Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite

Die 50. Frag/ des 3. Hundert.
de Arbitrar. judic. quaestion. Cent. 4. Cas. 319. und
VVesembecium in paratit. n. 13. ff. de jurejuran-
do,
anziehet/ da Er sagt/ obwoln der Meyn-Eyd/
sovil die Seel/ und das Gewißen anbelangt/ Gott
zum Recher habe/ l. 2. C. de rebus credit. der sol-
chen auch mit schweren Straffen reche; so folge
darumb daraus nicht/ daß der Mein-Eyd nicht
auch/ durch die Gesätz/ gestrafft werde. Jn der
Peinlichen Halß-Gerichts-Ordnung Keysers
Caroli V. stehet artic. 107. also: Welcher vor
Richter/ oder Gericht/ einen gelehrten Mein-Eyd
schweret/ so derselbig Eyd zeitlich Gut antrifft/
das in deß/ der also fälschlich geschworen hat/ Nutz
kommen/ der ist zufordrist schuldig/ wo er das ver-
mag/ solch fälschlich abgeschworen Gut/ dem Ver-
letzten wider zu kehren/ sol auch darzue verleumd/
und aller Ehren entsetzt seyn. Und nachdem im
Heyligen Reich ein gemeiner Gebrauch ist/ solchen
Falschschwerern die Zween Finger/ damit sie ge-
schworen haben/ abzuhauen/ dieselben gemeine ge-
wöhnliche Leibstraff wöllen wir auch nicht endern.
Wo aber Einer/ durch seinen falschen Eyd/ je-
mand zu peinlicher Straff schwüre/ derselbig soll
mit der Peen/ die er fälschlich auff einen andern
schweret/ gestrafft werden. Wer solch falsch
Schweren mit Wißen/ fürsetzlich und arglistig-
lich darzu anrichtet/ der leidet gleiche Peen. Biß
hieher diese Ordnung. Darüber Matthias Ste-

phani

Die 50. Frag/ des 3. Hundert.
de Arbitrar. judic. quæſtion. Cent. 4. Cas. 319. und
VVeſembecium in paratit. n. 13. ff. de jurejuran-
do,
anziehet/ da Er ſagt/ obwoln der Meyn-Eyd/
ſovil die Seel/ und das Gewißen anbelangt/ Gott
zum Recher habe/ l. 2. C. de rebus credit. der ſol-
chen auch mit ſchweren Straffen reche; ſo folge
darumb daraus nicht/ daß der Mein-Eyd nicht
auch/ durch die Geſaͤtz/ geſtrafft werde. Jn der
Peinlichen Halß-Gerichts-Ordnung Keyſers
Caroli V. ſtehet artic. 107. alſo: Welcher vor
Richter/ oder Gericht/ einen gelehrten Mein-Eyd
ſchweret/ ſo derſelbig Eyd zeitlich Gut antrifft/
das in deß/ der alſo faͤlſchlich geſchwoꝛen hat/ Nutz
kommen/ der iſt zufordriſt ſchuldig/ wo er das ver-
mag/ ſolch faͤlſchlich abgeſchworen Gut/ dem Ver-
letzten wider zu kehren/ ſol auch darzue verleumd/
und aller Ehren entſetzt ſeyn. Und nachdem im
Heyligen Reich ein gemeiner Gebrauch iſt/ ſolchen
Falſchſchwerern die Zween Finger/ damit ſie ge-
ſchworen haben/ abzuhauen/ dieſelben gemeine ge-
woͤhnliche Leibſtraff woͤllen wir auch nicht endern.
Wo aber Einer/ durch ſeinen falſchen Eyd/ je-
mand zu peinlicher Straff ſchwuͤre/ derſelbig ſoll
mit der Peen/ die er faͤlſchlich auff einen andern
ſchweret/ geſtrafft werden. Wer ſolch falſch
Schweren mit Wißen/ fuͤrſetzlich und argliſtig-
lich darzu anrichtet/ der leidet gleiche Peen. Biß
hieher dieſe Ordnung. Daruͤber Matthias Ste-

phani
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0231" n="207"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 50. Frag/ des 3. Hundert.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">de</hi> A<hi rendition="#i">rbitrar. judic. quæ&#x017F;tion. Cent.</hi> 4. <hi rendition="#i">Cas.</hi></hi> 319. und<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">VVe&#x017F;embecium in paratit. n.</hi> 13. <hi rendition="#i">ff. de jurejuran-<lb/>
do,</hi></hi> anziehet/ da Er &#x017F;agt/ obwoln der Meyn-Eyd/<lb/>
&#x017F;ovil die Seel/ und das Gewißen anbelangt/ Gott<lb/>
zum Recher habe/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">l.</hi> 2. <hi rendition="#i">C. de rebus credit.</hi></hi> der &#x017F;ol-<lb/>
chen auch mit &#x017F;chweren Straffen reche; &#x017F;o folge<lb/>
darumb daraus nicht/ daß der Mein-Eyd nicht<lb/>
auch/ durch die Ge&#x017F;a&#x0364;tz/ ge&#x017F;trafft werde. Jn der<lb/>
Peinlichen Halß-Gerichts-Ordnung Key&#x017F;ers<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Caroli V.</hi></hi> &#x017F;tehet <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">artic.</hi></hi> 107. al&#x017F;o: Welcher vor<lb/>
Richter/ oder Gericht/ einen gelehrten Mein-Eyd<lb/>
&#x017F;chweret/ &#x017F;o der&#x017F;elbig Eyd zeitlich Gut antrifft/<lb/>
das in deß/ der al&#x017F;o fa&#x0364;l&#x017F;chlich ge&#x017F;chwo&#xA75B;en hat/ Nutz<lb/>
kommen/ der i&#x017F;t zufordri&#x017F;t &#x017F;chuldig/ wo er das ver-<lb/>
mag/ &#x017F;olch fa&#x0364;l&#x017F;chlich abge&#x017F;chworen Gut/ dem Ver-<lb/>
letzten wider zu kehren/ &#x017F;ol auch darzue verleumd/<lb/>
und aller Ehren ent&#x017F;etzt &#x017F;eyn. Und nachdem im<lb/>
Heyligen Reich ein gemeiner Gebrauch i&#x017F;t/ &#x017F;olchen<lb/>
Fal&#x017F;ch&#x017F;chwerern die Zween Finger/ damit &#x017F;ie ge-<lb/>
&#x017F;chworen haben/ abzuhauen/ die&#x017F;elben gemeine ge-<lb/>
wo&#x0364;hnliche Leib&#x017F;traff wo&#x0364;llen wir auch nicht endern.<lb/>
Wo aber Einer/ durch &#x017F;einen fal&#x017F;chen Eyd/ je-<lb/>
mand zu peinlicher Straff &#x017F;chwu&#x0364;re/ der&#x017F;elbig &#x017F;oll<lb/>
mit der Peen/ die er fa&#x0364;l&#x017F;chlich auff einen andern<lb/>
&#x017F;chweret/ ge&#x017F;trafft werden. Wer &#x017F;olch fal&#x017F;ch<lb/>
Schweren mit Wißen/ fu&#x0364;r&#x017F;etzlich und argli&#x017F;tig-<lb/>
lich darzu anrichtet/ der leidet gleiche Peen. Biß<lb/>
hieher die&#x017F;e Ordnung. Daru&#x0364;ber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Matthias Ste-</hi></hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">phani</hi></hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[207/0231] Die 50. Frag/ des 3. Hundert. de Arbitrar. judic. quæſtion. Cent. 4. Cas. 319. und VVeſembecium in paratit. n. 13. ff. de jurejuran- do, anziehet/ da Er ſagt/ obwoln der Meyn-Eyd/ ſovil die Seel/ und das Gewißen anbelangt/ Gott zum Recher habe/ l. 2. C. de rebus credit. der ſol- chen auch mit ſchweren Straffen reche; ſo folge darumb daraus nicht/ daß der Mein-Eyd nicht auch/ durch die Geſaͤtz/ geſtrafft werde. Jn der Peinlichen Halß-Gerichts-Ordnung Keyſers Caroli V. ſtehet artic. 107. alſo: Welcher vor Richter/ oder Gericht/ einen gelehrten Mein-Eyd ſchweret/ ſo derſelbig Eyd zeitlich Gut antrifft/ das in deß/ der alſo faͤlſchlich geſchwoꝛen hat/ Nutz kommen/ der iſt zufordriſt ſchuldig/ wo er das ver- mag/ ſolch faͤlſchlich abgeſchworen Gut/ dem Ver- letzten wider zu kehren/ ſol auch darzue verleumd/ und aller Ehren entſetzt ſeyn. Und nachdem im Heyligen Reich ein gemeiner Gebrauch iſt/ ſolchen Falſchſchwerern die Zween Finger/ damit ſie ge- ſchworen haben/ abzuhauen/ dieſelben gemeine ge- woͤhnliche Leibſtraff woͤllen wir auch nicht endern. Wo aber Einer/ durch ſeinen falſchen Eyd/ je- mand zu peinlicher Straff ſchwuͤre/ derſelbig ſoll mit der Peen/ die er faͤlſchlich auff einen andern ſchweret/ geſtrafft werden. Wer ſolch falſch Schweren mit Wißen/ fuͤrſetzlich und argliſtig- lich darzu anrichtet/ der leidet gleiche Peen. Biß hieher dieſe Ordnung. Daruͤber Matthias Ste- phani

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/231
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/231>, abgerufen am 29.11.2024.