Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die XCVI. Frag. lassen/ soviel seye/ als seine Kinder zum Dienst desGötzenweihen/ und solches entweder eine Zeitlang/ oder auff ewig dem ledigen Stande zueignen. Und ziehen Theils etliche Ort der H. Schrifft/ als das oberwehnte 21. Cap. aus dem 2. Buch der Köni- ge/ item das 16. v. 3. daselbst/ und das 33. Cap. im 2. Buch der Chronick/ v. 6. hieher. Und dann seyn Etliche/ als die Juden/ in der wesen/ E e
Die XCVI. Frag. laſſen/ ſoviel ſeye/ als ſeine Kinder zum Dienſt desGoͤtzenweihen/ und ſolches entweder eine Zeitlang/ oder auff ewig dem ledigen Stande zueignen. Und ziehen Theils etliche Ort der H. Schrifft/ als das oberwehnte 21. Cap. aus dem 2. Buch der Koͤni- ge/ item das 16. v. 3. daſelbſt/ und das 33. Cap. im 2. Buch der Chronick/ v. 6. hieher. Und dann ſeyn Etliche/ als die Juden/ in der weſen/ E e
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Die XCVI. Frag.
laſſen/ ſoviel ſeye/ als ſeine Kinder zum Dienſt des
Goͤtzenweihen/ und ſolches entweder eine Zeitlang/
oder auff ewig dem ledigen Stande zueignen. Und
ziehen Theils etliche Ort der H. Schrifft/ als das
oberwehnte 21. Cap. aus dem 2. Buch der Koͤni-
ge/ item das 16. v. 3. daſelbſt/ und das 33. Cap.
im 2. Buch der Chronick/ v. 6. hieher.
Und dann ſeyn Etliche/ als die Juden/ in der
Meinung/ daß Theils Kinder gar ſeyen verbrant
worden. Und beſchreibet Lyra, uͤber das 18. Ca-
pitel des 3. Buchs Moſis/ den Abgott Moloch,
wie er von Kupffer/ in Geſtalt eines Ochſen/ in-
wendig aus gehoͤlt/ und ein Feuer darinn gemacht/
bis der Goͤtz gleichſam gluͤend geweſen/ und als-
dann wurde der Knab zwiſchen deſſelben Haͤnde
gethan/ der Prieſter aber ſchlug auff die Pau-
cken/ und machte einen ſolchen Thon/ daß man des
dahinſterbenden Knaben Stimm nicht hoͤren kun-
te/ auff daß die Eltern kein Mitleiden mtt ihme
haͤtten/ ſondern vielmehr glaubten/ ſeine Seele
were von den Goͤttern auffgenommen in Ruhe/
und ohne Schmertzen. Und redete/ wie er Lyra,
uͤber das 20. Capitel des beſagten 3. Buchs Mo-
ſis/ weiter ſchreibet/ vom Moloch, die Schrifft
oͤffters/ als von andern Goͤtzen/ weilen ihr viel zu
dieſem geneigt waren/ und ſie glaubten/ daß/ aus
ſolcher Opfferung der Kinder/ ſie erlangten/ was
ſie hernach begehrten. Und zwar/ daß bey den
Heyden die Kinder zu verbrennen der Brauch ge-
weſen/
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