/ als daß er viel geſehen: Wie dann
das Geſicht/ oder das Anſchauen/ in der Lieb/
groſſe Krafft hat/ wie Heliodorus mit den Bey-
ſpielen des Theagenis, und der Charicliæ, erweiſet:
und daher der Koͤnig Cyrus, beym Xenophonte,
lib. 5. de Cyri diſciplina, p.
147. die Panthiam, ein
ſehr ſchoͤnes Weib/ und der Groſſe Alexander/
des Koͤnigs Darii in Perſien Gemahlin/ und
Toͤchter/ nicht anſehen wollen/ damit ſie/ durch
dieſer Weibs-Perſonen Schoͤnheit/ nicht/ zu un-
gebuͤrlicher Lieb/ moͤchten angereitzet werden. Und
wann es ſeyn kan/ ſo meide ſolche Ort/ an welchen
zur Geilheit antreibende Sachen die Sinne bewe-
gen koͤnnen; ſonderlich auch ſolche Baͤder/ da et-
wan/ theils Orten/ Manns- und Weibsperſonen
untereinander ſitzen. Wann ein Weib ihren Rock
ausziehet/ ſo leget ſie auch die Schamhafftigkeit
damit hinweg. Und war deswegen es ein gantz
unbilliches Begehren des Franciſci Sfortiæ, Her-
tzogens zu Meyland/ indem er gewolt/ daß des
Ludovici, Marggravens zu Mantua/ Tochter
Dorothea/ ſo ſeinem Sohn Galeatio zur Ehe ver-
ſprochen worden/ von den Aertzten ſolte beſichtiget
werden; wie gemeldter Crügerus, aus dem Tira-
quello,
erzehlet. 3. Daß man maͤſſig lebe/ und dann
4. fleiſſig bete; nach der Vermahnung Chriſti
des HErrn/ beym Matthæo/ Cap. 26. v. 41. Be-

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[404/0432] Die LXXXIX. Frag. nicht um ihre Jungfrauſchafft kommen. Was hat den Koͤnig David den Ehebruch zu begehen angetrieben/ als daß er viel geſehen: Wie dann das Geſicht/ oder das Anſchauen/ in der Lieb/ groſſe Krafft hat/ wie Heliodorus mit den Bey- ſpielen des Theagenis, und der Charicliæ, erweiſet: und daher der Koͤnig Cyrus, beym Xenophonte, lib. 5. de Cyri diſciplina, p. 147. die Panthiam, ein ſehr ſchoͤnes Weib/ und der Groſſe Alexander/ des Koͤnigs Darii in Perſien Gemahlin/ und Toͤchter/ nicht anſehen wollen/ damit ſie/ durch dieſer Weibs-Perſonen Schoͤnheit/ nicht/ zu un- gebuͤrlicher Lieb/ moͤchten angereitzet werden. Und wann es ſeyn kan/ ſo meide ſolche Ort/ an welchen zur Geilheit antreibende Sachen die Sinne bewe- gen koͤnnen; ſonderlich auch ſolche Baͤder/ da et- wan/ theils Orten/ Manns- und Weibsperſonen untereinander ſitzen. Wann ein Weib ihren Rock ausziehet/ ſo leget ſie auch die Schamhafftigkeit damit hinweg. Und war deswegen es ein gantz unbilliches Begehren des Franciſci Sfortiæ, Her- tzogens zu Meyland/ indem er gewolt/ daß des Ludovici, Marggravens zu Mantua/ Tochter Dorothea/ ſo ſeinem Sohn Galeatio zur Ehe ver- ſprochen worden/ von den Aertzten ſolte beſichtiget werden; wie gemeldter Crügerus, aus dem Tira- quello, erzehlet. 3. Daß man maͤſſig lebe/ und dann 4. fleiſſig bete; nach der Vermahnung Chriſti des HErrn/ beym Matthæo/ Cap. 26. v. 41. Be- tet/

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/432>, abgerufen am 22.11.2024.