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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 58. Frag/ des 3. Hundert.
ungereimt dem Most verglichen/ der hat seine He-
fen/ die setzt sich zu grund: weiter ist etwas luftigs
in ihm/ das steigt empor/ das wir die Blumen heis-
sen. Letztlich so verräucht im jären/ was wäßericht
ist. Eben dergleichen geschicht auch in der Leber/
die zeucht erstlich allerhand vermischte Feuchtig-
keit in sich/ zu Hauff/ das trüb/ und grob/ namlich
die Melancholia/ überschickt Sie dem Miltz:
Was leicht/ hitzig/ und gleichsam feurig ist/ als
die Cholera/ versamlet die Gall. Die überflüßige
wäßerige Feuchtigkeit/ so noch im Bluet bleibet/
ihr aber nit tauglich ist/ schickt sie den Nieren/ von
dannen kombt es in die Blatter/ und wird von den
Harn ausgetriben.

Nun dises edle Glied ist auch (wie der gantze
Menschliche Cörper) mancherley Kranckheiten
underworffen. Ehe ich aber etwas davon melde/
wil ich zuvor berichten/ was die Leber thue stärcken/
namlich Pontischer Wermutwein; Chamillen/
Erdrauch/ Odermenig/ Leber-Balsams Conser-
ven-Zucker. Nimm 2. Handvol Jung Peterlin-
kraut/ und eine Handvol frisch Salveyenblätter/
zerschneid sie klein/ und stoße sie mit einer Brosa-
men Brots/ so groß/ wie ein Baumnus/ gar klein/
darnach streichs mit einem gueten Becher vol
Wein-Eßigs/ oder Agrests/ durch ein Pfeffer-
Tuch/ so wird es ein guete wolschmeckende Salse.

Die Leber-Sucht vertreibt Aniß geßen: item
Wegwarten-Safft/ ein Tag etlich nacheinan-

der
S iiij

Die 58. Frag/ des 3. Hundert.
ungereimt dem Moſt verglichen/ der hat ſeine He-
fen/ die ſetzt ſich zu grund: weiter iſt etwas luftigs
in ihm/ das ſteigt empor/ das wir die Blumen heiſ-
ſen. Letztlich ſo verraͤucht im jaͤren/ was waͤßericht
iſt. Eben dergleichen geſchicht auch in der Leber/
die zeucht erſtlich allerhand vermiſchte Feuchtig-
keit in ſich/ zu Hauff/ das truͤb/ und grob/ namlich
die Melancholia/ uͤberſchickt Sie dem Miltz:
Was leicht/ hitzig/ und gleichſam feurig iſt/ als
die Cholera/ verſamlet die Gall. Die uͤberfluͤßige
waͤßerige Feuchtigkeit/ ſo noch im Bluet bleibet/
ihr aber nit tauglich iſt/ ſchickt ſie den Nieren/ von
dannen kombt es in die Blatter/ und wird von den
Harn ausgetriben.

Nun diſes edle Glied iſt auch (wie der gantze
Menſchliche Coͤrper) mancherley Kranckheiten
underworffen. Ehe ich aber etwas davon melde/
wil ich zuvor berichten/ was die Leber thue ſtaͤrcken/
namlich Pontiſcher Wermutwein; Chamillen/
Erdrauch/ Odermenig/ Leber-Balſams Conſer-
ven-Zucker. Nimm 2. Handvol Jung Peterlin-
kraut/ und eine Handvol friſch Salveyenblaͤtter/
zerſchneid ſie klein/ und ſtoße ſie mit einer Broſa-
men Brots/ ſo groß/ wie ein Baumnus/ gar klein/
darnach ſtreichs mit einem gueten Becher vol
Wein-Eßigs/ oder Agreſts/ durch ein Pfeffer-
Tuch/ ſo wird es ein guete wolſchmeckende Salſe.

Die Leber-Sucht vertreibt Aniß geßen: item
Wegwarten-Safft/ ein Tag etlich nacheinan-

der
S iiij
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[279/0303] Die 58. Frag/ des 3. Hundert. ungereimt dem Moſt verglichen/ der hat ſeine He- fen/ die ſetzt ſich zu grund: weiter iſt etwas luftigs in ihm/ das ſteigt empor/ das wir die Blumen heiſ- ſen. Letztlich ſo verraͤucht im jaͤren/ was waͤßericht iſt. Eben dergleichen geſchicht auch in der Leber/ die zeucht erſtlich allerhand vermiſchte Feuchtig- keit in ſich/ zu Hauff/ das truͤb/ und grob/ namlich die Melancholia/ uͤberſchickt Sie dem Miltz: Was leicht/ hitzig/ und gleichſam feurig iſt/ als die Cholera/ verſamlet die Gall. Die uͤberfluͤßige waͤßerige Feuchtigkeit/ ſo noch im Bluet bleibet/ ihr aber nit tauglich iſt/ ſchickt ſie den Nieren/ von dannen kombt es in die Blatter/ und wird von den Harn ausgetriben. Nun diſes edle Glied iſt auch (wie der gantze Menſchliche Coͤrper) mancherley Kranckheiten underworffen. Ehe ich aber etwas davon melde/ wil ich zuvor berichten/ was die Leber thue ſtaͤrcken/ namlich Pontiſcher Wermutwein; Chamillen/ Erdrauch/ Odermenig/ Leber-Balſams Conſer- ven-Zucker. Nimm 2. Handvol Jung Peterlin- kraut/ und eine Handvol friſch Salveyenblaͤtter/ zerſchneid ſie klein/ und ſtoße ſie mit einer Broſa- men Brots/ ſo groß/ wie ein Baumnus/ gar klein/ darnach ſtreichs mit einem gueten Becher vol Wein-Eßigs/ oder Agreſts/ durch ein Pfeffer- Tuch/ ſo wird es ein guete wolſchmeckende Salſe. Die Leber-Sucht vertreibt Aniß geßen: item Wegwarten-Safft/ ein Tag etlich nacheinan- der S iiij

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/303>, abgerufen am 24.11.2024.