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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 29. Frag/ des 3. Hundert.
kommen auch Knechte in Egypten seyn muesten.
König Pharao hat die Kinder ersäuffen laßen/
deßwegen Er auch im Meer umkommen. König
David hat des Uriae Weib beschlaffen/ daher sei-
ne Kebsweiber/ von seinem Sohn Absolom/ wider
seyn beschlaffen worden. Dem Adonibesek wurden
die Daumen an Händen/ und Füeßen verhauen/
wie er zuvor 70. Königen gethan; und deßwegen
gesagt hat: Wie ich gethan habe/ so hat mir Gott
wider vergolten/ im Buch der Richter/ Cap. 1. v.
7. Womit Jemand sündiget/ damit wird er auch
geplaget/ stehet im Buch der Weißheit/ Cap. 11.
v. 17. und Lucae am 6. v. 38. Denn eben mit dem
Mas/ da ihr mit meßet/ wird man euch wider
meßen. Bißweilen zwar läst Gott die Straff vil
Jahr anstehen/ und strafft etwan erst die Nach-
kommen/ wann sie an dergleichen Sünden belie-
ben tragen: Aber Er thuet alsdann die Lang-
samkeit/ mit der Schwere/ und Härtigkeit/ herein
bringen. Und solch Vergeltungs-Recht haben
nicht nur die Juden/ sondern auch andere Völcker
in übung gehabt. Und seyn sonderlich des Pytha-
gorae
Lehrjünger darauff gangen/ die da gewolt/
daß einem vergolten werden solle/ was er einem an-
dern gethan/ es seye gleich mit Vorsatz/ oder ohn-
gefähr geschehen. Und wurde/ von den Heyden/
zum Volzieher solches Rechts/ in der Höll/ der
gar ernstliche Richter Radamanthus, mit 2.
Brüedern AEaco, und Minoe, gemacht. Und

solle
J iiij

Die 29. Frag/ des 3. Hundert.
kommen auch Knechte in Egypten ſeyn mueſten.
Koͤnig Pharao hat die Kinder erſaͤuffen laßen/
deßwegen Er auch im Meer umkommen. Koͤnig
David hat des Uriæ Weib beſchlaffen/ daher ſei-
ne Kebsweiber/ von ſeinem Sohn Abſolom/ wider
ſeyn beſchlaffen worden. Dem Adonibeſek wurden
die Daumen an Haͤnden/ und Fuͤeßen verhauen/
wie er zuvor 70. Koͤnigen gethan; und deßwegen
geſagt hat: Wie ich gethan habe/ ſo hat mir Gott
wider vergolten/ im Buch der Richter/ Cap. 1. v.
7. Womit Jemand ſuͤndiget/ damit wird er auch
geplaget/ ſtehet im Buch der Weißheit/ Cap. 11.
v. 17. und Lucæ am 6. v. 38. Denn eben mit dem
Mas/ da ihr mit meßet/ wird man euch wider
meßen. Bißweilen zwar laͤſt Gott die Straff vil
Jahr anſtehen/ und ſtrafft etwan erſt die Nach-
kommen/ wann ſie an dergleichen Suͤnden belie-
ben tragen: Aber Er thuet alsdann die Lang-
ſamkeit/ mit der Schwere/ und Haͤrtigkeit/ herein
bringen. Und ſolch Vergeltungs-Recht haben
nicht nur die Juden/ ſondern auch andere Voͤlcker
in uͤbung gehabt. Und ſeyn ſonderlich des Pytha-
goræ
Lehrjuͤnger darauff gangen/ die da gewolt/
daß einem vergolten werden ſolle/ was er einem an-
dern gethan/ es ſeye gleich mit Vorſatz/ oder ohn-
gefaͤhr geſchehen. Und wurde/ von den Heyden/
zum Volzieher ſolches Rechts/ in der Hoͤll/ der
gar ernſtliche Richter Radamanthus, mit 2.
Bruͤedern Æaco, und Minoe, gemacht. Und

ſolle
J iiij
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[135/0159] Die 29. Frag/ des 3. Hundert. kommen auch Knechte in Egypten ſeyn mueſten. Koͤnig Pharao hat die Kinder erſaͤuffen laßen/ deßwegen Er auch im Meer umkommen. Koͤnig David hat des Uriæ Weib beſchlaffen/ daher ſei- ne Kebsweiber/ von ſeinem Sohn Abſolom/ wider ſeyn beſchlaffen worden. Dem Adonibeſek wurden die Daumen an Haͤnden/ und Fuͤeßen verhauen/ wie er zuvor 70. Koͤnigen gethan; und deßwegen geſagt hat: Wie ich gethan habe/ ſo hat mir Gott wider vergolten/ im Buch der Richter/ Cap. 1. v. 7. Womit Jemand ſuͤndiget/ damit wird er auch geplaget/ ſtehet im Buch der Weißheit/ Cap. 11. v. 17. und Lucæ am 6. v. 38. Denn eben mit dem Mas/ da ihr mit meßet/ wird man euch wider meßen. Bißweilen zwar laͤſt Gott die Straff vil Jahr anſtehen/ und ſtrafft etwan erſt die Nach- kommen/ wann ſie an dergleichen Suͤnden belie- ben tragen: Aber Er thuet alsdann die Lang- ſamkeit/ mit der Schwere/ und Haͤrtigkeit/ herein bringen. Und ſolch Vergeltungs-Recht haben nicht nur die Juden/ ſondern auch andere Voͤlcker in uͤbung gehabt. Und ſeyn ſonderlich des Pytha- goræ Lehrjuͤnger darauff gangen/ die da gewolt/ daß einem vergolten werden ſolle/ was er einem an- dern gethan/ es ſeye gleich mit Vorſatz/ oder ohn- gefaͤhr geſchehen. Und wurde/ von den Heyden/ zum Volzieher ſolches Rechts/ in der Hoͤll/ der gar ernſtliche Richter Radamanthus, mit 2. Bruͤedern Æaco, und Minoe, gemacht. Und ſolle J iiij

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/159>, abgerufen am 24.11.2024.