Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.Die 74. Frag/ des 3. Hundert. so man sie brauchen wil/ zuvor die oberste Rindenherab schabet. Von dem Eßig/ so insonderheit vier merckli- Einer meldet/ wann man wolle geschwind ei- Bier-Eßig zu machen/ seude ein theil Biers/ würff B b iiij
Die 74. Frag/ des 3. Hundert. ſo man ſie brauchen wil/ zuvor die oberſte Rindenherab ſchabet. Von dem Eßig/ ſo inſonderheit vier merckli- Einer meldet/ wann man wolle geſchwind ei- Bier-Eßig zu machen/ ſeude ein theil Biers/ wuͤrff B b iiij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0415" n="391"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 74. Frag/ des 3. Hundert.</hi></fw><lb/> ſo man ſie brauchen wil/ zuvor die oberſte Rinden<lb/> herab ſchabet.</p><lb/> <p>Von dem <hi rendition="#fr">Eßig/</hi> ſo inſonderheit vier merckli-<lb/> che Aigenſchaften hat/ namblich/ daß er kalt iſt/<lb/> die Krafft zu durchgehen/ die Krafft zu druͤcknen<lb/> hat/ und beißig iſt/ handelt obgedachter <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Kecker-<lb/> mannus, d. lib. 3. cap. 3. p. 217. ſeq.</hi></hi> zimlich weit-<lb/> laͤuffig.</p><lb/> <p>Einer meldet/ wann man wolle geſchwind ei-<lb/> nen Eßig machen/ muͤeße man geſtoßene Man-<lb/> golt-Wurtzel in den Wein legen/ ſo werde er/ in-<lb/> nerhalb 3. ſtunden/ zu Eßig: ſo man ihn aber<lb/> zum Wein wider haben wolle; doͤrffe man nur<lb/> Koͤlkrautwurtzel darein thun. Wann man einen<lb/> Rettich doͤrre/ und ſtoße/ in einen Wein lege/ und<lb/> zu pulver mache/ ſo werde/ nach etlichen Tagen/<lb/> ein Retticheßig daraus; welcher den Nierenſtein<lb/> zuvertreiben/ auch zu vilen andern Sachen mehr/<lb/> ſehr nutzlich ſeye. Berthram in gueten Wein ge-<lb/> legt/ und an die Sonn geſetzt/ ſoll einen gar ſcharf-<lb/> fen Eßig geben. Oder/ nimm ungeſchelte Gerſten/<lb/> roͤſte ſie wol in einer Pfannen uͤber dem Feuer/ biß<lb/> ſie Braunſchwartz wird/ wuͤrffe ſie alßdann alſo<lb/> heiß in den Wein. Wiltu einen ſchlechten Eßig<lb/> guet machen/ ſo henck ein gueten Sauerteig ins<lb/> Eßig-Geſchirr/ und ſetz den Eßig an ein warm<lb/> Ort.</p><lb/> <p>Bier-Eßig zu machen/ ſeude ein theil Biers/<lb/> laß wider kalt werden/ thue geroͤſt Erbſen alſo<lb/> heiß darein/ und ein wenig Sauerteig. Oder/<lb/> <fw place="bottom" type="sig">B b iiij</fw><fw place="bottom" type="catch">wuͤrff</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [391/0415]
Die 74. Frag/ des 3. Hundert.
ſo man ſie brauchen wil/ zuvor die oberſte Rinden
herab ſchabet.
Von dem Eßig/ ſo inſonderheit vier merckli-
che Aigenſchaften hat/ namblich/ daß er kalt iſt/
die Krafft zu durchgehen/ die Krafft zu druͤcknen
hat/ und beißig iſt/ handelt obgedachter Kecker-
mannus, d. lib. 3. cap. 3. p. 217. ſeq. zimlich weit-
laͤuffig.
Einer meldet/ wann man wolle geſchwind ei-
nen Eßig machen/ muͤeße man geſtoßene Man-
golt-Wurtzel in den Wein legen/ ſo werde er/ in-
nerhalb 3. ſtunden/ zu Eßig: ſo man ihn aber
zum Wein wider haben wolle; doͤrffe man nur
Koͤlkrautwurtzel darein thun. Wann man einen
Rettich doͤrre/ und ſtoße/ in einen Wein lege/ und
zu pulver mache/ ſo werde/ nach etlichen Tagen/
ein Retticheßig daraus; welcher den Nierenſtein
zuvertreiben/ auch zu vilen andern Sachen mehr/
ſehr nutzlich ſeye. Berthram in gueten Wein ge-
legt/ und an die Sonn geſetzt/ ſoll einen gar ſcharf-
fen Eßig geben. Oder/ nimm ungeſchelte Gerſten/
roͤſte ſie wol in einer Pfannen uͤber dem Feuer/ biß
ſie Braunſchwartz wird/ wuͤrffe ſie alßdann alſo
heiß in den Wein. Wiltu einen ſchlechten Eßig
guet machen/ ſo henck ein gueten Sauerteig ins
Eßig-Geſchirr/ und ſetz den Eßig an ein warm
Ort.
Bier-Eßig zu machen/ ſeude ein theil Biers/
laß wider kalt werden/ thue geroͤſt Erbſen alſo
heiß darein/ und ein wenig Sauerteig. Oder/
wuͤrff
B b iiij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |